Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
Vom Netzwerk:
einfach nicht aufgeben. „Bitte leb weiter“, wiederholte er immer wieder. „Bitte. Bitte.“
    Vielleicht waren die Götter der Ansicht, dass das, was er versuchte, falsch war. Aber er lebte doch schließlich auch, oder etwa nicht? Tallon ebenfalls. Sie mochten Abweichungen von der Normalität sein, doch sie waren am Leben. Und er wollte, dass Alexia weiterlebte. Beim Gedanken, sie könnte vielleicht doch nicht weiterleben, der Funke Hoffnung gerade eben könnte nur eine grausame Lüge gewesen sein, stiegen Wut und Hilflosigkeit in ihm auf.
    „Trink endlich, verdammt!“, schrie er sie an.
    Und plötzlich gruben sich lange scharfe Zähne in seine Haut. Declan keuchte schockiert, doch dann durchströmte ihn unsagbare Erleichterung. Alexia stöhnte und packte sein Handgelenk mit beiden Händen. Sie kämpfte um ihr Leben mit jeder Faser ihres Körpers. Declan wehrte sich nicht, er wünschte nur, sein Blut würde ihr noch schneller in den Mund strömen.
    „Ja. So ist’s gut. Du brauchst es. Trink.“
    Er würde sein Leben für sie hingeben. Zum zweiten Mal in wenigen Minuten murmelte er Gebete vor sich hin, bis er keine Worte mehr fand.
    Während sie trank, musterte er sie aufmerksam. Ihre Augen waren geschlossen. Ihre Wangen, eben noch eiskalt und bläulich, bekamen wieder Farbe. Ihr Körper, praktisch schon im Tode erstarrt, pulsierte wieder vor Leben.
    Sie hatte bereits Unmengen getrunken, und Declan wurde etwas schwindlig. Er schloss die Augen und wäre fast ohnmächtig geworden. Sein Ellbogen knickte ein, so benommen und schwach fühlte er sich plötzlich. Er sackte zusammen, seinKopf glitt zu Boden.
    So sehr waren sie bereits verbunden, dass Alexia seine Schwäche bemerkte, denn sie ließ plötzlich sein Handgelenk los. Declan drehte den Kopf, um sie ansehen zu können. Die Reißzähne verschwanden wieder in ihrem Mund. Sie bewegte sich, sie lebte. Aber ihr Gesicht war völlig verzerrt, der Mund in einem stummen Schrei aufgerissen. Obwohl ihm noch etwas schwindlig war, setzte er sich besorgt auf und nahm sie in die Arme.
    „Alexia!“ Er wollte schreien, brachte jedoch nur ein Krächzen hervor. Sie reagierte nicht. „Alexia.“
    Plötzlich bog sie mit solcher Kraft den Rücken, dass sie beinahe beide umgefallen wären. Mit den Fäusten trommelte sie auf seine Brust, während in ihrem Innern ein furchtbarer Kampf zu toben schien. Declan konnte nichts anderes tun, als sie festzuhalten und abzuwarten.
    Nach wenigen Sekunden begann sie zu glühen. Als sie erneut den Mund aufriss, stieß sie einen gellenden Schrei aus, Rauch kam aus ihrem Mund.
    Declan war überwältigt vor Erleichterung. „Schsch“, machte er und flüsterte beruhigend auf sie ein. Nach wenigen Augenblicken wurde sie tatsächlich ruhig. Er strich ihr übers Haar und legte seine Wange an ihre. Endlich hörte sie auf zu keuchen und atmete gleichmäßiger. Declan hob den Kopf, strich ihr eine Locke aus dem Gesicht und sah sie an.
    Als sie ihre Augen öffnete, erstarrte er.
    Alexias Augen schimmerten so wunderschön wie ein Amethyst.
    Es waren Drachenaugen.

19. KAPITEL
    A ls Alexia begriff, dass es Declans Gesicht war, in das sie starrte, glaubte sie zu träumen oder tot zu sein. Sie spürte ein Hämmern in den Schläfen. Und mit ihren Augen stimmte auch etwas nicht. Alles erschien ihr so hell und von so kräftigen Farben, als würde sie in ein Kaleidoskop blicken.
    „Declan?“
    Er strahlte übers ganze Gesicht und bedeckte ihre Lippen mit einem zarten Kuss, der ihr den Atem raubte. Er küsste sie wie ein Mann, der sich nach ihr verzehrt hatte. Als ob sie nur aus Blut bestünde und er hätte sich seit Tagen nicht mehr davon ernähren können. Als ob er geglaubt hätte, er würde sie nie wiedersehen.
    Als er den Kopf hob, streckte sie die Hand aus und berührte sein Gesicht. „Wo bin ich? Was ist passiert?“
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, und er suchte nach den richtigen Worten. „Lotharus.“
    Stirnrunzelnd versuchte sie die verworrenen Erinnerungen in ihrem Kopf zu durchdringen. Der Kristall … die Dracheninsel … die Thronbesteigung … Lotharus mit dem Schwert.
    Plötzlich erinnerte sie sich und spürte einen heftigen Schmerz, der ihr durch den ganzen Körper fuhr. Seine warmen Hände umfassten ihr Gesicht, sie klammerte sich an ihn wie an einen Anker, als ihr eigenes Sterben ein zweites Mal auf sie einstürmte. Doch dann flaute das schreckliche Gefühl ab, und sie sah nur noch Declans Gesicht.
    „Wo ist er hin, Alexia?

Weitere Kostenlose Bücher