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Der letzte Coyote

Der letzte Coyote

Titel: Der letzte Coyote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Begreifen Sie das? Er war gewillt, alles zu riskieren … Aber er machte einen Fehler.«
    »Was?«
    »Er rief seinen Freund Gordon Mittel an, um ihn zu bitten, als Trauzeuge mit ihnen nach Vegas zu fahren. Mittel lehnte ab. Er wußte, es wäre das Ende von Conklins vielversprechender politischer Laufbahn, vielleicht sogar seiner eigenen Karriere. Aber er lehnte nicht nur ab, Trauzeuge zu sein, er ging noch weiter. Conklin war sein Schimmel, der ihn ins Märchenschloß bringen würde. Er hatte große Pläne für sich und Conklin geschmiedet und er wollte nicht einfach zuschauen, wie irgendeine … Hollywood-Hure alles kaputtmachte. Von Conklin wußte er, daß sie nach Hause gegangen war, um zu packen. Also fuhr er dorthin und fing sie ab. Vielleicht sagte er ihr, daß Conklin ihn geschickt habe. Ich weiß nicht.«
    »Er tötete sie.«
    Bosch nickte, und diesmal wurde ihm nicht schwindelig.
    »Ich weiß nicht, wo – eventuell in seinem Wagen. Er arrangierte alles so, daß es wie ein Sexualverbrechen aussah, indem er ihr den Gürtel um den Hals zog und die Kleider zerriß. Das Sperma … es war da, weil sie mit Conklin zusammengewesen war … Als sie tot war, fuhr Mittel in das Gäßchen in der Nähe des Boulevards und warf die Leiche in den Müllcontainer. Das Verbrechen und seine Umstände wurden nicht aufgedeckt.«
    »Bis Sie den Fall wieder aufrollten.«
    Bosch antwortete nicht. Er genoß seine Zigarette und die Erleichterung, den Fall hinter sich zu haben.
    »Was ist mit Fox?« fragte Irving.
    »Wie ich schon sagte: Fox wußte über Marjorie und Arno Bescheid. Und er wußte, daß sie den Abend, bevor Marjorie tot aufgefunden wurde, zusammen verbracht hatten. Damit hatte er einen wichtigen Mann in der Hand, selbst wenn dieser wichtige Mann unschuldig war. Fox schlug daraus Kapital. Wer weiß, was er alles dafür bekam. Innerhalb eines Jahres stand er auf der Gehaltsliste von Arnos Wahlkampfteam. Er saugte ihn aus wie ein Blutegel. Also beseitigte Mittel schließlich auch das Problem. Fox wurde von einem Auto überfahren, als er angeblich Flugblätter für den Wahlkampf verteilte, und der Fahrer flüchtete. Das war leicht so zu inszenieren, daß es wie ein Unfall aussah. Hinzu kommt, daß der Detective, der den Marjorie-Lowe-Fall bearbeitete, auch bei dem Autounfall ermittelte. Gleiches Resultat. Niemand wurde je verhaftet.«
    »McKittrick?«
    »Nein. Claude Eno. Er ist gestorben und hat seine Geheimnisse mit ins Grab genommen. Aber Mittel hat ihm fünfundzwanzig Jahre lang Geld überwiesen.«
    »Die Kontoauszüge?«
    »Ja. Die in der Aktentasche. Wenn Sie der Sache nachgehen, finden Sie sicher irgendeine Verbindung zu Mittel. Conklin sagte, er wisse nichts davon, und ich glaube ihm … Jemand sollte mal alle Wahlkampagnen untersuchen, an denen Mittel beteiligt war. Man wird sicher herausfinden, daß er genauso hinterfotzig war wie Nixons Spezialtruppe.«
    Bosch drückte seine Zigarette am Abfalleimer aus, der neben dem Tisch stand, und warf die Kippe hinein. Ihm wurde kalt, und er zog seine Jacke an. Sie war blut- und dreckverschmiert.
    »Die Jacke ist total verdreckt, Harry«, sagte Irving. »Warum …«
    »Mir ist kalt.«
    »Okay.«
    »Wissen Sie, er hat nicht einmal geschrien.«
    »Was?«
    »Mittel. Er hat nicht einmal geschrien, als er hinunterstürzte. Ich kann das nicht verstehen.«
    »Das ist auch nicht nötig. Es ist halt so eine …«
    »Und ich habe ihn nicht gestoßen. Er sprang mich von den Büschen her an, und als wir auf den Pfad rollten, stürzte er ab. Er hat nicht einmal geschrien.«
    »Ich verstehe. Niemand behauptet …«
    »Alles, was ich getan habe, war, endlich Fragen über ihren Tod zu stellen … und Menschen begannen zu sterben.«
    Bosch starrte eine Lesetafel für Augenuntersuchungen an, die an der Wand hing. Er konnte sich nicht denken, warum man so etwas in der Notaufnahme hatte.
    »Gott … Pounds … ich …«
    »Hören Sie, ich weiß, was passiert ist«, unterbrach ihn Irving.
    Bosch schaute ihn an.
    »Sie wissen es?«
    »Wir haben mit jedem Detective in Hollywood gesprochen. Edgar sagte mir, er hätte für Sie auf dem Computer nachgesehen, ob es Daten über Fox gibt. Ich kann daraus nur schließen, daß Pounds etwas gehört oder sonst irgendwie etwas mitgekriegt haben muß. Meines Erachtens hat er überwacht, was Ihre Kollegen taten, nachdem Sie suspendiert wurden. Dann muß er der Sache auf eigene Faust nachgegangen und an Mittel und Vaughn geraten sein. Er hat beim Kfz-Amt

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