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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Informationen über die Graffitimaler hatte gelangen können? Das glaubte er nicht.
    Sie hatte vom Militär ihren Abschied genommen, weil sie reisen und die Welt sehen wollte. Nicht? War sie dazu aufgefordert worden, ihr Abschiedsgesuch einzureichen? Davon wusste er nichts. Wo sie sich jetzt aufhielt, konnte er auch nicht sagen. Aggressiv? Möglicherweise streng, vielleicht auch militärisch, aber nicht mehr als andere Soldaten. Die Baskenmütze? Ja, die gehörte ihr, sie hatte sie vergessen.
    Das Bild seiner Schwester kristallisierte sich immer deutlicher heraus, und als Ellen Brandt mit zwei Bechern Kaffee und zwei belegten Broten auf einem Tablett zurückkehrte, verließ ihn der letzte Zweifel.
    Sie setzte sich, schaltete das Tonband ein und sprach mit unpersönlicher Stimme Uhrzeit, Datum und ihre Namen aufs Band und dass es sich um eine Vernehmung handelte.
    »Warum ausgerechnet Ann-Sofie?«, fragte Pär Jensen.
    »Ich weiß nicht, aber wir hoffen, dass Sie uns helfen, sie zu finden, damit sie uns selbst hinsichtlich unseres Verdachts aufklären kann.«
    Nach zwanzig weiteren Vernehmungsminuten verließ Brandt den Raum, kehrte aber gleich wieder zurück.
    »Ich habe mit dem Staatsanwalt gesprochen. Sie sind wegen Verdacht auf Beihilfe zum Mord, Schutz eines Straftäters und Unterdrückung von Beweismaterial vorläufig festgenommen.«
    Er sah sie an, ohne etwas zu entgegnen. Er hatte keine Kraft mehr.
    »Falls es Sie tröstet, es handelt sich um minderen Tatverdacht.«

A kazia saß wie immer auf dem Tisch im Hinterzimmer der chemischen Reinigung und zeichnete, als vier junge, gut gekleidete Männer hinter ihm den Raum betraten.
    Ausnahmsweise war Akazia allein. Obwohl er normalerweise immer auf der Hut war und der Perlenvorhang geklappert hatte, reagierte er zu spät. Der Schlag traf ihn an der Schläfe.
    Der Arzt, der ihn nähte, meinte, er hätte verdammtes Glück gehabt. Hätte er den Kopf vor dem Schlag mit der Eisenstange nicht etwas zur Seite gedreht, wäre er jetzt tot oder zumindest schwer verletzt. So hatte er nur eine Gehirnerschütterung davongetragen, von der er sich nach einigen Tagen erholt haben würde.
    Wenn er sich ausruhte.
    Akazia hatte jedoch ganz andere Pläne.
    In den letzten Wochen hatte sich der Streit zugespitzt. Die Graffitimaler schienen Freiwild zu sein. Die Angriffe erfolgten meist unerwartet und waren wohl vorbereitet, die Graffitimaler wehrten sich, so gut es ging. Niemand konnte sich mehr sicher fühlen, aber nach außen hin fiel nur auf, dass fast keine Graffiti mehr entstanden und dass in den Krankenhäusern die Anzahl junger Männer zunahm, deren Platzwunden genäht werden mussten.
    Einige Fahnder hatten diese Entwicklung bemerkt, aber da selten Anzeige erstattet wurde, wurde auch nicht ermittelt. Zur Anzeige kam es nur, wenn sich die Angreifer irrten und versehentlich einen Unbeteiligten niederschlugen. Das galt für beide Seiten. Glatze, Maßanzug und durchtrainierter Körper konnten ebenso gefährlich sein wie zu weite Hosen und Turnschuhe mit offenen Schnürsenkeln.
    Hinkend verließ Akazia das Krankenhaus.
    Nach dem Erfolg mit dem Rathaus hatten sich er und die anderen unauffällig verhalten. Die Politiker waren außer sich gewesen, und die Polizei hatte erwogen, die alte Graffitikommission wieder einzusetzen. Gerüchteweise hieß es, einige der alten Örnarna seien wieder aktiv.
    Aber es war all diese Unannehmlichkeiten wert gewesen. Akazia verzog das Gesicht, als sein Lachen den leisen Kopfschmerz in einen schneidenden Schmerz verwandelte.
    Das Graffiti am Rathaus hatte ihm Lust auf mehr gemacht. Aber dieses Mal würde er die Arbeit alleine ausführen und allen zeigen, wer der Meister war.

D er Kies knirschte unter seinen Füßen, als er sich langsam mit einer Harke in der Hand rückwärtsbewegte. Die langen, geraden, parallel verlaufenden Linien ließen Holtz an den Winter und an Skilanglauf denken. Er lehnte die Harke an die Mauer und betrachtete sein Werk. Perfekt. Jetzt stellte sich nur die Frage, wie er zurückkommen sollte, ohne das Muster zu zerstören. Ich muss ganz einfach neben dem Weg hergehen, dachte er.
    Holtz hatte freigenommen.
    Seine Arbeit an dem dreifachen Mord war fast beendet, da die Person, die der Graffitimorde verdächtigt wurde, identifiziert war.
    Rasch war das Rätsel gelöst worden.
    Ann-Sofie Jensen war ein leuchtender Stern am Zenit des Militärs gewesen. Eine Frau, eine Soldatin. Perfekt für PR-Zwecke und für das Militär ungeheuer

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