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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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Verpflichtungen zu belasten?
    Unerklärlicherweise wollte er sie in die Arme nehmen und trösten. Dann erinnerte er sich wieder an alles, was Lotharus gesagt hatte. Seine Finger umklammerten die Gitterstäbe. „Was ist los in eurer Horde?“
    Sie zögerte keine Sekunde mit der Antwort. „Lotharus hat irgendetwas vor. Die Soldaten, sie verhalten sich anders als früher.“ Sie schüttelte den Kopf. „Mir gegenüber haben sie es schon immeran Respekt fehlen lassen. Aber es ist noch schlimmer geworden. Jetzt befolgen sie nicht einmal mehr meine Befehle. Und ihre Augen …“ Sie schloss ihre eigenen für einen kurzen Moment. „Die hatte ich noch nie zuvor gesehen. Sie verbergen sie immer hinter diesen Sonnenbrillen. Große Göttin, irgendetwas ganz Furchtbares geht da vor.“
    In Declans Kopf drehte sich alles, als er versuchte, ihrem unzusammenhängenden Gerede zu folgen. „Ihre Augen? Was ist damit? Was meinst du denn?“
    „Noch nie habe ich so etwas gesehen. Nur in alten Texten habe ich davon gelesen. Es sind irgendwie uralte Augen. Allwissende Augen, alles sehende Augen, obwohl sie irgendwie milchig und trüb sind. Lotharus hat mit diesen Soldaten irgendwas gemacht. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, was das sein soll.“
    Er steckte eine Hand durch die Gitterstäbe, die sie voneinander trennten. Mit einem Finger hob er ihr Kinn, um ihr in die Augen sehen zu können. Er musste ihr unbedingt sagen, dass sie sich in höchster Gefahr befand. Aber erst musste er herausfinden, was sie wusste. „Hast du doch. Ganz tief in dir weißt du, was es ist. Sag es mir.“
    Sie seufzte. „Ich muss diese Horde anführen, aber ich habe keine Vorstellung, wie ich das machen soll. Ich habe versucht, eine Versammlung der Gründer dieser Kolonie einzuberufen, aber nicht ein einziger von ihnen hält überhaupt eine Antwort für nötig. Als ob die auch alle Angst vor ihm hätten …“
    „Stopp.“
    Tatsächlich verschloss sie auf Kommando die Lippen. Er fuhr ihr mit den Fingern über die Wange. Ihr entzückender Kiefer war blau und geschwollen. Er war nur zwei Tage hier und hatte schon mit ansehen müssen, wie Lotharus sie an jedem dieser Tage geschlagen hatte. Für den Rest seiner Tage würde er an dieses Schwein denken.
    „Was ist dieses Mal passiert?“
    „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
    „Oh, ich glaube schon, dass du das weißt.“
    Ganz leicht fuhr er mit den Fingerspitzen über die Schwellung. Sie erschauerte, und eine plötzliche Erkenntnis blitzte in ihren Augen auf, bevor sie sich schnell abwandte.
    „Ich kann dir versichern, dass dich das überhaupt nichts angeht, Derkein.“
    Dieses Wort von ihren Lippen zu hören erboste ihn. „Du bist doch nicht wie er. Also rede auch nicht wie er.“ Mit der anderen Hand packte er sie am Handgelenk. Er ignorierte das erregende Gefühl, dass er diese zarten, zerbrechlichen Knochen mit einer Handbewegung brechen könnte. Seine Gefühle für diese Frau verliehen ihm eine Kraft, die er von sich aus gar nicht mehr besaß.
    „Alexia“, sagte er, seinen Zorn unterdrückend. „Wie kannst du nur so leben?“
    „Du kannst doch nicht auch nur für eine Sekunde annehmen, dass ich eine andere Wahl hätte.“
    „Wir haben immer eine andere Wahl.“
    Sie riss sich los. Er versuchte gar nicht, sie festzuhalten. „Willst du mir erzählen, dass du dich dazu entschlossen hättest, in diesem elenden Kerker angekettet zu sein? Und wozu? Um als Märtyrer für eine Sache zu sterben, an die sich niemand erinnern wird?“
    „Nein. Ich sitze angekettet in diesem Kerker, in dem schon viele meiner Art krepieren mussten, wegen dem kleinen Funken Hoffnung, dass mein Opfer vielleicht etwas bewirken könnte. Dass Wesen wie du und Wesen wie ich auch in dieser modernen Welt noch ihren Platz finden können.“ Ihr Blick wurde weich, und er bemühte sich, diesen rauen Ton aus seiner Stimme zu verbannen. „Wenn ich daran nicht mehr glauben könnte, dann würde die Zukunft der Drachen, der Vampire und auch der Menschen eine andere sein. Vielleicht würde es auch gar keine Zukunft mehr geben. Und das werde ich nicht zulassen, solange ich noch atmen kann auf dieser Erde.“
    „Also, wenn ich dich nicht bald hier rausbekomme, wirst du nicht mehr besonders lange atmen können.“ Alexia fummelte wieder an dem Schloss herum. „Lotharus wird bald kommen,und er will dich umbringen.“
    Leider hatte sie damit nur allzu recht. Mit seinem übersinnlichen Gehör nahm er Schritte in den Gängen über

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