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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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damit ihr Äußeres so taub wurde wie ihr Inneres.
    „Du willst also nicht, dass ich so etwas sage“, fuhr Falcon fort. „Du glaubst, du verdienst meine Liebe nicht. Oder die Liebe von irgendjemandem.“ Er packte ihre Arme und zog sie an sich. „Aber das tust du“, murmelte er und schüttelte sie leicht, als ob er sie auf diese Weise dazu bringen könnte, ihm zu glauben. „Und wenn es bis in alle Ewigkeiten dauert, bis du das einsiehst, dann werde ich eben so lange warten.“
    „Stopp“, wiederholte Tallon, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Sie bekam keine Luft mehr, konnte nicht mehr denken …
    „Ich werde immer auf dich warten.“
    „Stopp!“ Diesmal schrie sie es mit bebender Brust heraus. „Du liebst mich nicht, Falcon. Du kennst mich ja gar nicht.“
    Sie schob ihn von sich weg. Aber ihr Hass auf sich selbst verstärkte sich noch, als sie sah, wie verletzt und verwirrt er wirkte. Er legte ihr alles zu Füßen, was eine glückliche Tallon noch vorKurzem mit Freuden ergriffen hätte. Aber diese neue Tallon mit ihrer kaputten Seele konnte nichts mehr damit anfangen.
    „Tu dir selbst einen Gefallen und warte nicht zu lange“, sagte sie. „Ich liebe dich nun mal nicht, Falcon, und ich werde dich niemals lieben.“
    Damit rannte sie zurück in die Berghöhle.
    Declan landete in seiner Drachengestalt auf demselben Strand, zu dem er Alexia gebracht hatte, als sie von der Klippe gestürzt war. Er hob den Kopf und schnüffelte in der Luft. Es roch nur ganz schwach nach Blut, genau wie in jener Nacht. Declan schüttelte die mächtigen Schultern und nahm seine menschliche Gestalt an, dann ergriff er das Ortungsgerät, das ihm um den Hals baumelte, und zog es sich über den Kopf.
    Er weigerte sich einfach, zu glauben, was er in diesem Traum gesehen hatte. Sie war noch am Leben, daran wollte er mit allen Sinnen festhalten. Das schwache, aber ständige rote Glühen des Ortungsgeräts führte ihn die versteckte Treppe hinauf, die er schon beim letzten Mal entdeckt hatte. Eine sanfte Brise trug ihm den schwachen Geruch der Horde in die Nase. Oben auf der Treppe flachten sich die Felsen ab. Er stand vor einem Wasserfall, der einen kleinen Tümpel speiste. Er ging in die Hocke und hielt das Ortungsgerät in verschiedene Richtungen.
    Wenn das Gerät stimmte, befand sich Alexia in der Höhle unter dem Tümpel.
    Mit bebender Brust sah er sich um. Die Nacht war still. Der Mond spiegelte sich in der glatten Wasseroberfläche, die wie eine Glasscheibe wirkte. Er stopfte das Gerät in eine Plastiktüte, die er aus der Hosentasche zog, steckte dann alles in den Rucksack und sprang mit dem Kopf voran in das Wasser. Nach kurzer Zeit tauchte er auf der anderen Seite in einer Höhle wieder auf.
    Ein verborgener Strand mitten in den Felsen. Hier gab es keinen Sand, sondern kleine schwarze Kieselsteine. Vorsichtig ging er an Land, hockte sich dann hin und sah sich um. Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen auf die Dunkelheit eingestellthatten. Dann bemerkte er die schmale Spalte in den zerklüfteten Felsen. Nirgends waren Soldaten zu sehen. Die Öffnung wurde offenbar nicht bewacht.
    Er wischte sich das nasse Haar aus dem Gesicht und holte die Plastiktüte aus dem Rucksack. Das Ortungsgerät funktionierte noch. Declan drückte sich durch die Spalte. Das rote Licht blinkte mit jedem Schritt schneller.
    Sie musste ganz in der Nähe sein.
    Erfüllt von Hoffnung und Sorge begann er zu rennen. Die Luft erwärmte sich zusehends, und der Blutgeruch wurde stärker. Er lief einen schmalen Gang entlang. Panik stieg in ihm auf, die er versuchte, so gut es ging zu ignorieren. Panik würde ihn nicht ans Ziel bringen. Panik würde ihr nicht helfen.
    Als er jetzt um eine Ecke bog, bemerkte Declan sanftes Licht, das aus einer Öffnung in der Wand kam. Das Ortungsgerät blinkte jetzt so schnell, dass es fast schon dauerhaft rot leuchtete. Declan verlangsamte seinen Schritt und schlich auf das Licht zu. Da nichts zu hören war, steckte er den Kopf durch die Öffnung. Sie führte in eine riesige Grotte, an deren Wänden Hunderte brennender Kerzen hingen. Links befand sich ein steinernes Podium, auf das mehrere Reihen Stühle gerichtet waren. Hinter dem Podium hing ein Teppich an der Wand wie ein bemalter Vorhang, auf dem grausige Szenen aus dem Dunklen Zeitalter dargestellt waren, als die Vampire noch von männlichen Kriegsherren statt von weiblichen Monarchen beherrscht wurden.
    Das war die Höhle, die er im Traum gesehen

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