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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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war. Von ihr lief eine kühne Schornsteinkonstruktion durch das Dach noch einige Meter nach oben. Das Feuer war in vollem Gange, wie der schwere, graue Rauch verriet, der in die Winterluft geblasen wurde.
    Bastian kniff die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können. Da war Bewegung unter dem Vorbau der Schmiede. Zwei Gestalten, die sich im Schatten bewegten.
    "Wir müssen näher 'ran", befand Bastian. Von ihrem Standort am Rand der Lichtung bis zur Schmiede waren es etwa fünfzig Meter. Aber es war nicht ratsam, offen darauf zuzugehen. "Komm, wir schleichen uns von der anderen Seite heran."
    Vorsichtig und stets wachsam arbeiteten sie sich im Schutz der Bäume entlang der Lichtung, bis sie die fensterlose Rückseite des düsteren Steinbaues vor sich hatten. In gebückter Haltung wagten sie sich dann auf die Lichtung hinaus, die nur aus unbewachsener, geplätteter Erde bestand. Patzer musste sich dabei weniger klein machen als Bastian, was in der Natur der Sache lag.
    Je näher sie der Schmiede kamen, desto kälter wurde es. Die Steine, aus denen das Gebäude zusammengesetzt war, strahlten ihre eigene Kälte aus - oder entzogen der- Umgebung jegliche Wärme. Der Effekt war der gleiche. Die Steinwände waren wie mit einem dunklen Schleier überzogen, eine Art Haut aus Finsternis und Weltraumkälte, die sicher auf Arawns Magie zurückzuführen war.
    Bastian fragte sich unwillkürlich, wie die Schmiede zu Lirs Zeiten auf Besucher gewirkt haben mochte.
    "Was ist das?“, Sie hatten die Rückwand ohne Zwischenfall erreicht, und Patzer, neugierig, wie er nun einmal war, berührte sofort das dunkle Mauerwerk. Dabei kam er zwangsläufig mit der Schattenhaut in Verbindung. "Ich komm' nicht an den Stein 'ran. Das düstere Feld ist wie ein Hindernis. Und es prickelt..."
    "Ja, es prickelt", stöhnte Bastian und riss ihm den Arm herunter. "Hast du dir die Finger immer noch nicht oft genug verbrannt? Wirst du nie aus Schaden klug?"
    Patzer sah ihn verständnislos an. "Man muss im Leben Risiken eingehen, um weiterzukommen", erklärte er altklug.
    Bastian ging nicht darauf ein. Er nahm ENBARR und berührte mit der Spitze des goldenen Schwertes die merkwürdige Haut, die Patzer als 'prickelnd' definiert hatte.
    Im nächsten Atemzug zog er ENBARR auch schon wieder erschrocken zurück. Die Klinge hatte die Schattenhaut mühelos durchstoßen, aber dann hatte das Schwert sofort begonnen, sich schwarz zu verfärben, vom Berührungspunkt an in Richtung Knauf!
    Bastian ahnte instinktiv, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte und reagierte deshalb mit Rückzug. Sofort kehrte der goldene Glanz ENBARRS zurück.
    "Komisch", kommentierte Patzer. "Meine Hand wurde nicht schwarz."
    "Darüber würde ich mich an deiner Stelle nicht beschweren
    meinte Bastian. "Aber seltsam ist das schon..."
    Vielleicht lag es daran, dass Patzers Finger die Schattenbarriere nicht durchdringen konnten und deshalb keine Reaktion hervorriefen.
    Alarmierend war jedoch auf jeden Fall, dass ENBARR die Gefahr nicht vorhergesagt und auch überhaupt nicht abwehrend dagegen reagiert hatte.
    Folglich musste an dessen Allmacht gezweifelt werden. Hier war offensichtlich eine andere Gefahr wirksam, wie sie Hexen oder Trolle darstellten.
    Arawn, dachte Bastian unheilvoll. Und war es nicht Arawn gewesen, der Lir schon einmal besiegt, ihn vertrieben und das Schwert in seine Gewalt gebracht hatte?
    Bastian wusste nichts über die Umstände, die dazu geführt hatten, dass Arawn ein Übergewicht gegen seinen Gegner bekommen hatte. Und er wollte es auch gar nicht wissen, nicht jetzt.
    "Weiter", trieb er Patzer und sich selbst an, um die selbstzweiflerischen Gedanken zu verdrängen. Sie erreichten die Hausecke.
    Patzer nutzte seine geringe Körpergröße und spähte unauffällig um das Eck.
    "Die Luft ist rein", flüsterte er.
    Bastian ging auf die Knie und passte sich auf diese Weise der Größe des Zwerges an. Vorsichtig schob er zunächst den Kopf soweit nach vorne, dass er auch sehen konnte, was hinter der Ecke lag.
    Es war die Schmalseite des Gebäudes. In ihr gab es zwei selbst im Tageslicht düster gähnende Fensteröffnungen. Bastian hatte diese Fenster schon beim Umrunden der Schmiede entdeckt. Deshalb war er auf die Knie gegangen. Mit Patzer wollte er sich unterhalb der Fensterkante vorbeischleichen, vorher aber eventuell einen Blick ins Innere erhaschen.
    Patzer überließ Bastian wieder die Führung.
    Kurz darauf, niemand störte sie bei ihrem Vorstoß, stoppten sie

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