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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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mit einer Abschrift in einem Ordner gespeichert. Eine Kopie davon befand sich auch in der Datenbank »Mimers-Brunnen«, in einer Mappe, die den Namen der toten jungen Frau trug. Mit der Zeit würden sämtliche wesentlichen Informationen, die den Mord an Jenny Svensson betrafen, in diesen Brunnen gelangen und sich dort im Laufe der Ermittlung katalogisieren und sortieren lassen.
    Es war ein langer erster Tag für die Ermittler gewesen, und Knut Sahlén wollte nach Hause.
    »Ihre Kommilitonen haben ausgesagt, dass sie mit einem Tobias aus ihrem Jahrgang zusammen war. Seht zu, dass ihr diesen Burschen herschafft. Ich wette ein Krabbenbrot darauf, dass er es war«, sagte Knut Sahlén.
    »Wir haben ihn bereits.«
    Adrian Stolt sah aus wie immer. Abwartend. Und müde.
    »Wir haben ihn bereits. Er hat vor einer Stunde einen der Streifenbeamten bei der Absperrung am Tatort angesprochen«, fuhr er fort, da ihn Knut Sahlén beim ersten Mal nicht verstanden zu haben schien.
    »Was? Vor einer Stunde? Wieso in aller Welt sitzt er dann nicht hier hinter Schloss und Riegel?«
    »Holtz hat ihn. Er wollte eine Untersuchung durchführen«, antwortete Stolt.
    »Dieser verdammte Holtz. Immer mischt er sich ein. Wetten, dass er uns diese Sache auch wieder vermasselt«, meinte Knut Sahlén mit hochrotem Gesicht.
    Er trat gegen den Stuhl neben seinem Schreibtisch.
    »Schafft ihn mir her. Und zwar dalli.«
    »Wen? Holtz?«
    »Wen glaubst du wohl? Den Verdächtigen, verdammt noch mal!«
    Adrian Stolt trottete los. Die Ausbrüche seines Kollegen gingen ihm auf die Nerven, aber es war trotzdem das Einfachste zu tun, was er sagte.
    Holtz begleitete Tobias zu dem wartenden Streifenwagen.
    »Ruhen Sie sich aus, es wird alles wieder gut. Sie werden sehen«, sagte er, ohne eigentlich zu wissen, wie sich für den vollkommen niedergeschmetterten jungen Mann alles wieder einrenken sollte.
    »Was geschieht jetzt?«
    »Man wird Sie vernehmen, aber vermutlich erst morgen früh. Nutzen Sie also die Gelegenheit, und schlafen Sie aus, auch wenn es nicht gerade bequem wird. Dann sehen wir weiter.«
    Tobias setzte sich neben einen stämmigen Beamten auf den Rücksitz. Er sah unglücklich und übernächtigt aus.
    »Handschellen können wir uns sparen«, sagte Holtz, was der Beamte jedoch geflissentlich überhörte und Tobias’ Handgelenke aneinanderkettete.
    »Ich glaube, so ist es am besten«, meinte er in einem Tonfall, der andeutete, dass er ja wohl besser wisse, wie Verdächtige zu transportieren seien.
    Holtz seufzte, ging zurück ins Zelt und holte seine Sachen. Die Proben lagen ordentlich verpackt in verschiedenen Fächern der Tasche. Einige würde er sich selbst näher anschauen, andere würden eventuell später an das Gemeinsame Forensische Forschungscenter, GFFC, geschickt werden, das die komplexeren Untersuchungen für sämtliche Polizeidistrikte des Landes durchführte. Das GFFC arbeitete immer auf Hochtouren, und Holtz schickte nur dann Proben dorthin, wenn es unbedingt nötig war.
    Das Einzige, was er nicht weggepackt hatte, war die Plastiktüte mit dem blutigen Hemd. Holtz nahm die Tüte mit einer Hand, die immer noch in einem Gummihandschuh steckte, stellte sicher, dass er nichts vergessen hatte, und ging mit müden schweren Schritten zu seinem Lieferwagen. Die Tüte legte er auf den Beifahrersitz.
    Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Als er in die Tiefgarage des Präsidiums fuhr, begannen die 24-Uhr-Nachrichten. Der Todesfall im Brunnen wurde nur kurz erwähnt.
    Die mit rostfreiem Stahl verkleidete Fahrstuhlkabine roch wie immer nach Erbrochenem, niemand wusste, warum. Holtz steckte seinen Schlüssel in das Schloss für den sechsten Stock und drehte ihn herum. Die Tür ging hinter ihm zu. Dann legte er seinen Daumen auf den Scanner, damit sich die Tür im sechsten Stock wieder öffnete. Das Gerät war nur versuchsweise installiert worden. Man konnte auch eine Magnetkarte verwenden, aber seit der Fingerabdruckscanner vor einem halben Jahr angebracht worden war, hatte er seine Karte nicht mehr benutzt. Die Technik funktionierte über Erwarten gut. Jetzt sollten sämtliche Stockwerke damit ausgerüstet werden.
    Falls der Etat das zuließ.
    Holtz hatte noch mehrere Stunden Arbeit vor sich. Er würde erst ins Bett kommen, wenn die Sonne aufging.

Ermordete Nackte in Brunnen
    Die nicht ganz verständliche Schlagzeile wurde in kleinerer Schrift näher erklärt:
    Liebhaber des Mordes an Jenny verdächtig
    Das Bild der jungen Frau in einer Latzhose

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