Der Liebespakt
Stimme wiederholte er: „Hol Arthur!"
Caroline schickte Henry zum Majordomus. Aber sie war entschlossen, ihren Gatten in diesem Zustand nicht wieder allein zu lassen, und sagte ihm das auch. „Vergeude deine Kraft nicht unnütz. Ich sage dir gleich jetzt und hier, dass ich dich diesmal nicht allein lassen werde. Du musst dich nicht schämen dafür, dass du krank bist. Und ich möchte gerne an deiner Seite sein, wenn du mich brauchst. Ich bin schließlich deine Frau!"
Er schwieg und brummte nur unwillig etwas vor sich hin.
Der Majordomo kam herbeigeeilt, und Caroline erklärte ihm besorgt: „Erst vor ein paar Augenblicken hat er zu schwitzen begonnen. Sollten wir die Diener rufen, um ihn nach oben tragen zu lassen?"
„Ich kann gehen!", ließ der Earl mit rauer Stimme vernehmen. Mit unsicheren, wackeligen Bewegungen stand er auf und versuchte zur Tür zu kommen.
„Gestatten Sie mir, Ihnen zu helfen, Mylord", sagte Arthur, trat auf ihn zu und legte den Arm um die Schultern des Taumelnden.
Auch Caroline machte einen Schritt vor, um Magnus von der anderen Seite zu stützen. „Geh endlich", befahl er und versuchte, sich von ihr zu befreien. Sie schwankte unter seinem Gewicht und erwiderte verärgert: „Sagen Sie ihm, dass er seine Energie verschwendet, Arthur, und besser damit aufhören sollte. Er mag größer sein als ich, aber es geht ihm nicht gut, und ich bin entschlossen, an seiner Seite zu bleiben."
Der Majordomus nickte, und die beiden konzentrierten sich darauf, ihre Wankende Bürde nach oben in den zweiten Stock zu bringen. Oben am Treppenabsatz angekommen, legten sie eine kurze Pause ein, die Caroline nutzte, um vorzuschlagen, dass sie Magnus ins Herrenschlafzimmer bringen sollten. „Ich weiß, dass er sich das letzte Mal in einen anderen Raum zurückgezogen hat, aber da ich auf ihn aufpassen möchte, wäre das am besten."
„Arthur", protestierte Magnus mit einem Aufschrei.
Doch die beiden ignorierten seinen schwachen Widerstand. Mit vereinter Kraft gelang es ihnen, ihn in das Herrenschlafzimmer zu schaffen und aufs Bett zu hieven, wo sie ihm zunächst einmal die verschwitzten Kleidungsstücke auszogen.
„Und nun? Was wird normalerweise getan?", fragte Caroline den Majordomus.
„Ihm wird ein Schmerzmittel - Laudanum - verabreicht. Ich gehe es schnell holen.
Und geben Sie Acht: Er wird sich wahrscheinlich bald übergeben."
Kaum mehr verständlich murmelte der Earl: „Arthur, bringen Sie meine Gemahlin hinaus!"
„Schsch", beruhigte Caroline ihn, während Arthur loseilte, „sorg dich nicht, du wirst dich erholen, wie sonst auch."
Er flüsterte etwas, das sie zunächst nicht verstand. „Was?", fragte sie irritiert.
„Übel! ".wiederholte er, diesmal lauter.
Blitzschnell reagierte sie, war mit einem Satz bei seiner Waschschüssel und hielt sie ihm vor, bevor er sich immer wieder krampfhaft übergab.
„Schon gut, du Armer, leg dich jetzt zurück", sagte sie sanft, als er nur noch würgte. „Medizin!", murmelte er gequält.
„Ja, Liebling. Arthur wird gleich wieder hier sein und sie dir bringen."
Tatsächlich kam der Majordomus schon wenig später zurück. Sie ließ sich von ihm zeigen, wie groß die Dosis war, die der Earl benötigte, um seinen Qualen zu entschlummern.
„Ich werde jetzt bei ihm bleiben, Mylady", sagte er dann.
Caroline schüttelte den Kopf und machte deutlich, dass sie keine Widerrede duldete. „Nein. Ich selbst bleibe bei ihm."
Der Diener stritt nicht mit ihr, ja, er schien es gutzuheißen, dass die Countess ihren Platz an der Seite ihres schlafenden Mannes einnahm, und ging, während sie anfing, Magnus'verschwitzte Glieder mit einem feuchten Tuch abzuwischen und ihn zu kühlen - denn er fieberte immer noch stark.
Bald schlief Magnus tief und fest. Caroline saß auf der Kante seines Bettes und war erleichtert, dass seine Atmung so regelmäßig und ruhig ging. Die Kühle seiner Haut zeigte an, dass das Fieber bereits gesunken war. Sanft küsste sie ihn auf die Stirn und breitete die Bettdecke über seinen nackten Körper, damit er sich nicht erkältete. Arthur hatte gemeint, dieser Anfall sei nicht schlimm, und deshalb hoffte sie, dass das Ärgste für Magnus bereits vorbei war.
Sie wurde enttäuscht. Als er Stunden später aufwachte, wand er sich erneut in Krämpfen und gab den Rest seines Mageninhalts von sich. Er zitterte am ganzen Körper, brachte aber dennoch in einem klaren Moment die Kraft auf, gegen ihre Anwesenheit zu protestieren. Bevor das
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