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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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wenn du nicht im Frankenheer kämpfst.«
    »Ich bin auch ein Bischof, wenn ich kämpfe«, erwiderte Turpin.
    Afdza ging nicht darauf ein. »Chlodwig hat weder an den Propheten noch an euren Erlöser geglaubt. Wenn du und unser Chatib gemeinsam seiner Seele das Geleit geben, vielleicht lassen ihn seine Götter dann trotzdem in sein Paradies?«
    »Ich fühle mich geehrt«, sagte Turpin.
    Das Begräbnis Chlodwigs war schlicht. Turpin, der sich mit den Sachsen befasst hatte, wusste, dass es aufwendiger gewesen wäre, hätte Chlodwig als geachteter Krieger in seiner Heimat den Tod gefunden. So wurde sein Leichnam lediglich in eine flache Grube gelegt, die Bahre wurde vor dem kleinen Steinwall abgelegt, damit weder Staub noch Erdreich sie beschmutzen konnten, und das Grab wurde zugeschaufelt. Der Steinwall wurde abgetragen und verstreut; lediglich zwei größere Steine blieben übrig, die Afdza am Kopf- und am Fußende des Grabs platzierte. Kein Name, kein Symbol wiesen auf den Mann hin, der darin lag. In ein paar Wochen würde niemand mehr wissen, dass dort überhaupt ein Grab war. Das Leben würde wieder darüber hinweggehen, als gäbe es den Toten nicht. Turpin fand, dass dieser Gedanke eine seltsame Tröstlichkeit besaß. Der Chatib sang ein Gebet, Turpin sang ein anderes, dann war die Zeremonie vorüber. Afdza blickte sich um.
    »Ich habe das Grab an der Stelle errichten lassen, an der er getötet wurde«, sagte er. »Mir ist kein besserer Platz eingefallen.«
    »Es ist ein guter Platz für einen Krieger«, sagte Ganelon zu Turpins Überraschung. Bislang hatte er hartnäckig geschwiegen.
    Afdza wies auf die Standarte in Ganelons Hand. »Ein weißer Wimpel?«
    »König Karl möchte dem Wali Friedensverhandlungen anbieten«, erklärte Turpin.
    Afdza nickte. »Mein Herr erwartet euch in Siya.«
    »Der Statthalter selbst führt die ersten Gespräche?« Ganelon klang erstaunt.
    »Es wird nur ein Gespräch geben«, erwiderte Afdza. »Wie wichtig die Franken dem Statthalter sind, könnt ihr an seiner persönlichen Gegenwart erkennen.«
    »Du meinst, wie wichtig es dem Statthalter ist, uns von hinten zu sehen«, sagte Turpin und lächelte.
    Afdza erwiderte das Lächeln höflich und verneigte sich. Dann führte er sie in die Stadt.
    PILIGRIMS HAUS IN ORTÈS

    Piligrim de Vienne und seine Frau Ogilva begrüßten Arima und ihren kleinen Trupp Frankenkrieger höchstpersönlich. Sie hatten sich gut im Griff, aber Arima konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass sie jemand anderen erwartet hatten, als man ihnen die Ankunft einer Frau mit einer kleinen Eskorte gemeldet hatte. Sie bekam zu Essen und zu Trinken, schlug aber das Angebot einer Ruhepause aus und kam sofort zur Sache, als sie in Piligrims Halle saßen.
    »Die Mönche des Klosters am Südeingang des Passes«, sagte sie, »haben eine erstaunliche Bibliothek. Seit es das Kloster gibt, haben sie jede Maus verzeichnet, die sich vom und zum Ibaneta-Pass bewegt hat.«
    Piligrim sagte leichthin: »Wozu sollten sie auch sonst lesen und schreiben gelernt haben?«
    Arima seufzte. »Wollen wir es uns schwer oder leicht machen, Piligrim?«
    Piligrim studierte Arimas Gesicht. Seine Miene verriet nicht, was er darin gelesen oder zu lesen gehofft hatte. »Herrin«, sagte er trocken, »wenn ich es wollte, könnte ich es dir so schwer machen wie einem einbeinigen Mann in einem Arschtritt-Wettkampf.«
    Arima musste unwillkürlich lächeln. »Deinen Namen habe ich nicht in den Dokumenten gefunden. Aber du stehst trotzdem darin.«
    Piligrim schwieg.
    Arima wandte sich an Ogilva und erntete einen Blick, der zwischen Verständnis und Missbilligung schwankte.
    Die alte Frau seufzte, dann stand sie auf. »Hast du jemals auf mich gehört, Piligrim?«, fragte sie.
    Piligrim sah zu ihr auf. »Jeden Tag, den Gott werden ließ, o Licht meines Lebens.«
    Ogilva schnaubte. »Zuerst hast du geschwiegen, weil du Ganelon und Bertha nicht in Bedrängnis bringen wolltest. Dann hast du geschwiegen, weil Roland unbelastet groß werden sollte. Dann hast du geschwiegen, weil des Königs Schwester dich bat, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Zuletzt hast du geschwiegen, weil du all die Jahre geschwiegen hast. Und was hat es gebracht? Ganelon und Bertha haben sich verloren, Roland weiß nicht, wo sein wirklicher Platz im Leben ist, und Bertha ist die Einzige, in deren Seele die Vergangenheit noch immer präsent ist.«
    »Und das soll heißen, o Hüterin meines Nachtschlafs?«
    »Dass du endlich reden sollst, o

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