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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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gefälligst heraus!«
    Knurrend winkte Athanor ab, obwohl Davaron die Geste im Dunkeln nicht sehen konnte. Warum sollte er leere Drohungen ausstoßen oder weiter sinnlose Fragen stellen? Die verborgenen Wächter würden erst antworten, wenn sie den Zeitpunkt für gekommen hielten.
    Auf jeden Fall konnte es nicht schaden, wieder Licht zu haben. Er tappte durch die Finsternis zu seinem Muli zurück und tastete nach der Laterne, die am Packsattel hing. Im Dunkeln mit Feuerstein und Stahl Funken zu schlagen, trug ihm einige Schrammen ein, doch schließlich konnte er den Docht der Lampe in brennenden Zunder halten.
    Davarons düstere Miene wieder sehen zu müssen, war eindeutig ein Nachteil. Athanor beschloss, ihn zu ignorieren, und musterte noch einmal den hohen Raum. Außer ein paar aus dem Fels gemeißelten Drachenköpfen an der Decke gab es wenig zu entdecken, aber die Rachen der Echsen waren aufgerissen, als wollten sie Feuer speien. Sie wirkten so lebendig, dass Athanor war, als höre er erneut ihr Fauchen und spüre die Hitze ihrer Flammen auf seinem Gesicht. Was zum Dunklen hatten die Zwerge mit ihnen vor?
    Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sich das zweite Tor öffnete und dahinter zwei Krieger in der Prunkrüstung der Torwache erschienen. Unter buschigen Brauen blickten sie Athanor und Davaron grimmig an. Ihre mit Gold eingelegten Helme zeigten die gleichen Ornamente wie das Tor. Auch die sperrigen Schulterklappen, die sie über langen Kettenärmeln trugen, und ihre Gürtel waren mit diesen Mustern geschmückt. Doch auf den Harnischen prangten zwei gekreuzte goldene Äxte mit bis zum Heft geschwungenen Schneiden – das Wappen des Königreichs Firondil. In ihren groben Händen hielten sie dagegen Äxte aus poliertem Stahl. Ein Zeichen, dass sie trotz allem Prunk Kämpfer waren.
    In ihre langen Bärte hatten sie Kugeln geflochten, die Athanor an einen Morgenstern erinnerten. Bei jeder Bewegung schabten die Stacheln über ihre Brustpanzer. Einer der beiden Wächter bedeutete ihnen mit ruppiger Geste, durchs Tor zu treten, und gab den Weg frei. Für einen Zwerg hatte er auffallend blondes Haar und kam Athanor vage bekannt vor. Obwohl ihm der Zwerg nicht einmal bis zur Brust reichte, ließ die gedrungene Erscheinung keinen Zweifel an ihrer enormen Kraft.
    Athanor sah kurz zu Davaron, um sich zu vergewissern, dass der nichts Falsches sagte oder tat, dann ging er voran und führte das Muli durchs Tor. Von der Halle dahinter zweigten mehrere Gänge ab. Sie war mit eingemeißelten Ornamenten und Figuren geschmückt, doch längst nicht so aufwendig wie der äußere Torbereich. Entlang der geglätteten Wände wechselten sich Ringe zum Anbinden für Packtiere und Gespanne mit Steinbänken für Reisende und Fuhrleute ab.
    Athanors Blick blieb jedoch an drei weiteren Torwächtern hängen, die in den Durchgängen zu den Verteidigungsanlagen standen. Sie warteten ab, um einzugreifen, falls die Neuankömmlinge Ärger machten. Mit einem Nicken nahm Athanor ihre Anwesenheit zur Kenntnis. Wie viele Krieger darüber hinaus gleichzeitig Dienst am Tor leisteten, konnte er nicht einmal schätzen, aber er nahm an, dass sie jederzeit in der Lage waren, einen Angriff abzuwehren. Sie zu überraschen, war durch den engen überwachten Zugang nahezu unmöglich. Es sei denn, man ist ein getarnter Elf.
    Erneut schloss sich ein Tor hinter ihnen. Wie auch das Außentor wurde es durch einen verborgenen Mechanismus geöffnet, zu dem es von hier aus offenbar keinen direkten Zugang gab. Eine Flucht war deshalb undenkbar.
    »Willkommen, Herr Athanor«, sagte der blonde Zwerg mit rauer, dunkler Stimme. »Wer ist dein Begleiter?«
    Athanor schnaubte belustigt. Zwerge hatten einfach keinen Sinn für Höflichkeit und die Gesetze der Gastfreundschaft, die geboten, einen Fremden zuerst zu bewirten und ihm dann Fragen zu stellen. »Er heißt Davar und stammt aus den Landen am Stürzenden Fluss.« Diese Gegend sollte weit genug entfernt sein, dass niemand hier wusste, welche Sprache dort geläufig war und welche Rüstungen man trug.
    »Willkommen, Herr Davar«, brummte der Wächter und wandte sich wieder an Athanor. »Wartet bei uns, bis Meister Evrald euch holen lässt. Wir haben einen Boten zu ihm geschickt.«
    Athanor nickte und bedeutete Davaron, ihm zu einer Bank zu folgen, wo sie Platz nahmen. Freundlichkeit sah anders aus, aber zumindest hatte man sie endlich eingelassen.
    Missmutig bemühte sich Davaron, den Zwergen zuzulächeln, aber es wirkte

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