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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Laudanum, das sie ihm verabreichte, zu wirken begann, murmelte er noch leise: „Warte nur, bis ich wieder gesund bin!"
    Bei dieser matten Drohung lächelte sie traurig. Nein, er würde nicht sterben. Aber sobald Magnus wieder auf den Beinen war, würde sie - und auch Arthur, die gute Seele - für ihre Insubordination bitter büßen müssen. Doch sie wollte ihn in den Stunden der Not nicht verlassen. Sie war seine Frau und hatte einen Eid darauf abgelegt, in guten wie in schlechten Tagen bei ihm zu bleiben.
    So verbrachte sie den ganzen Tag an seiner Seite, und als es dunkel wurde, ließ sie einen Diener ein paar Kerzen an das Bett des Earl bringen, wo sie in einem Polstersessel über ihn wachte. Irgendwann, kurz bevor der Morgen dämmerte, öffnete Magnus die Augen.
    Verärgert sagte er: „Du wirst die Folgen deines Ungehorsams schon noch zu spüren bekommen!"

11. KAPITEL
    Magnus vergaß sein Versprechen nicht und gab sich Caroline gegenüber während der folgenden Woche gereizt und unleidlich. Wütend beharrte er darauf - und zwar fast jedes Mal, wenn sie zusammen in einem Raum waren dass Caroline ihm nie wieder nahe kommen dürfe, wenn er krank sei. Dass sie seine zornigen Ermahnungen mit gleichbleibender Ruhe hinnahm, brachte ihn täglich mehr auf.
    „Ich werde dich ohne einen Penny vor die Tür setzen, wenn du das noch einmal wagst!", brüllte er eines Abends beim Dinner.
    Sie musterte ihn mit einem kalten Blick und wandte sich schweigend wieder ihrem Teller zu.
    Aufgebracht fuhr er von seinem Stuhl hoch. „Sieh mich nicht so mitleidig an! Mir ist klar, dass du denkst, du könntest auch bei der nächsten Herzattacke tun, was dir beliebt, weil ich mich ja nicht wehren kann, wenn ich krank bin. Aber ich verspreche dir, Caroline, wenn du bei einem künftigen Anfall auch nur einen Fuß in mein Zimmer setzt, packe ich deine Koffer und lasse dich ins Barrister's Ordinary zurückbringen!"
    In aller Seelenruhe aß sie weiter, schluckte den Bissen hinunter und erklärte bestimmt: „Das kannst du nicht tun. Das steht nicht in unserem Vertrag."
    „Vertrag?" Seine Stimme wurde noch lauter, überschlug sich fast. „ Vertrag? Du wagst es, mich zu erpressen?"
    Ruhig spießte sie ein Stück Fleisch auf. „Im Ehevertrag wurde vereinbart, dass ich dir im Krankheitsfall beistehen soll. Du hast mich ausdrücklich darum gebeten."
    Er konnte es nicht fassen.
    Caroline aß weiter an ihrem Kaninchenragout und tat, als wäre nichts gewesen. Magnus wandte sich ab und ballte die Hände zu Fäusten. Noch nie war er so nahe daran gewesen, eine Frau zu erwürgen, wie gerade eben.
    Als sie sah, wie er mit sich kämpfte, stand sie auf und ging zu ihm. Besänftigend legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte, ihn zu beschwichtigen. „Magnus, bitte reg dich doch nicht so auf. Willst du einen weiteren Anfall provozieren?"
    Er drehte sich nicht um. Gepresst fragte er: „Genügt es nicht, dass diese Krankheit mir das Leben raubt? Und meine Zukunft? Muss ich schon bei meinen Lebzeiten über mich bestimmen lassen, wie ... wie ein hilfloses, stummes Stück Vieh? Warum kannst du mir nicht meine Würde lassen und meine Entscheidung respektieren? Ich will nicht, dass du mich siehst, wenn ich nicht ich selbst bin ..."
    Ein langes Schweigen folgte. Dann gab Caroline leise zu bedenken: „Es ist kein Verlust von Würde, krank zu sein - du musst dich dafür doch nicht schämen. Ich
    müsste mich schämen, wenn ich dich in diesem Zustand allein lassen würde."
    Ohne auf ihren Einwurf einzugehen, redete er sich weiter in Rage. „Langsam zu sterben ... Nun, es wird einige geben, die sagen, es könnte keinem Besseren passieren!"
    „Aber das würde ich niemals denken, Magnus!" Die Eindringlichkeit ihrer Stimme rief ihm ihre Gegenwart zurück ins Bewusstsein. Beschwörend bat sie ihn: „Du hast mir so viel gegeben - lass mich dir etwas zurückgeben."
    Missmutig zuckte er die Schultern. „Das tust du doch, Caroline. Jede Nacht."
    Das war zu viel für sie. Sie konnte seine Ablehnung nicht länger ertragen. Verzweifelt erwiderte sie: „Ja, ich habe dich im Bett noch nie zurückgewiesen, und im Gegenzug dafür gibst du mir Geschenke: Geld, Kleidung, Juwelen." Er erschrak, als er die Tränen in ihren Augen sah. Die nächsten Worte flüsterte sie so leise, dass sie kaum zu verstehen waren. „Das heißt, ich bin eine Hure. Oder nicht?"
    Er zuckte zusammen. „Caroline, nein ... "
    „Aber es stimmt - nicht wahr? Wenn ich nicht deine Frau sein

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