Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord
gefunden. Reines Blut.“
„Na schön, er hat also eine Flasche mit Blut gefunden“, schaltete Falcon sich ein. „Na und? Was ist daran so toll?“
Der Vampir betrachtete ihn mit seinem unverletzten Auge. „Wie bei allen Arten ist auch unser Blut über die Jahrhunderte schwächer geworden. Die Stammbäume unserer Familien sind nicht so rein und stark geblieben, wie sie sollten. Zuerst hat Lotharus versucht, sich mithilfe dieses Blutes selbst zu verwandeln. Aber das funktionierte nicht. Also hat er uns erschaffen. Aberdann fiel ihm diese Schriftrolle in die Hand, in der vom Draco-Kristall die Rede ist, von dem Ritual, und er wurde davon wie besessen.“
„Was soll denn so Besonderes an euch sein?“, schnauzte Griffon ihn an. „Abgesehen von diesen seltsamen Augen seht ihr Vampire für mich alle gleich aus. Ihr sterbt auch alle gleich.“
„Man sagt, unsere wahren Vorfahren hätten Erinnerungsblockaden besessen.“
„Erinnerungsblockaden?“, fragte Tallon.
Griffon beugte sich zu ihr. „Das bedeutet, sie konnten ihren Opfern das Blut aussaugen, ohne Gefahr zu laufen, wahnsinnig zu werden“, flüsterte er ihr zu. „Selbst wenn ihre Opfer Menschen waren.“
Falcon packte den Soldaten am Kragen und hätte ihn beinahe aus dem Stuhl gerissen. „Sonst noch was?“
„Ja“, japste der Vampir. „Man sagt auch, sie hätten im Sonnenlicht umherlaufen können.“
Alle im Raum erstarrten förmlich, Falcon ließ den Soldaten los und machte unsicher einen Schritt zurück.
„Kannst du das auch?“, fragte er.
„Hab’s noch nicht versucht“, erwiderte der Soldat.
„So interessant das alles sein mag“, meinte Declan, „bei der Suche nach Alexia hilft es mir gar nichts.“
„Alexia?“ Der Soldat hob die Brauen und wandte sich an Declan. „Lotharus hat vor, sie um Mitternacht umzubringen, wenn sie den Thron besteigt. Und ihre Macht an sich zu reißen. Wenn er sich dann auch noch die Energie zunutze machen kann, die in dem Kristall steckt, wird er seit vielen Jahrhunderten der erste Mann sein, der über uns herrscht.“
Der Vampir sprach völlig emotionslos, auch seine Stimme klang, als ginge ihn das alles gar nichts an. Declan starrte ihn sprachlos an.
„Aber die Königin …“, sagte Tallon endlich, ungläubig und schockiert. „Das kann er doch gar nicht, oder? Sie würde das doch verhindern.“
Der Soldat schüttelte den Kopf. „Er hat sie bereits umgebracht.“
Declan blieb das Herz stehen. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und marschierte zur Tür.
„Declan, warte.“
Da er nicht reagierte, packte Tallon ihn am Arm.
„Ich gehe da runter, um sie zu retten, Tallon. Du kannst mich nicht aufhalten.“
Sicher war jetzt nicht der Zeitpunkt für Reue. Aber womöglich konnte Tallon ihm helfen. „Dann wirst du das hier brauchen.“
Sie zog etwas aus ihrer Hosentasche und hielt ihm einen schwarzen Stick entgegen, an dem ein rotes Lämpchen blinkte. Ein Ortungsgerät. Das rote Licht bedeutete nicht nur, dass es eingeschaltet war, sondern dass es auch etwas ortete. Oder jemanden. Mit gerunzelter Stirn griff er danach.
Tallon senkte den Kopf. „Ich habe ihr letzte Nacht einen Positionsmelder angeklebt.“
Der finstere Blick ihres Bruders sprach Bände.
„Dafür werde ich mich nicht entschuldigen, also sag lieber gar nichts. Du bist mein Bruder, also tue ich, was ich für das Beste für dich halte, komme, was da wolle.“
Declan nahm ihr das Gerät aus der Hand, brachte aber keinen Dank über die Lippen.
„Nur damit das klar ist“, fuhr sie fort, „ich finde nicht, dass du das tun solltest. Es ist viel zu gefährlich.“
„Sie hat recht“, stimmte Falcon zu. Declan sah auf. „Erst brauchst du einen Plan. Wenn Lotharus die Königin wirklich umgebracht hat, wird er sogar noch stärker sein, als wir vermuten.“
Declan schloss die Augen, holte tief Luft und zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. „Also gut. Griffon und Falcon, ihr macht euch auf zu den Katakomben und beobachtet, was da vor sich geht. Vielleicht fällt euch etwas auf, das uns einen Hinweis gibt, wo Lotharus sich aufhalten könnte.“ Er öffnete die Augen und sah seine Schwester an. „Tallon, geh und hole Doc. Sag ihr, sie soll alles mitbringen, was wir über die Vampire haben. JedesPergament, jedes Buch, jeden Papierfetzen, auf dem etwas über sie und ihre Geschichte steht. Wir treffen uns in meinem Zimmer. So schnell wie möglich.“
„Klar“, sagte Tallon. „Bin schon auf dem Weg.
Alexia rannte durch den
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