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Der letzte Winter

Titel: Der letzte Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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sagte Winter, »danke für Ihre Hilfe. Und ein gutes neues Jahr.«
    »Worum geht es denn eigentlich?«, wiederholte der Mann.
    »Um Leben und Tod«, antwortete Winter und legte auf.

33
    S ie war nicht frei. Sie war auf der Toilette gewesen. Sie war wieder in ihrem Zimmer. »Ihrem« Zimmer! Alles hatte sich wie in Nebel abgespielt, als wäre sie halb bewusstlos gewesen. Er geht kein Risiko ein. Was benutzt er? Ich rieche nichts. Oder bin ich zu schwach? Was hat er mit mir gemacht? Habe ich etwas zu essen bekommen? Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe keinen Hunger. Ich will schlafen. Ich will nicht schlafen. Ich will frei sein. Habe ich geschlafen? Ist es ein neuer Tag? Ja. Draußen ist es hell. Das Rollo sperrt das Licht nicht vollständig aus. Es versucht einzudringen. Ja! Ja! Brich ein! Das weiße Licht! Draußen schien es sogar sehr hell zu sein. Vielleicht war Schnee gefallen. Der erste richtige Schnee in diesem Winter. Der erste Schnee in meinem letzten Winter, dachte sie. Nein, nein. Es ist nur einer von vielen Wintern, die ich noch erleben werde. Der Frühling wird kommen und dann Sommer, Herbst und wieder ein Winter. Es geht blitzschnell.
    Hinter ihr wurde die Tür geöffnet, leise, aber sie hörte es.
    Ich habe sein Gesicht nicht gesehen. Nicht in der Wohnung. Es spielt keine Rolle. Er weiß es. Er weiß, was passiert, wenn er mich freilässt.
    Darum hält er mich hier fest.
    Am besten, er bringt mich gleich um. Dann hat das Warten ein Ende. Warum wartet er noch? Sie hörte, wie er sich hinter ihr bewegte. Selbst konnte sie sich nicht rühren. Am besten, er erledigte es, so schnell es ging. Blitzschnell. Der Tod ist besser als Folter, das ist die Technik. Davon können die Folterpsychologen der Armeen und Polizei aus aller Welt berichten. Die Sehnsucht nach dem Tod. Darum geht es.
    »Es ist nicht so einfach, wie Sie glauben.«
    Seine Stimme war ganz nah. Sie hatte nicht gehört, dass er herangekrochen war. Anders konnte er sich nicht genähert haben. Seinen Atem spürte sie nicht. Seine Stimme klang heiser, als fiele es ihm schwer, die Worte herauszubringen. Sie roch Alkohol. Vielleicht hatte er eine Stärkung gebraucht, bevor er es tat. Das war auch normal. Alkohol hilft gegen alles.
    »Sie bilden sich ein, Sie wüssten es«, sagte er.
    »Was weiß ich?«
    Er antwortete nicht. Sie hörte, wie er sich hinter ihr bewegte. Es war furchtbar. Sie spürte, wie sich ihre Schultern zusammenzogen, zur Verteidigung, zum Schutz. Der sinnlose Versuch ihres schutzlosen Körpers, sich zu schützen. Sie schloss die Augen hinter der Binde. Warum trug sie eine Augenbinde? Was sollte sie nicht sehen?
    »Was glauben Sie?«
    Jetzt klang seine Stimme wieder weiter entfernt. Er war irgendwo im Zimmer.
    »Glauben … was soll ich glauben?«
    »Wer ich bin. Was ich getan habe.«
    »Ich weiß nicht, was Sie getan haben.«
    »Was glauben Sie, habe ich getan?«
    »Erzählen Sie es mir. Erzählen Sie, was Sie getan haben.«
    Er murmelte etwas, das sie nicht verstand.
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich war es nicht«, sagte er.
    »Wer war es?«
    »Ich war es nicht.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte sie.
    »Sie tun nur so, als ob.«
    »Warum sollte ich?«
    »Natürlich, um hier wegzukommen.«
    »Kom… komme ich denn von hier weg?«
    Er antwortete nicht. Das war auch eine Antwort.
    »Komme ich hier weg?«
    »Die waren es«, sagte er. » Die haben es getan. Vor langer Zeit. Sie haben es vor langer Zeit getan. Verstehen Sie? Vor langer Zeit!«
    »Ja.«
    »Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Was verstehen Sie?«
    »Dass Ihnen jemand etwas angetan hat.«
    Wieder murmelte er etwas.
    »Was haben Sie gesagt? Ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Wissen Sie, von wem ich rede?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Das wissen Sie sehr wohl.«
    »Ich weiß nichts von dieser Sache«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was Ihnen passiert ist.«
    »Warum sind Sie dann hergekommen? An meine Tür? In dieses Haus? Sie müssen es gewusst haben. Von mir gewusst haben. Von denen.«
    »Wo sind wir?«, fragte sie. »In welchem Haus sind wir?«
    Er antwortete nicht. Auch das war vielleicht eine Antwort.
    »Ist es dieselbe Wohnung?«
    »Seien Sie still!«
    Er hatte sich wieder bewegt. Die Stimme kam aus einer anderen Ecke des Zimmers.
    »Sie wussten alles«, sagte er.
    »Nein, ich wusste nichts. Ich weiß gar nichts.«
    »Warum sind Sie dann gekommen?!!!«
    Jetzt sprach er sehr laut.
    »Das habe ich doch schon gesagt. Ich war … neugierig. Ich war da drinnen … nachdem es

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