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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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weitere Eigenschaft, die er an ihr entdeckte. Aber Schamlosigkeit war nicht alles, was diese unglaubliche Frau auszeichnete; ihr Zittern und die unregelmäßigen Atemzüge bewiesen ihm, dass sie durchaus nicht beherrscht war. Eindeutig nicht die vollendete Verführerin, dachte er, Gott sei Dank. Ihre weichere, unschuldige Seite würde ihm helfen, ausgeglichen und beherrscht zu erscheinen. Das war auch dringend nötig, denn sein Körper machte ihm jede Sekunde mehr zu schaffen.
    »Wo sind meine Mutter und Beth?«, wollte sie wissen.
    Diese erstaunlich grünen Augen sahen in die seinen, und eine Strähne ihres zerzausten schwarzen Haars hing über einer bloßen Schulter, sodass er sich fragte, wie sich die seidigen Strähnen wohl auf seiner nackten Haut anfühlen würden.
    »Beth lässt dir sagen, dass sie Annie nach Hause bringt und später zurück sein wird. Viel später.« Offenbar hatte die nun bald verheiratete Beth eine Gelegenheit entdeckt, die Kupplerin zu spielen und sie sofort ergriffen.

    »Ein abgekartetes Spiel«, murmelte Charlotte, der anscheinend das Gleiche wie Roman bewusst wurde. »Und du bist hier, weil …?«
    »Du hast etwas, was ich brauche.« Er fluchte leise. Er hatte nicht vorgehabt, so verdammt zweideutig zu klingen.
    Sie atmete tief ein. Um sich Mut zu machen? Roman wusste es nicht, aber er brauchte selbst eine Dosis davon, weil sie auf ihn zukam, bis sie ganz nah war. So nah, dass er ihren Duft, frisch wie der Frühling, wahrnehmen konnte. Und sofort mehr wollte.
    »Was kann ich dir also geben?«, fragte sie.
    »Rick sagte, er habe dich angerufen und dich gebeten, für ihn eine Liste mit den Namen deiner Kunden in einem Umschlag bereitzulegen.« Roman wusste nichts Genaues, aber es hatte mit dem Höschendieb zu tun.
    Sie nickte. Aber weder machte sie Anstalten, den versprochenen Umschlag zu holen, noch sich anzuziehen. Er konnte sich nicht erklären, was Charlottes Gesinnungswandel bewirkt hatte, seit sie sich zuletzt begegnet waren, aber es gab keinen Zweifel, dass jetzt sie sich ihm näherte und ihn in die Enge trieb. Anscheinend hatte sie ihren eigenen Plan, aber er wusste verdammt noch mal nicht, was für einen.
    Roman atmete hörbar aus. Der Spieß hatte sich umgedreht. Das Raubtier war zum Beutetier geworden, und er war sich der Ironie bewusst.
    »Wo sind deine Kleider?«, fragte er.
    »Warum interessiert dich das?«
    Das Verlangen wuchs in ihm, kraftvoll und verzehrend. Er verwandte seine ganze Konzentration darauf, ihr in die Augen und nicht auf ihren verführerischen Körper zu schauen. »Was ist los, Charlotte?« Verdammt. Ihr Name klang wie eine Liebkosung; hitzige Wärme rauschte durch seine Adern.

    Sie hob eine zarte Schulter. »Warum kämpfst du plötzlich gegen etwas an, was du unbedingt haben wolltest? Wo du mich doch herausgefordert hast, es dir zu geben.«
    Sie war seiner Frage ausgewichen und hatte stattdessen selbst eine gestellt, mit zögernder Stimme trotz ihrer provokanten Haltung. Aber er konnte ihr nicht antworten, ohne seine Brüder, die Münz-Wette oder seine eigenen Pläne zu verraten. Er konnte sich dem selbst kaum stellen und weigerte sich, es Charlotte zu offenbaren. »Du hast mich knallhart abgewiesen. Wieso hast du dich anders entschieden?«
    Sie war kaum bekleidet und bot ihm an, was sein Herz begehrte. Aber er musste dagegen ankämpfen – oder riskieren, den Beruf, den er liebte, aufs Spiel zu setzen sowie eine Zukunft, wie er sie sich wünschte.
    »Ich dachte, das Wie und Warum sei dir egal.« Sie griff nach dem Kragen seines Jeanshemdes und fuhr an ihm mit einem zitternden Finger bis zur Spitze entlang.
    Ihm brach tatsächlich der Schweiß aus. »Weißt du, ich habe Moralvorstellungen und Prinzipien.«
    »Außerdem sagst du offen heraus, was du für Absichten hast. Du kannst nicht bei mir bleiben. Deine Ehrlichkeit gefällt mir.«
    »Dir gegenüber werde ich immer ehrlich sein, Charlotte.«
    »Also gut, ich habe beschlossen, dass ich einverstanden bin.« Ein zögerliches Lächeln spielte um ihren Mund. »Du möchtest der Anziehung nachgeben? Nun, ich auch.« Sie schluckte schwer. »Ich … ich will dich, Roman.«
    »Oh, verdammt«, murmelte er. Welcher Mann könnte einer solchen Erklärung widerstehen? Seine Hand umfasste ihren Nacken, seine Finger verwoben sich mit ihrem Haar, und er versiegelte ihren Mund mit seinen Lippen.

    Dieser erste Kuss begann zart, aus dem Bedürfnis heraus, zu erforschen, aber er geriet schnell außer Kontrolle aufgrund

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