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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Alltags im Untersuchungsgefängnis. Dort hatte er sich seit zwei Tagen die Zelle mit einem übelriechenden Mann, den man der Vergewaltigung verdächtigte, teilen müssen. Malmsten hatte protestiert und auf seine Menschenrechte und seine Allergie hingewiesen, aber das Gefängnis war überfüllt, und es war ihm nichts anderes übrig geblieben, als die Zähne zusammenzubeißen. Man hatte ihm gesagt, er könne froh sein, dass man ihn nicht in einer Toilette einschließe. Jede Möglichkeit, seinem Zellengenossen zu entrinnen, war ihm daher willkommen.
    »Was glaubt ihr?«, fragte Adrian Stolt die um den Tisch versammelten Beamten. Knut Sahlén war aus seinem Urlaub zurückgekehrt, was alle freute.
    »Von denen ist es keiner«, meinte Ellen Brandt.
    Einige der ehemaligen Wachleute hatten eine neue Arbeit gefunden. Andere hatten mehr Pech gehabt, am schlimmsten sah es für Peter Malmsten aus. Er war als Strohmann Geschäftsführer bei mehreren Firmen gewesen, die Sportbücher im Direktverkauf vertrieben.
    Einer hatte sich bei der Polizeischule beworben, war aber abgelehnt worden, ein anderer führte das beschauliche Leben eines Landwirts.
    Untereinander hatten sie keinen Kontakt mehr, obwohl sie einige Jahre lang Kollegen gewesen waren und viele ereignislose Nachtschichten zusammen verbracht hatten.
    Keiner der Ermittler glaubte, dass der Mörder ein ehemaliger Wachmann war. Ihre DNA-Proben waren an das GFFC weitergeleitet worden, aber von dort lag noch keine Rückmeldung vor. Da keiner die Probe verweigert hatte, sprach auch nichts dafür, dass es einen Treffer geben würde, und eigentlich gab es auch kein Vergleichsmaterial, wie Knut Sahlén später den Kriminaltechnikern erläuterte.
    Zwei Wachleute fehlten noch, eine, Kristina Becker, war in Spanien in eine Passkontrolle geraten, und die spanische Polizei war nun im Auftrag von Interpol damit beschäftigt, sie ausfindig zu machen. Zumindest in der Theorie. Vermutlich sitzt sie an der Costa del Sol in einem der schwedischen Ghettos und schlürft einen Margarita, dachte Adrian Stolt, der nicht daran glaubte, dass die spanische Polizei wirklich nach ihr suchen würde. Es war kaum damit zu rechnen, dass die Polizisten auf der iberischen Halbinsel sich für ihre Kollegen im Norden allzu sehr ins Zeug legten, sie hatten auch so schon genug zu tun. Das organisierte Verbrechen fühlte sich in der Wärme wohl, und nordafrikanische Menschenschmuggler wählten gerne den kurzen, gefährlichen Weg über das Mittelmeer. Daher war es wahrscheinlich, dass eine ehemalige Angestellte eines Sicherheitsdienstes, die gerade Ferien machte, auf der Prioritätenliste ziemlich weit unten landete.
    Lukas Rander hingegen war spurlos verschwunden. An der Adresse, unter der er gemeldet war, war er nicht aufzufinden. Er hatte während des letzten halben Jahres keine elektronischen Spuren mehr hinterlassen, weder mit einer Kreditkarte noch mit einem Handy.
    »Das braucht nichts zu bedeuten. Man hat das Recht auf ein Leben ohne Kreditkarten und ohne festen Wohnsitz«, hatte Stolt festgestellt.
    Die Alfagruppe, die bei Mordermittlungen meist recht spät hinzugezogen wurde, meinte man jetzt fast schon von Anfang an zu benötigen. Ihre Analyse schien auf keines der Mitglieder der Örnarna zuzutreffen. Die Gruppe stellte ihre Mutmaßungen an, nachdem sie sämtliches Material von den Tatortbeschreibungen, über Verhöre und Opferbeschreibungen bis hin zu den Obduktionsprotokollen gesichtet hatte. Persönlichen Unterlagen über die Verdächtigen begegneten sie mit großer Skepsis, um sich nicht allzu rasch festzulegen. Oft suchten sie die Tatorte auf, um sich inspirieren zu lassen und die Theorien der Ermittler auf Stärken und Schwächen zu überprüfen. Die Gruppe stellte im Grunde einen Diskussionspartner für die Ermittler dar, wenn diese nicht mehr weiterwussten. Sie halfen ihren Kollegen mit neuen Blickwinkeln auf das Verbrechen und trugen Kenntnisse bei, die wenige andere besaßen.
    Ulf Holtz fand die Alfagruppe sehr wichtig, da sie den Ermittlern half, nicht in starren Bahnen zu denken. Für die Medien waren die Mitglieder der Gruppe fast so etwas wie Götter, obwohl sie fast immer zu demselben Schluss kamen: Der Mörder war ein Einzelgänger, vermutlich psychisch gestört und in der Regel ein Mann. Die Beschreibung fiel jedoch meist wesentlich länger aus.
    »Danke ergebenst. Eine fantastische Hilfe«, hatte Knut Sahlén gesagt, als man ihm das Täterprofil auf den Schreibtisch gelegt hatte. Laut

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