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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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von Diagrammen auf dem Computermonitor begleitet.
    Holtz lauschte konzentriert der unbekannten Stimme und seiner eigenen, die er kaum wiedererkannte. Gleichzeitig warf er einen Seitenblick auf Levin, um festzustellen, ob sie bemerkte, wie konfus und unkonzentriert er klang. Aber falls Levin irgendetwas an seiner Gesprächsführung auszusetzen hatte, war es ihr nicht anzumerken.
    Die Unterhaltung war rasch zu Ende.
    »Nichts Ungewöhnliches. Die Anruferin hat einen leichten Akzent, das hören Sie ja, aber …«
    »Anruferin?« Holtz zog die Brauen hoch.
    »Ja. Da bin ich mir ziemlich sicher. Jung, zwischen fünfzehn und zwanzig. Wie gesagt, leichter Akzent, ich habe das mit unserem Vergleichsmaterial gegengecheckt und außerdem einen unserer Phonetiker gebeten, die Stimme zu analysieren, und glaube nicht, dass es sich um einen ausländischen Akzent handelt.«
    »Um was für einen Akzent dann?«, fragte Pia Levin.
    »Einen schwedischen«, sagte Jörgen Bylund.
    »Sie spricht ja Schwedisch.« Levin wirkte verwirrt.
    »Es ist eigentlich kein Akzent, mehr ein Dialekt sozusagen. Sie ist vermutlich in Schweden geboren und kann durchaus schwedische Eltern haben, aber den Dialekt hat sie bei ihren Freunden aufgeschnappt«, sagte er.
    »Können Sie sagen, um welchen Vorort es sich handelt?«, wollte Levin wissen.
    »Nein. Jedenfalls noch nicht«, antwortete Bylund. Die Ironie schien ihm nicht aufgefallen zu sein.
    Holtz und Levin baten ihn, einen Bericht zu schreiben und dem Ermittlerteam und ihnen je ein Exemplar zukommen zu lassen.
    Vorurteile sind dazu da, sich zu bestätigen, dachte Holtz. Graffiti und Vororte, aber was hat die junge Anruferin damit zu tun? Woher kannte sie Peter Konstantino und Benny Rosvall? Vielleicht eine Freundin oder die Schwester. Ich muss mich bei Knut Sahlén nach den Familien der Opfer erkundigen.
    »Und was jetzt?«, fragte Levin.
    »Weitermachen wie vorher«, erwiderte Holtz.
    Millimeter um Millimeter fraß sich der Bohrer in die Ziegelmauer. Roter Staub wirbelte durch die Luft und drang in alle Ritzen. Holtz hatte das Gefühl, Ziegel zu schmecken. Die Plastikfolie, die man im Korridor vor seiner Tür aufgehängt hatte, nützte kaum etwas.
    Dazu dieser verdammte Lärm.
    Plötzlich wurde es still. Kurz darauf ging es wieder los; das Bohren schien in Dreiminutenintervallen zu erfolgen. Trotz des Lärms, den die Schlagbohrmaschine verursachte, hörte Holtz sein Handy.
    Wo hatte er es gleich wieder? In der rechten Hosentasche? Nein, in der linken. Das Display blinkte blau. Er drückte auf den Antwortknopf.
    »Holtz«, schrie er in sein Handy, und genau in dem Augenblick verstummte der Bohrer.
    »Warum schreist du so?«
    »Entschuldige. Hier wird gebohrt. Die scheinen mit den neuen Wänden und der Klimaanlage nie fertig zu werden. Aus irgendeinem Grund arbeiten die Handwerker jetzt auch tagsüber. Offenbar gibt es Probleme. Sag schnell, weswegen du anrufst, bevor der Lärm wieder losgeht.«
    »Du wolltest doch wissen, ob mir jemand einfällt, der die Graffitimaler hasst. Jetzt sind mir die Örnarna, die Adler, eingefallen«, sagte Levin.
    »Örnarna?«
    »Ja.«
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Hast du schon mit Sahlén gesprochen?«
    »Nein, da wollte ich gerade hin. Ich dachte, dass du mich vielleicht begleiten willst?«
    »Eigentlich nicht, aber na gut. Wo bist du überhaupt?«
    »Unten in der Garage. Das ist der einzige Ort, an dem man seine Ruhe hat. Die Bauarbeiten sollen offenbar noch ein paar Tage andauern. Nacht- und Wochenendarbeit wurde anscheinend zu teuer, und deswegen hat irgendein Knallkopf genehmigt, dass auch tagsüber gearbeitet wird.«
    »Das kann niemand aus unserem Stockwerk gewesen sein. Wir sehen uns in ein paar Minuten in der dritten Etage. Ich …«
    Das Geräusch einer Bohrmaschine übertönte Holtz’ Stimme.
    Die Örnarna hatten sich aufgelöst. Es hatte sich um eine Gruppe von Leuten eines privaten Wachdienstes gehandelt, die Graffitimaler in der U-Bahn erfasst hatten. Als ihr Übereifer ruchbar geworden war, waren sie gefeuert worden.
    In ihrer Datenbank waren Hunderte Schmierer mit Namen, Tags, Personenkennziffer und Vorstrafenliste verzeichnet gewesen. Das erwies sich als eine sehr effektive Methode, die Graffitimaler in Schach zu halten, und alle, denen sie ein Dorn im Auge waren, hielten die Datenbank für eine gute Idee. Sogar die Polizei griff gelegentlich darauf zurück. Die Sache hatte eigentlich nur einen Haken.
    Sie war illegal.
    Die Wachleute mit dem

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