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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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gequält, dass es Alexia die Kehle zuschnürte.
    „Ich habe doch gesagt, dass ich dich hier raushole“, erwiderte sie. Sie ignorierte die Panik, die erneut in ihr aufsteigen wollte, und konzentrierte sich auf das verdammte Ding. Sie war jetztschon eine Ewigkeit damit beschäftigt. Der Schweiß tropfte ihr von der Stirn. Sie wischte ihn sich aus den Augen und versuchte die Dolchspitze im Schlüsselloch zu drehen. Der Dolch rutschte ab und schnitt ihr die Handfläche auf.
    „Au! Verdammt!“, rief sie frustriert und schmiss den Dolch in eine Ecke. Das Geräusch des über den Boden schlitternden Metalls zerrte an ihren Nerven wie ein Fingernagel auf einer Schultafel. Das Schloss war immer noch zu. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überwältigte sie.
    Sie presste die andere Hand auf die Wunde, schloss die Augen und unterdrückte das Bedürfnis zu schreien. Sie musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen. Declan hatte womöglich nur noch Sekunden zu leben. Dass er überhaupt noch einmal zu sich gekommen war, grenzte schon an ein Wunder. Bei dem Gedanken, dass er da in der Zelle im Sterben lag, zerriss es ihr das Herz. Beinahe wäre sie in Tränen ausgebrochen.
    „Hau doch ab.“
    Declans Stimme war nur noch ein raues Wispern, aber sie hatte ihn trotzdem verstanden. Seine Qual war offenbar so groß, dass er sich selbst aufgegeben hatte, und dieses Mal war es ihr fast unmöglich, die Tränen zu unterdrücken. Dass ihre Hand einfach nicht aufhören wollte zu bluten, war auch nicht gerade hilfreich.
    Alexia hielt den Atem an.
    Bluten.
    „Natürlich“, stöhnte sie, weil ihr der Gedanke nicht schon längst gekommen war, und trat mit neuer Entschlossenheit vor das Gitter. „Declan, komm her“, befahl sie und streckte die Hand durch die Stäbe. „Ich kann dich nicht erreichen.“
    Zerschlagen und erschöpft, wie er war, konnte Declan den Kopf nur mit Mühe in die Richtung drehen, aus der die Stimme gekommen war. Sein ganzes Gesicht war blutverschmiert. Der Geschmack seines eigenen Blutes auf den Lippen verschaffte ihm einen kurzen Energieschub. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er sich an, was sie ihm da anbot. Aber nur für eine Sekunde.
    Dann wandte er sich ab und seufzte resigniert.
    „Declan, bitte.“
    „Nein.“ Seine Stimme war nur ein Krächzen, und der Protest klang in seinen eigenen Ohren schwächlich. Er wusste, dass er ohne ihr Blut sterben würde, aber würde er es überleben, noch einmal davon zu kosten? Diese Träume machten ihm jetzt schon zu schaffen, sobald er die Augen schloss. Was würde erst passieren, wenn er sich noch einmal an ihrem Blut labte? Andererseits, was passieren würde, wenn er es nicht tat, daran gab es keinen Zweifel.
    „Bitte, tu es“, flehte sie. „Trink mein Blut und flieg weg von hier.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann, selbst wenn ich wollte.“ Declan schob sich mühevoll in ihre Richtung.
    „Große Göttin“, stöhnte sie. Der Flügel schien nur noch wie an einem seidenen Faden hinter ihm zu hängen. Ihre Augen richteten sich mit ungebrochener Entschlossenheit auf ihn.
    „Komm jetzt her. Sofort“, befahl sie, und er gehorchte zu seiner eigenen Überraschung. Bei jeder Bewegung tat ihm jeder einzelne Nerv weh. „Ein bisschen nach links, damit ich mit meiner Hand …“ Sie seufzte auf, als sein Mund sein Ziel fand.
    Gierig packte er ihren Arm mit beiden Händen. Obwohl er seine Reißzähne am liebsten tief in ihr Fleisch geschlagen hätte, unterdrückte er den Drang. Mit aller Selbstkontrolle, zu der er noch fähig war, fuhr er vorsichtig mit der Zunge über die Schnittwunde in ihrer Handfläche. Der einzigartige süße und zugleich würzige Geschmack entfaltete sich auf seiner Zunge. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Er hielt ihren Arm fest und legte den Mund auf ihr Handgelenk.
    In der Erwartung, gleich seinen Biss zu spüren, schnappte sie hörbar nach Luft. Ein Zittern lief ihren Arm hinab. Er schloss die Augen, und die geschärften Sinne des Drachen in ihm konzentrierten sich ganz auf sie, auf seine Beute. Sie nahmen ihren rasenden Herzschlag wahr, ihre steigende Körpertemperatur und die leichte Andeutung sexueller Erregung, die durch ihre Porendrang. Als ihm der süße Lockstoff in die Nase drang, pulsierte ihm das Blut im Unterleib.
    Er brauchte es so sehr. Es war falsch, ihr Blut zu trinken und sich von ihr heilen zu lassen, und dennoch konnte er sich nicht davon abhalten. In diesem Augenblick wäre er fähig, jeden umzubringen, der

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