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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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her, seit sie eine Freundin gehabt hatte? Wie lange hatte sie schon nicht mehr so gelächelt?
    Ein Klopfen an der Tür riss Alexia aus ihren Gedanken. Sieerhob sich und ging um den Stuhl herum durch die Kammer. Ivan, einer der engsten Vertrauten von Lotharus, öffnete die Tür, bevor sie sie überhaupt erreicht hatte. Seine breiten Schultern passten kaum in den Rahmen.
    „Die Königin erwartet dich.“

5. KAPITEL
    D eclan hörte schwere Schritte, die sich draußen näherten. Bei jedem Tritt rasselten Ketten auf den Steinen.
    Sie kamen näher.
    Und er war sich sicher, dass sie nur seinen Tod bringen konnten.
    Viel zu erschöpft von dem verrückten Traum und der verdammten silbernen Halskette schloss Declan einfach die Augen. Mit seinen animalischen Instinkten nahm er wahr, was seine Augen nicht sehen konnten. Kühle Nachtluft, in der leichter Regen lag. Er hob das Kinn und schnüffelte. Er blendete die Schritte draußen einfach aus und konzentrierte sich auf das sporadische Trommeln des Regens.
    Der Drache in ihm schrie nach Freiheit, nach dem Gefühl eines einzigen frischen Regentropfens auf seiner Haut. Die Flügel unter seiner Haut zuckten vor Verlangen, mit präzisen Schlägen durch die Nachtluft zu gleiten.
    Der Regen wurde stärker, prasselte wie ungeduldige Fingerspitzen auf die Erde und die Steine. Er hob den Kopf zu dem winzigen vergitterten Fenster. Fette Tropfen klatschten draußen auf die Klippen und unten auf den Ozean, der mit jedem Windstoß lauter toste.
    Die Zellentür schwang auf. Zwei Soldaten kamen herein und rissen ihn auf die Füße. Declan wollte eine Faust heben, um sich zu wehren, musste aber verwirrt feststellen, dass er sie kaum hochbekam. Diese Silberkette schwächte ihn mehr, als er angenommen hatte.
    Und dieser Traum …
    Sie packten ihn unter den Armen und schleiften ihn durch die Tür. Das Biest in ihm wimmerte, als sie ihn vom Fenster fortrissen. Der Sauerstoffmangel schmerzte mehr als jede Folter, die sie sich einfallen lassen konnten.
    Seine Zehenspitzen schleiften über die Steine, als sie ihn lange gewundene Gänge hinunterbrachten. Declan versuchte, den Kopf oben zu halten. Er musste doch wissen, wo er überhauptwar, und vielleicht konnte er einen Fluchtweg entdecken, aber nicht einmal das gelang ihm. Sein Kopf hing herunter, als hätte ihm jemand einen Anker um den Hals gebunden. Er schloss die Augen und versuchte alle Kräfte zu sammeln, die noch in ihm steckten, um für alles bereit zu sein, was sie mit ihm vorhaben mochten.
    Alexia schnaubte vor Wut. Wie kam Ivan dazu, ohne auf ihre Antwort zu warten, einfach die Tür zu öffnen? Aber sie sagte nichts. Lotharus’ Bemühungen, ihre Position in der Horde zu unterminieren, trug wahrlich Früchte. Die Machtverhältnisse schienen sich Stück für Stück zu seinen Gunsten zu verschieben. Verflucht, dachte sie beschämt, sogar der gefangene Drache hatte das bemerkt.
    Alexia schürzte die Lippen und rauschte an Ivan vorbei hinaus auf den Gang. Er blieb zum Glück zurück. Wandleuchter flackerten und zischten, als sie vorbeiging. Ihr bernsteinfarbenes Licht tanzte auf feuchten Wänden und warf lange Schatten. Alexia war an das Klacken ihrer Stiefel auf den Steinen gewohnt, das leise Schlurfen der Slipper an ihren Füßen kam ihr jetzt beinahe unheimlich vor. Sie konzentrierte sich lieber auf das kühle Metall, das sich bei jedem Schritt an die Außenseite ihres Oberschenkels drückte. Das fühlte sich wenigstens normal an … vertraut.
    Auf dem Weg in die Gemächer der Königin dachte sie darüber nach, wie das Gespräch mit ihrer Mutter wohl laufen würde. Als uraltes Relikt der Horde befand sich der Kristall des Draco seit Ewigkeiten in sicherem Gewahrsam ihrer Familie. Aber erst vor Kurzem hatten sie begriffen, welche Macht er in Wahrheit in sich barg. Ein Erdbeben hatte die Klippen teilweise zu Bruch gehen lassen und zahlreiche Katakomben und Gewölbe freigelegt, die seit siebenhundert Jahren niemand mehr zu Gesicht bekommen hatte. Unter den Schätzen und Artefakten, die dadurch zum Vorschein gekommen waren, befanden sich längst vergessene Schriftrollen, an deren Existenz schon niemand mehr geglaubt hatte. In einer dieser Schriftrollen war vom Draco-Kristall die Rede, vonseiner Macht, alle zu beherrschen oder einen zu vernichten. Von den schrecklichen Verheerungen, die der Kristall in den alten Zeiten anrichtete, und dem darauf folgenden Beschluss, eben jene Schriftrolle zu vergraben.
    Sie mussten die Wünsche der damaligen

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