Der Liebespakt
Hause zurück und begab sich direkt in die Bibliothek. Das Päckchen stand auf seinem Schreibtisch. Er wickelte die Meissener Dame aus und betrachtete sie, unsicher, wütend, verwirrt.
Warum hat Caroline das getan? Ausgerechnet das Halsband seiner Mutter zu verkaufen! Hätte sie nicht respektieren können, was es ihm bedeutete? Und all die anderen persönlichen Besitztümer seiner Mutter, Erinnerungen, die er in Ehren hielt, zu entwenden - wie konnte sie das tun? Warum brauchte sie nur so verzweifelt Geld?
Es musste noch etwas anderes im Spiel sein als pure Gier. Da ihre Familie im Ordinary untergebracht und jeder neu mit Kleidung ausgestattet worden war, musste Carolines Lohn mehr als ausreichend für alles andere sein, was sie benötigten. Was für einen Grund konnte es für ihren Geldbedarf geben, den er nicht kannte, der sie zum Diebstahl anstachelte?
Erpressung? Schulden? Rache? Einen Liebhaber, von dem er nichts wusste?
Zorn wallte in ihm auf, ein so gewaltiger Zorn, dass er kaum mehr atmen konnte. Unruhig begann er, im Zimmer auf und ab zu spazieren.
Was kümmerte ihn das Warum! Seine Frau hatte ihn willentlich betrogen! Verflucht sollte sie dafür sein! Diese Frau hatte ihn mehr enttäuscht als jeder andere Mensch -mehr sogar als Natascha. Natascha hatte wenigstens nie vorgegeben, eine andere zu sein als die, die sie tatsächlich war. Nur seine jungenhafte Unerfahrenheit hatte ihn daran gehindert, das zu erkennen. Aber Caroline hatte ihn getäuscht - absichtlich.
Ihn wie einen tumben Idioten getäuscht!
Mit Schwung fegte er die Meissener Dame auf den Boden. Sie zerbarst auf dem Parkett in tausend kleine Stücke. Aufgewühlt blickte er sich nach etwas anderem um, das er zerstören konnte.
Caroline hatte ihn tief verletzt, hatte ihn aus dem sicheren Kokon aus Resignation und Abwehr gelockt, nur um ihn zu verletzen. Und, was am unverzeihlichsten war -sie hatte ihn dazu gebracht, weiterleben zu wollen.
Bis zu diesem Morgen hatte er sich ein Leben mit ihr gewünscht, sich danach gesehnt, mit ihr zu reden, mit ihr durch die Wälder zu reiten und sie zu lieben. Nacht um Nacht hatte er sie lieben wollen, bis es gut war. Caroline hatte ihn nicht nur ihren Körper begehren lassen - sie hatte einen Todgeweihten das Leben selbst begehren lassen.
Wütend warf er einen Stuhl um, dessen zart ausgeschwungene Beine brachen.
Magnus lächelte grimmig. Wie seine kindische Verletzlichkeit sie amüsiert haben musste! Vielleicht hatte sie sogar mit ihren Komplizen über ihn gelacht und gescherzt. „Oh, ihr hättet ihn sehen sollen, den grausamen Earl of Rutherford. Er ist eindeutig eingenommen von mir."
Mit einer einzigen schwungvollen Bewegung fegte er den Schreibtisch leer. Der Knall, mit dem die Unterlagen auf den Boden fielen, war ohrenbetäubend.
Oh ja, er war von ihr eingenommen gewesen. Was er mit Worten nicht hatte ausdrücken können - glücklicherweise hatte er sich nicht so weit erniedrigt! -, das hatte er versucht zu zeigen. Er hatte sie mit seinem Körper liebkost, sich an ihrer Lust erfreut, gehofft, dass seine Berührungen, seine Küsse, seine Zärtlichkeit ihr sagen würden, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte.
Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken. „My-lord, die Tür ist versperrt! Fühlen Sie sich wohl?", fragte eine unbekannte Stimme schüchtern.
„Gehen Sie. Ich bin nicht krank, ich will nur meine Ruhe."
Es folgte kein weiteres Klopfen, und es kam auch niemand, als er ein Bild von der Wand riss und es auf dem Fußboden zertrampelte.
Der Earl brauchte mehrere Stunden, um sich zu beruhigen. Am Ende sah das Zimmer wie ein Schlachtfeld aus. Als es nichts mehr gab, das er hätte zerstören können, und er wieder bei Verstand war, begann er, einen Plan auszuarbeiten. Er suchte sich Papier und Feder aus dem Chaos vor seinem . Schreibtisch, stellte diesen auf und verfasste eine Anweisung an Mr Green, die Untersuchung des familiären Hintergrundes seiner Frau Caroline Eddington, geborene Wembly, wieder aufzunehmen, und vertraute das Schriftstück einem Boten an. Dann ging er nach oben zu seiner Frau.
Die war hocherfreut, ihn zu sehen. „Endlich!", sagte sie, als er das Zimmer betrat, und erhob sich aus dem Sessel, in dem sie gelesen hatte. „Ich bin fast wahnsinnig geworden, weil ich den ganzen Tag hier drinnen eingeschlossen war."
Er stand starr da und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. „Hast du unsere Einkaufsgänge vermisst?"
„Ich habe dich vermisst", sagte sie
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