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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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lehnte und die Hände an den sonnenwarmen Beton drückte. Seine Waden schmerzten, und er verspürte ein Ziehen am Schienbein. Er war lange nicht mehr gejoggt und keinen Asphalt gewohnt. Er presste die Ferse auf den Boden, um die Wade zu dehnen.
    Sein Puls beruhigte sich, und er beschloss, auch noch das letzte Stück nach Hause zu joggen. Als er sich seinem Haus näherte, sah er eine ihm mittlerweile recht vertraute Person an einem grauen Verteilerkasten neben seiner Haustür lehnen.
    Pär Jensen verlangsamte sein Tempo und lief misstrauisch zu seinem ungebetenen Gast.
    »Was gibt es denn jetzt schon wieder?«
    »Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten und noch ein paar offene Fragen klären. Haben Sie Zeit?«, fragte Ulf Holtz in seinem diplomatischsten Tonfall.
    »Na, kommen Sie rein«, sagte Jensen und ging vor ihm die Treppe hoch. Das angenehme Gefühl, das das Joggen erzeugt hatte, war wie weggeblasen.
    In der Diele herrschte das gleiche Dämmerlicht wie bei Holtz’ letztem Besuch. Mehrere dunkle Jacken schienen das wenige Licht zu absorbieren, das hierherdrang. Pär Jensen ging direkt in die winzige Küche und drehte den Kaltwasserhahn auf. Er ließ es lange laufen, füllte dann ein Glas und trank mit großen Schlucken. Holtz stand in der Tür und wartete vergeblich darauf, dass Jensen ihm einen Stuhl anbieten würde.
    »Ich dachte, ich sei mit der Polizei fertig.« Jensen wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    Holtz trat über die Schwelle, zog einen der beiden Küchenstühle zu sich heran und setzte sich.
    »Ich würde gerne noch ein paar Kleinigkeiten mit Ihnen besprechen.«
    Pär Jensen nahm ihm gegenüber Platz und legte seine Hände auf die gelbkarierte Tischdecke. Er roch nach Schweiß. Nicht ungewaschen, nur nach Schweiß.
    »Wieso haben Sie nicht gesagt, dass Sie die drei Ermordeten kannten? Sie standen, wie Sie sicher wissen, auf Ihrer Liste«, sagte Holtz.
    Es dauerte einige Sekunden, bis Jensen antwortete. Er schien nach den richtigen Worten, nach einer Erklärung zu suchen.
    »Ich wollte mich nicht in was reinziehen lassen, und außerdem habe ich gedacht, dass Lukas Rander vielleicht was mit der Sache zu tun hat und …«, antwortete er.
    »Warum haben Sie das nicht erzählt?«, beharrte Holtz.
    »Es war nur eine Frage der Zeit, bis Sie selbst drauf kommen würden … Außerdem hat sich ja herausgestellt, dass er unschuldig ist, oder?«
    »Zumindest, was die Morde betrifft. Aber was glauben Sie?«
    »In Bezug auf was?«, wollte Jensen wissen.
    »Auf die Liste. Ist das nur ein Zufall? Oder hat sie etwas mit den Morden zu tun?«
    »Tja, eigentlich glaube ich ja nicht an Zufälle. Aber wenn er es nicht war, dann müsste ja ich es gewesen sein. Also wenn alles mit der Liste zusammenhängt. Und ich bin unschuldig.«
    »Hm … Ihr Alibi scheint wirklich wasserdicht zu sein.« Holtz sah Jensen durchdringend an.
    »Sie meinen, wenn jetzt nicht der ganze Chor für mich gelogen hat?«
    »Es gibt sonst niemanden, der die Liste einsehen konnte. Sind Sie sich da ganz sicher?«
    »Ich kann Ihnen garantieren, dass ich eingehend darüber nachgedacht habe. Ich habe nächtelang wachgelegen, aber außer Rander und mir ist mir niemand eingefallen, der Zugriff auf die ganze Liste gehabt hätte. Aber ganz sicher kann man sich natürlich nicht sein«, antwortete er und stand auf, um deutlich zu machen, dass das Gespräch jetzt beendet war.
    Auch Holtz erhob sich und begab sich in die Diele.
    »Die Fotografin, Jenny Svensson, warum stand die auf der Liste?«, fragte Holtz noch, als er gerade gehen wollte.
    »Ich wusste nicht, wie sie heißt. Ich habe sie auch in den Zeitungen nicht wiedererkannt. Erst als Sie angefangen haben, nach ihr zu fragen, kam mir der Verdacht, dass sie das sein könnte. Ich war mir jedoch nie sicher. Auf den Bildern in den Zeitungen sah sie ganz anders aus«, sagte er.
    »Aber was hatte sie auf der Liste zu suchen?«
    »Das war Randers Idee. Er war der Ansicht, dass sich diejenigen, die diese Schmierereien verherrlichen, auch schuldig machen.«
    »Verherrlichen? Finden Sie das wirklich? Es hat sich verdammt noch mal um eine Examensarbeit gehandelt«, erwiderte Holtz plötzlich jähzornig, öffnete die Tür und verließ Pär Jensens düstere Wohnung.
    Ein Tropfen schmutziges Regenwasser war langsam an der Scheibe heruntergelaufen und hatte eine Spur hinterlassen. Holtz folgte der Spur mit dem Blick, bis sie sich auflöste. Er setzte sich auf den Sessel in der Ecke und versuchte, sich zu

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