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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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in diesem Satz, dass Athanor getroffen mit den Zähnen knirschte. Und ich bin der Meister von allen. Ich schaffe es sogar ganz ohne Waffen. Ich muss nicht einmal einen Finger dafür rühren.
    »Niemand muss sterben, wenn ihr endlich aufhört, euch aufzuführen wie zankende Harpyien über der Beute.«
    Davarons Blick schoss zu Elanya, als hätte er Athanors Anwesenheit vergessen. Er sah sie so eisig an, dass es selbst Athanor kalt wurde.
    Elanyas Augen waren vor Schreck geweitet. Sie hielt eine Hand vor den Mund, als könnten ihr ungewollt weitere Worte entschlüpfen. »Es tut mir leid«, wisperte sie, bis ihre Stimme mehr Kraft fand. »Verzeih mir. Ich weiß nicht, wie ich ausgerechnet auf Harpyien kam. Ich …« Sie brach ab, doch der Elf erwiderte nichts. Noch immer starrte er sie an. Trotz des Helms konnte Athanor den kalten Zorn in der versteinerten Miene erkennen. Wortlos schob Davaron seine gekrümmte Klinge in die Scheide zurück, ohne den Blick von Elanya zu nehmen. Das Schweigen wog schwerer als jeder Vorwurf. Was zum Dunklen läuft hier?
    »Es tut mir wirklich leid«, beteuerte Elanya, die langsam ihre Fassung zurückgewann. Davaron schwieg immer noch. Elanya seufzte und warf ihm einen letzten Blick zu, bevor sie sich Athanor zuwandte. Offenbar würde Davaron sie doch nicht umbringen. Vorerst beruhigt steckte Athanor das Schwert wieder ein.
    »Was bei allen Alfara machst du hier?«, wollte sie endlich wissen.
    Er hob den ledernen Beutel mit dem Trockenfleisch auf und zuckte mit den Schultern. »Ich esse.«
    »Aber es wird doch heute Abend in Ardarea etwas geben.«
    »Ihr könnt so viele Mahlzeiten auslassen, wie ihr wollt. Das ist eure Sache. Ich sehe dafür keinen Grund.« Er fischte einen Streifen aus dem Beutel und biss von den zähen Fasern ab. Von einem leichten Rauchgeschmack abgesehen waren sie fad und muffig, aber daran hatte er sich längst gewöhnt.
    »Auslassen?« Elanya sah verwirrt zu Davaron, der geringschätzig das Gesicht verzog.
    »Menschen essen ständig. Mindestens drei Mal am Tag.«
    »Tut ihr das nicht?«, wunderte sich Athanor. Kein Wunder, dass sie so schmächtig sind.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Elanya. »Warum sollten wir? Es genügt doch zu essen, wenn man Hunger hat.«
    »Äh, ja. Sicher. Ich habe eben etwas öfter Hunger als ihr.«
    Dagegen konnte Elanya offenbar nichts einwenden. Schweigend sah sie zu, wie er das Trockenfleisch Bissen für Bissen mit Wasser hinunterspülte, und ritt mit einem knappen Nicken weiter.
    Dass sich Davaron nun hinter ihm hielt, störte Athanor nicht, solange der Elf nicht versuchte, ihn anzutreiben wie ein Stück Vieh. Doch nach einer Weile ritt Elanya voraus, um ihre Ankunft anzukündigen, und sogleich hatte Athanor den Eindruck, Davarons Atem im Nacken zu spüren. Vielleicht lag es nur daran, dass er nun langsamer lief. Schließlich kannte er die Richtung nicht und musste deshalb auf Elanyas Spuren achten. Trotzdem ärgerte es ihn. Ständig dieser feindselige Blick im Rücken, den er sich lebhaft vorstellen konnte, war schlimm genug. Abrupt blieb er stehen und fasste den Strick fester. Das Muli ruckte vergeblich daran.
    »Entweder reitest du langsamer oder voraus«, stellte er Davaron vor die Wahl und ignorierte den Schubs, den ihm der Maulesel mit der Nase gab. »Und keine Sorge«, fügte er hinzu. »Ich habe nicht vor, wegzulaufen.«
    Finster sah der Elf ihn an. Vermutlich kannte er keinen anderen Gesichtsausdruck. »Glaubst du, ich verlasse mich auf dein Wort, Mensch?« Aus seinem Mund klang es stets wie eine Beleidigung. »Ich werde nicht riskieren, dass es heißt, ein Sohn Piriths sei schuld daran, dass Söhne und Töchter Ardas starben.«
    Athanor beschloss, die Unterstellung zu übergehen. Mit diesem Kerl zu streiten, war so sinnlos, wie einem Muli das Lesen beibringen zu wollen. Er stapfte weiter und zerrte das Packtier hinter sich her. Eine Weile dachte er über Davarons Worte nach. Sie konnten bedeuten, dass der Elf nicht aus der Gegend stammte, sonst hätte er auch seine eigene Familie in Gefahr glauben müssen. Oder er gehörte einem kriegerischen Haus an, das verpflichtet war, die anderen zu beschützen. »Ist Elanya eine Tochter Ardas?«
    »Was geht es dich an, Mensch?«
    »Ich versuche nur herauszufinden, von welcher Familie ich einen Funken Gastfreundschaft erwarten kann.«
    »Die Söhne und Töchter Ardas sind keine Familie, sondern ein Volk! Hast du nicht behauptet, dass die Menschen die Elfen nicht vergessen hätten? Wenn

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