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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Klebestreifen aus. Der Tote hatte es im Mund.«
    »Irgendeine Idee, wie es dort hingekommen sein könnte?«, wollte Holtz wissen.
    »Ich habe mir die Hautpartien um den Mund herum näher angesehen, und es wäre möglich, dass man ihm den Mund zugeklebt hatte. Dieses Stück ist zwischen seine Lippen geraten und dort haften geblieben, als das Klebeband wieder abgezogen wurde. Die Leiche ist jedoch in derart schlechtem Zustand, dass sich nicht feststellen lässt, ob die Flecken im Gesicht von einem Klebeband stammen oder irgendwie anders entstanden sind«, sagte Ulla Fredén.
    Holtz hielt das Reagenzglas unter die Lampe an der Decke. »Ich nehme das mal mit. Kannst du mir das Protokoll schicken, wenn es fertig ist? Weißt du übrigens, was eine Crew ist?«
    »Eine Besatzung. Warum?«
    »Nur so. Bis später«, sagte Holtz.
    Die Bauscheinwerfer tauchten den Kellerraum in helles Licht. Er war so gut wie leer. Die Kriminaltechniker hatten keinen Stein auf dem anderen gelassen und hätten die Absperrung eigentlich entfernen können.
    Der Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft, ein unleidlicher Typ, lag ihnen schon seit Tagen in den Ohren. Man wollte endlich mit der Renovierung beginnen, außerdem gingen im Viertel die schlimmsten Gerüchte um, die die Wohnungspreise negativ beeinflussen konnten. Holtz’ Einwänden zum Trotz hatten die Ermittler eingewilligt, die Absperrung aufzuheben, ihm dann aber doch noch ein paar Tage zugestanden. Nach zwei Stunden, überwiegend auf den Knien, hatte Ulf Holtz nichts gefunden, was er näherer Betrachtung wert erachtete. Er stand vom Fußboden auf, stellte sich in die Türöffnung und lehnte sich an den wackligen Holzrahmen.
    Er wohnt hier, vielleicht schon länger, vielleicht auch erst seit kurzem. Jemand kommt hierher. Überrascht ihn. Es gelingt dieser Person, ihm den Mund mit Klebeband zuzukleben. Dann hält er ihm einen Revolver an die Schläfe und drückt ab. Das Opfer fällt vornüber auf den Boden, der Mörder zieht das Klebeband ab und verlässt den Raum. Er verschließt ihn mit dem Bügelschloss, das vermutlich bereits an der Tür hing. Und er geht, dachte Holtz.
    Plötzlich fiel ihm neben ihm etwas auf.
    Der Klebestreifen war kaum zu sehen, da er zwischen zwei Brettern in dem Türrahmen etwa zehn Zentimeter oberhalb des Vorhängeschlosses steckte.
    Holtz betrachtete ihn lange.
    Dann holte er seine Kamera und machte eine Serie Bilder aus so kurzer Distanz wie möglich. Schließlich zog er das Stück Klebestreifen vorsichtig mit einer Pinzette heraus und legte es in ein Plastikröhrchen.
    Das kann alles Mögliche bedeuten oder auch gar nichts, dachte er.
    Eine Stunde später gab er das Plastikröhrchen und die Bilder im Labor ab, nahm ein paar Einträge im Logbuch vor und beschloss dann, nach Hause zu fahren.
    Holtz hatte bereits eine kurze Zusammenfassung des seltsamen Anrufes vom Morgen verfasst und per Mail an die Ermittler geschickt. Diese hatten sich nicht dazu geäußert. Er hatte jedoch auf anderem Wege erfahren, dass sie mittlerweile die Identität des Ermordeten in Erfahrung gebracht hatten. Aus irgendeinem Grund war es mit den DNA-Tests dieses Mal schneller gegangen. Es verhielt sich so, wie alle geglaubt hatten.
    Bei dem Toten handelte es sich um einen Einbrecher. Einen Einbrecher mit Handschuhen.
    Er fand sich im Spurenregister des GFFC. Bei seinen Einbrüchen hatte er ausgetrunkene Coladosen, zur Hälfte aufgegessene Äpfel und sogar einen Labello zurückgelassen, aber nie einen Fingerabdruck. Offenbar hatte er immer Handschuhe getragen. Andere Spuren zurückzulassen hatte ihm jedoch nichts ausgemacht. Oder er war sich dessen nicht bewusst gewesen. Jedenfalls war er bis zu seinem Tod der Polizei nie ins Netz gegangen.
    Im GFFC hatten sie gegrinst. Da viele DNA-Spuren ständig wiederkehrten, ohne dass man sie einer bestimmten Person zuordnen konnte, hatte man einigen von ihnen Namen gegeben.
    Es gab zum Beispiel Pizza-Janne, einen Einbrecher, der Pizza- oder andere Essensreste zurückließ, oder Pissnisse, der aus irgendeinem Grund in jede Wohnung, in die er einbrach, pinkelte. Snusmumrik hieß ein Mann, der seinen Snus-Tabak an Klinken abstrich. Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, wann sie Pizza-Janne, Pissnisse und Snusmumrik fassen würden. Die Kellermord-DNA passte zu dem Mann, den sie wegen der vielen Gegenstände mit DNA-Spuren, die er zurückließ, den Schlamper nannten. Durch die Übereinstimmung waren nun zwei Dutzend Wohnungsein- und Autoaufbrüche vom

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