Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
Vom Netzwerk:
seiner Knochen fuhr Alexia durch die Glieder, als hätte sie selbst den Tritt abgekriegt. Declan stürzte zu Boden. Er versuchte wieder hochzukommen. Blut tropfte von seinem Gesicht auf den dreckigen Boden. Die Qual und die Niederlage standen ihm ins Gesicht geschrieben. Die Muskeln seiner Arme zitterten erkennbar, als er sich auf die Knie hochstemmen wollte und es nicht schaffte.
    Sein Blick wanderte in die andere Zelle. Diese perfekten blauen Augen suchten nach ihrem Versteck in der Dunkelheit. Dann entdeckte er sie und hielt seine Augen für einen Herzschlag auf sie gerichtet, bis er sich wieder Lotharus zuwandte.
    „Aber wissen sie auch, dass du vorhast, ihn ihnen unter der Nase wegzustehlen? Und ihn dann gegen sie selbst einzusetzen?“
    Alexia fuhr sich mit beiden Händen an den Mund, um das Aufstöhnen zu unterdrücken, das sich ihrer Kehle entringen wollte. Lotharus gab keine Antwort. Er lachte nur und nickte den Soldaten zu. Jeder packte einen von Declans Armen undriss ihn auf die Füße.
    Darum also geht es! Dieser Gedanke ließ sie nicht mehr los und paralysierte sie fast. Sie konnte doch nicht einfach in ihrem Versteck bleiben und stumm zusehen, wie Lotharus ihn umbrachte. Aber hatte sie eine andere Wahl? In einem direkten Kampf konnte sie Lotharus nicht besiegen, schon gar nicht ihn und vier seiner besten Soldaten.
    Lotharus ergriff eine massive Heckenschere und schnappte mit den Scherenblättern, während er dicht vor Declan trat. Vor Entsetzen sackten ihr die Knie ein, und Tränen traten in ihre Augen.
    „Noch eine letzte Chance, Derkein“, sagte er und pikste Declan mit der Spitze in die Kehle. Der Drache lehnte den Kopf so weit zurück wie möglich, sein Adamsapfel ging auf und nieder, als er schwer schluckte.
    „Wo ist der Kristall?“
    „Fahr zur Hölle“, stieß Declan hervor.
    Lotharus nickte, und Ivan nahm hinter Declan Aufstellung. Jener schluckte noch einmal, als Lotharus sein Mordinstrument anhob. Alexia kniff die Augen zu und zuckte bei dem gequälten Aufschrei zusammen, der ihre Seele wie tausend Kugeln durchlöcherte. Sie bedeckte die Ohren mit den Händen, aber gegen die Ungerechtigkeit und die Qual, die sie verschlangen, konnte sie sich nicht schützen. Der Damm war gebrochen. Etwas in ihr war zerbrochen. Aber anstatt den Verlust zu beklagen, schwor sie sich, ihren Zorn dazu zu benutzen, Lotharus zu zerstören, den Machtapparat in die Hände zu bekommen, der ihr rechtmäßig zustand, und ihn damit in Stücke zu reißen.
    Declan hatte die Augen geschlossen. Er wollte nicht, dass Lotharus’ bösartiges Gesicht das Letzte sein sollte, was seine Augen in diesem Leben erblickten. Stattdessen dachte er an Alexia, die in der nächsten Zelle alles beobachtete, und wartete. Wartete auf den Schmerz, den sie ihm zufügen würden, bis sie den Kopf vom Körper getrennt hatten und es vorbei war.
    … sorg bitte dafür, dass seine Leiche noch intakt ist. Auch diese schrecklichen Worte von Lotharus versuchte er zu verdrängen.
    Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass Lotharus ihm nicht den Kopf abschnitt, bis er begriff, dass der Schmerz, der ihm den Verstand raubte, von seinem Flügel herrührte.
    Seine Beine gaben nach, das Kinn sank ihm auf die Brust. Wenn die beiden Soldaten ihn nicht festgehalten hätten, wäre er zusammengebrochen.
    Lotharus ging vor ihm in die Hocke und riss seinen Kopf hoch. „Du wirst dir noch wünschen, du wärst in der Hölle.“
    Trotz der unerträglichen Schmerzen zwang Declan sich zu einem höhnischen Grinsen. „Aber ich werde sterben … ohne dir irgendetwas zu verraten.“
    Ein manisches Funkeln tauchte in Lotharus’ Augen auf. „Oh, sicher, du wirst sterben. Auf das Wie kommt es an.“
    Die Spitzen der Schere zeigten auf Declans Gesicht. Instinktiv riss er den Kopf zur Seite. Das Metall bohrte sich in die Wand. Declan riss die Augen auf und erblickte Lotharus, der sich umgedreht hatte. Ein langer Pferdeschwanz hing zwischen den Schulterblättern des Vampirs.
    Lotharus fluchte vor sich hin, dann wirbelte er blitzschnell herum. Seine Stiefelsohle war das Letzte, was Declan sah, bevor der Tritt ihn bewusstlos machte.
    Alexia zog den Dolch aus der Scheide und steckte die Spitze in das Schlüsselloch. Stundenlang kämpfte sie mit dem Vorhängeschloss der Zelle, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen, das Schloss zu knacken.
    „Wieso bist du … immer noch da?“
    Declans Stimme klang wie irgendetwas zwischen einem Stöhnen und einem Flüstern, so

Weitere Kostenlose Bücher