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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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können, schreien, bis sie keine Stimme mehr hatte, und irgendetwas gegen die Wand schleudern, dass es zerbrach wie ihre Seele.
    Und tatsächlich packte Tallon jetzt eine Vase mit verwelkenden Blumen, die ihr jemand bei der Trauerfeier für ihre Eltern gegeben hatte, und schleuderte sie heulend durch den Raum. Doch der Krach, als die Vase in tausend Teile zerbarst, linderte ihre innere Qual nicht im Geringsten, und sie griff weiter wahllos um sich und schleuderte alles durch das Zimmer.
    Mit bebender Brust starrte sie die auf dem Boden verstreuten Scherben an und fühlte sich doch nur genauso zerschmettert. Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie kaum zurückhalten konnte. Ihre Schwäche und ihre Hilflosigkeit nährten ihre Wut. Sie packte einen Stuhl an der Lehne und schleuderte ihn ebenfalls durch den Raum. Sie schmiss Möbel um, riss Bücher aus den Regalen und Sachen von den Tischen, bis überhaupt nichts mehr aufrecht stand.
    Aber die Leere, die Verzweiflung, der Hass ließen nicht nach. Tallon stützte sich mit beiden Händen an die Steinmauer und schloss die Augen. Außer ihrem Herzschlag und ihrem keuchenden Atem war nichts zu hören. Verzweiflung und Trauer schnürten ihr die Luft ab. Sie kämpfte dagegen an, doch dann schrie sie auf, als der letzte Funke Hoffnung im Abgrund versank.
    Es war zu spät.
    Es war ihr einfach egal.
    Alles war ihr egal.
    Sie hämmerte mit der Faust so fest auf die Mauer ein, wie sie nur konnte. Scharfer Schmerz schoss ihr den Arm hinauf und brachte den tobenden Sturm in ihrem Innern kurzzeitig zum Verstummen. Endlich fühlte sie etwas anderes als blankeHoffnungslosigkeit. Mit verzerrtem Gesicht hämmerte sie erneut auf die Wand ein. Wieder und wieder, bis ihre Knöchel bluteten, bis ihre Knochen sich wie Pulver anfühlten – bis ein starker Arm sich plötzlich um sie legte, von der Wand wegzog und an einen sehr harten, männlichen Körper drückte.
    „Aber, aber, Kleine“, flüsterte ihr eine tiefe Stimme ins Ohr.
    Tallon beugte sich vor und hieb ihm den Ellbogen in die Seite.
    „Lass das“, ermahnte er mit ganz ruhiger Stimme und verstärkte seinen Griff.
    Sie schlug erneut zu, aber nur eine Sekunde später fegte er ihr mit einem Tritt die Füße unterm Leib weg. Tallon schrie auf und stürzte. Aber sie fiel nicht auf den Boden. Starke Arme fingen sie auf, schleuderten sie einmal um sich selbst herum.
    Tallon bekam keine Luft mehr und musste einmal, zweimal blinzeln, bis sie wieder klar sehen konnte. Griffon, der Jäger, stand groß und finster blickend vor ihr. Bei seinem Anblick regte sich zu ihrer Überraschung Begierde in ihr. Aber ihr Zorn war stärker.
    „Du“, japste sie. „Lass mich sofort los.“ Sie wand sich in seinem eisernen Griff.
    „Nur damit du wieder auf die Wand einprügeln kannst? Kommt gar nicht infrage.“
    „Das ist mein Zimmer. Hier kann ich machen, was ich will.“
    „Tut mir leid, Kleine.“ Griffon hielt sie mit einer Leichtigkeit fest, die sie nur noch wütender machte. „Aber wenn du unbedingt auf etwas einschlagen willst, dann werde ich das wohl sein.“
    Erstaunt starrte Tallon ihm in die Augen und wehrte sich nicht länger. „Das werde ich auch“, keuchte sie. „Glaub ja nicht, ich würde mich das nicht trauen.“
    Er musterte sie einen Augenblick, dann ließ er sie los und trat einen Schritt zurück, die Lippen zu einem schmalen Lächeln verzogen. „Bitte schön“, sagte er und breitete die Arme aus. „Gib dein Bestes.“
    Ohne nachzudenken, holte Tallon aus und verpasste ihm einen rechten Haken. Er zuckte nicht einmal zusammen, aber ihreHand tat weh. Sie hätte mit der linken zuschlagen sollen, nicht mit derselben, mit der sie gegen die Wand gehämmert hatte. Wütend auf den Schmerz, auf das Leben und am meisten auf ihn, holte sie erneut aus. Ihre linke Faust landete auf seinem Kinn. Sein Kopf flog zurück, doch er richtete sich sofort wieder auf. Erneut verzogen seine Lippen sich zu einem Lächeln.
    „Und, fühlst du dich jetzt besser?“
    „Nein“, keuchte sie.
    Sein Lächeln wurde breiter. „Gut. Dann sollte ich dir wohl sagen, dass du nicht mehr Kraft hast als ein Kind.“
    Ihr wurde rot vor Augen, ihre Reißzähne kamen zum Vorschein. Griffons Augen blitzten, er stellte sich breiter auf, als hätte er nichts anderes erwartet. „Auf geht’s“, ermunterte er Tallon und bereitete sich auf ihren Angriff vor.
    Und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Mit gefletschten Zähnen holte sie weit aus. Sein mächtiger Körper wich

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