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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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pompösen Namen »Die Adler« verwandelten sich in Spatzen, als ganz plötzlich niemand mehr von dieser Datenbank wissen wollte. Weder die Leitung des Sicherheitsunternehmens Öhrns noch die Polizei und die Politiker und die Verantwortlichen für die U-Bahn schon mal gar nicht.
    Es war, als wären die Örnarna von einer sehr ansteckenden Krankheit befallen worden. Außerdem nutzten die Graffitimaler die Chance zurückzuschlagen. Ein Dutzend von mehreren Hundert erfassten Sprühern strengte einen Prozess wegen Verleumdung gegen die Örnarna an und erhielt vor Gericht Recht.
    Holtz wartete bereits auf dem Korridor, als Levin auf ihre typische kraftvolle Weise angestiefelt kam. Er wünschte sich, auch solch eines Auftretens fähig zu sein. Er hatte es geübt, aber es war ihm nie so recht geglückt.
    »Tut mir leid, dass du warten musstest, aber ich musste noch etwas abschließen. Jetzt macht Nahid Ghadjar weiter.«
    »Sie macht weiter?«
    »Keine Panik. Alles Routine. Sie trägt die Asservatenliste nach. Ich kontrolliere das aber noch einmal sicherheitshalber, du weißt schon, quality control.«
    Seit die neuen Abläufe eingeführt worden waren, war ihre Arbeit noch komplizierter und bürokratischer geworden. Alle waren sich jedoch einig, dass diese Neuerungen nötig waren. Keiner durfte davonkommen, bloß weil die Kriminaltechniker geschlampt hatten. Deswegen sollte man den Weg jedes sichergestellten Gegenstandes vom Auffinden bis zum Einlagern lückenlos nachvollziehen können. Alles war transparent, wer wann Tests und Analysen durchgeführt hatte und wie die Ergebnisse ausgefallen waren.
    »Es ist fast zu offensichtlich. Vielleicht habe ich deswegen nicht an sie gedacht«, sagte Levin.
    »An die Örnarna? Mal sehen, was Sahlén sagt.« Holtz trat bei den Ermittlern ein.
    Das Ermittlerteam war in der vergangenen Woche verstärkt worden, weil sie es vermutlich mit einem entschlossenen und durchtriebenen Mörder zu tun hatten. Alle Kräfte waren aufgeboten worden, und an der allgemeinen Motivation war nichts auszusetzen. Die Ermittler arbeiteten seit einigen Tagen im Schichtdienst, und auch das Hinweisteam war personell aufgestockt worden. Die Alfagruppe, die das Täterprofil erarbeitete, sowie Spezialisten für Serienverbrechen waren ebenfalls hinzugezogen worden.
    »Ist Knut Sahlén da?«, fragte Holtz.
    »Nein, der hat frei. Kann ich euch irgendwie weiterhelfen?« Adrian Stolt wirkte irgendwie größer, wenn Knut Sahlén nicht in der Nähe war.
    »Wir wollten uns nur nach dem Stand der Dinge erkundigen, außerdem hat Levin eine Idee«, meinte Holtz und nickte zu Levin hinüber.
    Diese war bereits im Nebenzimmer verschwunden und unterhielt sich mit ein paar Kollegen von der Alfagruppe, die dort ihr Quartier aufgeschlagen hatten. In dem Raum roch es nach Beefsteak mit Zwiebeln. Jacketts hingen über Stuhllehnen. Holtz zählte acht intensiv beschäftigte Beamte.
    »Was wolltest du erzählen, Levin?«, fragte Adrian Stolt, als Holtz und er sie eingeholt hatten.
    »Ihr habt das sicher schon überprüft, aber ich dachte an die Örnarna. Einer von denen könnte doch auf diese Graffitimaler richtig sauer sein.«
    Stolt nickte, ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Kommt mit«, sagte er und führte sie in den dritten Raum, den das Team mit Beschlag belegt hatte.
    An der einen Schmalseite hing ein Whiteboard. Ganz oben stand in Druckbuchstaben »Örnarna«. Darunter hatte jemand neun Namen geschrieben, sieben Männer und zwei Frauen.
    »Gute Idee. Die Kripo ist seit einigen Tagen damit beschäftigt, sie aufzuspüren und zu beobachten. Bislang haben wir sieben gefunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie alle ausfindig gemacht haben. Wir wollen sie morgen zur Vernehmung hierherbringen«, sagte Adrian Stolt.

P är Jensen überlegte, ob Seagull in Form war oder ob er auf Speed Limit setzen sollte. Es war neun Uhr morgens. Die Chips und Kaugummis in den Regalen waren dort mehr pro forma aufgestapelt. Die Monitore unter der Decke zeigten Pferde im Galopp, einige mit, andere ohne Sulky. Hunde hetzten wie besessen einem mechanischen Kaninchen hinterher. Ein Bildschirm zeigte Zahlen, die sich ständig änderten.
    Die Stimmung in dem Wettbüro war bedrückt. Einige Männer verschiedenen Alters sowie zwei Frauen um die siebzig vertieften sich in Tippzettel und Listen. An einem Stehtischchen mit schon nicht mehr gültigen Startlisten führten zwei Männer eine leise Unterhaltung. Im Übrigen wurde nicht viel gesagt. Es

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