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Der letzte Bissen

Der letzte Bissen

Titel: Der letzte Bissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard
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war seit zwei Jahren mit Luis zusammen, dem rassigen, gut gebauten Kellner eines spanischen Restaurants. Außerdem war sie ihre beste Freundin. Beste Freundinnen schlafen nicht mit dem Mann ihrer Freundin, das war Gesetz.
    Ließ sich Petra von Imogen vögeln, weil er nun der Star der Künstlerszene war, weil er mit Prominenz und Geldadel verkehrte? Nahm sie teil an seinem Ruhm, wenn sie für ihn die Beine breit machte?
    Sarah machte auf dem Absatz kehrt. Sie hatte noch nicht die Tür erreicht, als sie die vertrauten Worte vernahm: »O Gott, ist das geil!« Wette gewonnen.
    Vor dem Eingang zur Galerie stieß sie mit einem älteren Ehepaar zusammen, das sie fragend anschaute. »Schon geschlossen?«, fragte der Mann.
    Sarah schüttelte den Kopf. »Schauen Sie sich ruhig um. Den Künstler finden Sie hinten. Er hat gerade Autogrammstunde.«
     

30.
     
    Als Bastian seine Wohnung betrat, stolperte er über einen Koffer. Willi lag auf dem Sofa und schaute sich eine Wiederholung von Balko an.
    »Du glaubst es nicht«, rief Willi zur Begrüßung. »Die Folge heißt Steakhousetango, und immer wenn ein Steakhouse oder eine Schlachterei auftaucht, gibt es einen Schnitt. Ich verstehe die ganze Handlung nicht.«
    »Das machen die immer so. Hast du zu Hause keinen Fernseher?«
    »Abgeschafft.«
    Bastian steckte sein Handy in das Aufladegerät. »Wessen Koffer ist das?«
    »Meiner. Schorsch hat ihn gebracht. Ich werde ja wohl ein paar Tage bleiben müssen oder hast du eine Lösung für das Problem?« Willi zeigte auf sich.
    Bastian schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber ich arbeite daran. Was macht die Wunde?«
    »Es pocht nur ein bisschen, tut kaum noch weh.«
    Willi stand auf und lief demonstrativ im Zimmer herum. Das Bein zog er ein wenig nach, aber er hielt sich gerade. Seine Runde führte ihn am Kühlschrank vorbei, er öffnete die Tür.
    Bastian konnte nicht glauben, was er sah. Sein Kühlschrank war voll gestopft mit Fleisch, Würsten, Aufschnitt.
    Willi grinste. »Ich dachte mir, bevor die Sachen schlecht werden.«
    »Du hast so lange Asyl, bis der Kühlschrank leer ist!«
     
    Bastian entschied sich für Spanferkel und machte sich mit Lust und Leidenschaft an die Zubereitung, während ihn Willi mit Geschichten aus seinem Leben unterhielt.
    Gut zwei Stunden später saßen sie sich am Tisch gegenüber, aus dem Bräter vor ihnen duftete und dampfte es. Bastian hatte sich selbst übertroffen. Die Haut des Spanferkels war goldbraun und warf pittoreske bernsteingelbe Bläschen. Beim Beißen gab sie knackig-krachende Geräusche von sich. Das Fleisch war zart und saftig.
    Sie spülten das Essen mit zwei Flaschen Rioja hinunter und plauderten über alte Zeiten. Es war ein schöner Abend Kochen, speisen, trinken, plaudern, lachen - für Bastian war dies die Basis tiefer Zufriedenheit und vollkommenen Glücks.
    Gemeinsam räumten sie das Geschirr in die Spülmaschine und machten den Herd sauber. Dann setzten sie sich vor die Glotze und Bastian präsentierte Willi seine Lieblingsszenen aus Das große Fressen.
    Willi baute einen Joint und Bastian nahm ein paar Züge. Er hatte schon seit zehn Jahren nicht mehr gekifft.
    »Ich merke nichts!«, konstatierte er anschließend.
    Das ließ Willi nicht auf sich sitzen und baute einen neuen Joint mit doppelter Dröhnung.
    »Sag mal«, meinte Willi, als das zweite Rohr im Umlauf war. »Kennst du eigentlich Lammbock?«
    »Na klar, der ultimative Kifferfilm.«
    »Wie die am Anfang darüber reden, ob der Silikonbusen von so einem Pornostar im Flugzeug platzen kann, in zehntausend Meter Höhe, wegen des Drucks...«
    »Ja, super. Aber am besten finde ich, wie der eine ein Stück Haschisch runterschluckt, damit sein Vater, der Staatsanwalt, es nicht findet. Und wie er hinterher alles in Schwarz-Weiß sieht.«
    »Ja, geil!«
    Bastian schüttete sich vor Lachen aus. Sein Lachen war ansteckend, kurz darauf liefen auch Willi die Tränen über die Wangen.
    In diesem Augenblick klingelte es.
    Die beiden schauten auf den Fernseher. Der Abspann flimmerte über den Bildschirm.
    »Kann es sein, dass es an deiner Tür geklingelt hat?«, fragte Willi mit schwerer Zunge.
    Bastian versuchte, die Zeiger auf seiner Armbanduhr zu deuten. »Es ist Mitternacht!«
    »Vielleicht Graf Dracula.«
    Es klingelte erneut.
    »Vampire klingeln nicht«, sagte Bastian und wollte sich aus dem Sessel erheben. »Vampire schweben durchs Fenster.«
    Willi hielt Bastian am Ärmel fest, was Bastian das Aussteigen aus dem Sessel

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