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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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lenken.«
    »Ich denke, das haben schon meine Anzeigen erreicht.«
    »Nicht in einem solchen Maße. Ich hatte auch nur einen Diebstahl geplant. Am nächsten Morgen fand ich jedoch heraus, dass in derselben Nacht der jüngste Chandler nach Hause gekommen war. Ich erinnerte mich an seine Höschenklauerei.« Samson tippte sich an die Stirn. »Perfektes Bildergedächtnis.«
    »Du meinst ein fotografisches Gedächtnis?«, fragte Charlotte.
    »Ich meine, dass ich nicht die kleinste Kleinigkeit vergesse. Als mir klar wurde, dass sich auch alle anderen noch daran erinnerten, und als ich die Schlangen vor deinem Laden sah, wusste ich, dass es gut war, was ich getan hatte. Außerdem diente mir als Tarnung, dass der Chandler in der Stadt war.«
    Es überstieg ihre Vorstellungskraft, wie das Hirn dieses Mannes arbeitete. »Hast du dir keine Gedanken darüber gemacht, dass Roman für dein … äh, Verbrechen beschuldigt würde?«
    Er wischte ihre Sorgen mit einer Handbewegung weg.
»Ich konnte mir nicht vorstellen, das Wachtmeister Rick seinen Bruder ohne Beweise verhaften würde, und da Roman nicht schuldig war, gab es auch keine Beweise.« Er wedelte mit den Händen, die noch in Handschuhen steckten, durch die Luft, offenbar ganz zufrieden mit sich.
    Sie war es nicht. »Schäm dich und spiel dich nicht so auf! Es ist mir egal, wie harmlos die Diebstähle oder wie gut deine Motive waren, du hättest so etwas Illegales überhaupt nicht tun dürfen. Schon gar nicht für mich.«
    »Das ist nun der Dank«, murmelte er, wieder ganz der mürrische Alte.
    Sie beäugte ihn aufmerksam. »Roman ist seit einer Woche fort. Bist du so nett und erklärst mir, was es mit dem heutigen Diebstahl auf sich hat?«
    Er schüttelte den Kopf von einer Seite zur anderen und stieß einen übertriebenen Seufzer aus, als wollte er sagen, er wisse, dass sie dämlich sei. »Ich habe den Jungen in Schwierigkeiten gebracht. Musste ihn doch wieder rausholen, oder?«
    »Dieses letzte Risiko bist du für Roman eingegangen?« Nahmen denn die Überraschungen, die Samson in sich barg, gar kein Ende?
    »Hast du nicht zugehört?«, fragte er genervt. »Ich habe das für dich getan. Weil du mich anlächelst, wenn niemand anders es tut, außer deiner Mutter, wenn sie mal in die Stadt kommt. Und weil du mich für Geld Aufträge erledigen lässt, anstelle mir Almosen zu geben. Wie sonst hätte ich wohl gewusst, wer diese verdammten Höschen gekauft hat? Ich habe sie doch für dich zur Post gebracht. Übrigens, Mrs. Chandler ist auch noch gut zu mir.«
    »Raina?«
    Samson nickte und sah wieder zu Boden. »Hübsche
Dame. Erinnert mich an jemanden, den ich mal … egal. Aber euch beiden scheint etwas an Roman zu liegen. Was ist das überhaupt für ein Name?«
    »Deiner ist nicht weniger ungewöhnlich. Jetzt halte mich nicht länger hin.«
    »Frauen sind so verdammt ungeduldig.« Er seufzte. »Ist das nicht eindeutig? Da Roman nicht in der Stadt ist, würde ein weiterer Diebstahl seinen Namen reinwaschen.«
    Sie blinzelte. »Ich denke, das ist sehr lobenswert von dir.«
    Charlotte wusste nicht, wie sie mit dieser Geschichte umgehen sollte, obwohl nun einiges Licht in die Sache gekommen war. Ihr war jetzt klar, weshalb der Dieb wusste, in welchen Häusern er seine Beute fand – Samson besorgte oft ihre Post und hing außerdem in der Stadt rum und hörte den Leuten zu, ohne beachtet zu werden. »Sag mir nur, dass jetzt Schluss damit ist. Keine Diebstähle mehr.«
    »Natürlich nicht. Es wird zu schwierig, wenn solche Wichtigtuer wie du überall rumschnüffeln. Hast du jetzt das Verhör beendet? Ich habe zuhause was zu erledigen.«
    Sie fragte nicht, was das denn wäre. Wie er schon gesagt hatte, ging sein Leben sie nichts an. »Ich bin fertig. Aber ich möchte, dass du weißt …« Wie sollte sie einem Mann dafür danken, dass er ungebeten ihretwegen Höschendiebstahl begangen hatte? »Ich weiß die gute Absicht hinter deiner Tat zu schätzen.« Sie nickte. Das hörte sich richtig an.
    »Dann kannst du mir auch einen Gefallen tun.«
    Seine Worte waren denen von Fred Aames sehr ähnlich. »Ich werde dir kein eigenes Paar Höschen häkeln«, entgegnete sie. Sie meinte damit, dass sie keines für die Freundin, die er wahrscheinlich nicht hatte, anfertigen würde, aber sie ließ es dann dabei.

    »Natürlich nicht. Ich bin doch kein Weichling. Übrigens, ich habe noch sechs weitere. Was soll ich mit denen machen?«
    Sie holte tief Atem. »Ich schlage vor, dass du sie

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