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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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nur von der Orange. Es war Lara selbst, die Frau, nach der Fiona sich schon so lange sehnte.
    Lara beendete den Kuss und kuschelte sich an Fiona. »Es ist so schön, bei dir zu sein«, flüsterte sie.
    Fiona legte einen Arm um sie. »Ja, das finde ich auch«, gab sie die zärtlichen Worte weich zurück. »Du bist voller Überraschungen.«
    »Ich wollte dir eigentlich nur die Orangen bringen. Ehrlich«, sagte Lara. »Sonst hatte ich nichts geplant.«
    »Man muss ja auch nicht immer alles planen.« Fiona schaute sie liebevoll an. »Ich dachte schon, du wolltest mich nie mehr wiedersehen.«
    »Ich konnte nicht«, sagte Lara. »Da waren . . . viel zu viele Gefühle. Das hat mich verwirrt. Es kam alles viel zu schnell.«
    Fiona hauchte einen Kuss auf ihr Haar. »Das verstehe ich«, sagte sie. »Und jetzt bist du nicht mehr verwirrt?«
    »Nein«, sagte Lara. »Jetzt ist alles klar.« Sie atmete tief durch. »Ich gehe dann, bevor Marianne kommt. Ich will dir keine Probleme machen. Lass mich nur noch ein bisschen hier liegen.«
    »Oh, Marianne«, sagte Fiona, als wäre ihr der Name völlig entfallen. »Ja, möglicherweise kommt sie.« Seit ihrem Unfall hatte sie nur mit Marianne telefoniert. Sie war nicht nach Koblenz ins Krankenhaus gekommen, um Fiona zu besuchen. »Obwohl sie seit dem Unfall ziemlich sauer auf mich ist.« Sie lachte leicht.
    »Sie war diejenige, die dabei war?«, fragte Lara. »Im Theater?«
    »Ja.« Fiona atmete tief durch und seufzte. »Sie hat nicht den besten Eindruck gemacht, ich weiß.«
    »Sie . . .«, Lara räusperte sich, »trinkt wohl gern Champagner.«
    »Wenn sie ausgeht, will sie sich amüsieren«, sagte Fiona. »Und für sie gehört Alkohol dazu. Manchmal übertreibt sie etwas. Aber sonst ist sie meistens ganz in Ordnung. Sie arbeitet auch beim Kurier .«
    »Wie Anke«, sagte Lara.
    »Ja, wie Anke.« Fiona lachte leicht. »Anscheinend bin ich zu faul, mir eine Freundin außerhalb meines Arbeitsplatzes zu suchen. Aber du kennst das ja. Ist wohl einfach bequemer.« Sie schaute Lara an.
    »Ja, ich kenne das«, sagte Lara. »Man arbeitet zusammen, sieht sich jeden Tag . . . man verbringt ja oft mehr Zeit mit den Kollegen am Arbeitsplatz als zu Hause.«
    »Und manchmal findet man dort auch die Frau fürs Leben, wie du«, sagte Fiona. »Wann ist die Hochzeit?« Sie musste sich daran erinnern, denn wenn Lara in ihrem Arm lag, konnte sie das leicht vergessen.
    Es fühlte sich an, als würde Laras Körper sich für einen Augenblick anspannen, doch dann war es wieder vorbei. »In sechs Wochen«, sagte sie. »Genau heute in sechs Wochen.«
    »Und? Hast du schon ein Kleid?«, fragte Fiona.
    »Es wird extra für mich angefertigt«, sagte Lara. »Elisabeth kennt die Schneiderin.« Es klang nicht so, als ob Lara viel damit zu tun hätte.
    »Dann bist du ja bald wieder eine verheiratete Frau«, sagte Fiona. Ihre Stimme klang ziemlich gedämpft. Sie hatte sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnt. Jedes Mal, wenn sie an Lara gedacht hatte, hatte sie Hoffnung gehabt. Das war nun vorbei.
    »Ja«, sagte Lara. »Als ich das letzte Mal heiratete, wusste ich allerdings, dass es nicht lange dauern würde.«
    Fiona drückte sie leicht. »Diesmal musst du dir darüber keine Sorgen machen«, sagte sie leise. »Elisabeth sieht sehr gesund aus. Ihr werdet sicher ganz viele Jahre miteinander verbringen.«
    »Ganz viele Jahre«, wiederholte Lara tonlos. »Ja, damit rechne ich auch.«
    Fionas Telefon begann zu vibrieren. Sie nahm es in die Hand und schaute aufs Display. »Marianne«, sagte sie.
    Sofort rückte Lara von ihr ab und stand auf. »Dann werde ich das Tablett mal in die Küche bringen«, sagte sie, »und gehen.«
    Fiona nahm Mariannes Anruf an. »Ich bin heute Morgen wie geplant entlassen worden«, sagte sie. »Ich bin wieder zuhause.«
    »Da wird Luna sich freuen.« Marianne wirkte auch nicht gerade unglücklich. »Sie wird jedes Mal halb verrückt, wenn sie deine Stimme am Telefon hört.«
    »Die Süße«, sagte Fiona weich. »Willst du sie jetzt bringen?«
    »So schnell wie möglich«, bestätigte Marianne. »Ich bin wirklich nicht die geborene Hundemutter.«
    Fiona lachte. »Ich weiß. Deshalb hast du dir auch eine ganz große Belohnung verdient, dass du Luna trotzdem genommen hast. Du hast einen Wunsch frei.«
    »Da fällt mir bestimmt was ein.« Marianne lachte auch. »Dann komme ich jetzt zu dir. Sonst kriecht Luna gleich durch den Hörer.« Sie legte auf.
    Lara kam ins Schlafzimmer zurück

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