Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
Vom Netzwerk:
und kam näher, um ihm. die Arme um den Nacken zu legen. Stocksteif ließ er es über sich ergehen, dass sie ihre Lippen auf seine drückte.
    ,,Hast du schon ein Kleid für heute Abend ausgewählt?", fragte er kühl.
    Sie lehnte sich zurück, die Arme immer noch locker um seinen Nacken. „Das pfauenblaue Kleid", antwortete sie lächelnd.
    „Hat es einen gewagten Ausschnitt?"
    Sie zog erstaunt die Braue hoch. „Fragst du, weil du möchtest, dass ich Dekollete zeige, oder wäre es dir lieber, wenn ich das nicht tun würde?"
    „Ich habe das Brillantenhalsband noch nie an dir gesehen. Ich fände es schön, wenn du es heute Abend tragen könntest.
    Es würde farblich gut zu deinem Kleid passen - vorausgesetzt, der Ausschnitt ist groß genug, um es zur Geltung zu
    bringen."
    Sie erbleichte. Mit zittriger Stimme erwiderte sie: „Oh ... oh ich muss es wohl in Hawking Park vergessen haben. Ich habe nicht daran gedacht, es mitzunehmen. Ich bin an solch edle Dinge nicht gewöhnt." Rasch löste sie sich von ihm. „Es tut mir leid, Magnus."
    Er schwieg lange, bevor er antwortete: „Macht nichts. Ich habe noch mehr von Mutters Schmuckstücken in den Banken hier in London deponiert. Ich werde jemanden schicken, um sie holen zu lassen, damit du deine Wahl treffen kannst." „Aber nein", wehrte sie ab. Sie fühlte sich zu schuldbewusst, um ihm zu erlauben, ihr noch mehr der Erbstücke seiner Familie zur Verfügung zu stellen. „Das Kleid wirkt auch ohne Schmuck."
    „Unsinn. Jede Frau in der Oper wird glitzern wie ein Kristallleuchter. Du musst deiner Stellung gerecht werden, Caroline. Du bist eine Countess, also benimm dich in Zukunft auch wie eine."
    Hatte sie nur das Gefühl, dass er sie tadelte, oder hatte er seine Worte schlecht gewählt? Magnus war gewöhnlich nicht verletzend, ohne das zu wollen, aber es gab keinen Grund, warum er wütend auf sie sein sollte. Zumindest war sie sich nicht bewusst, ihm einen Anlass geboten zu haben.
    „Ich werde versuchen, dir zur Ehre zu gereichen", erwiderte sie bestimmt. Mit einem Schritt von ihm weg demonstrierte sie, dass er sie verletzt hatte.
    „Gut" war alles, was er sagte. Er drehte sich um und ging zur Tür. „Ich werde das Abendessen in der Bibliothek einnehmen. Deines wird man dir nach oben bringen." Ohne auf ihre Antwort zu warten, verschwand er.
    Caroline sah ihm verwundert nach, dann zuckte sie die Schultern. Irgendetwas musste ihn heute verärgert haben, aber sie würde sich davon nicht den Abend verderben lassen. Sie freute sich viel zu sehr auf die Oper. Was auch immer Magnus verärgert haben mochte, es hatte nichts mit ihr zu tun.
    Eine lange Reihe von Kutschen bewegte sich auf den Eingang des Royal Opera Houses zu, und der schwarze Wagen der Ed-
    dingtons kam nur langsam voran. Einen ungeduldigen Seufzer ausstoßend, lehnte Caroline sich in ihren Sitz zurück. „Ist es immer so überfüllt? Wir werden den Anfang der Oper verpassen, wenn wir uns nicht beeilen." Dann beugte sie sich wieder vor, um aus dem Fenster zu sehen.
    Unter anderen Umständen hätte Magnus ihre kindliche Begeisterung amüsant gefunden, und trotz ihres Verrats musste er ihre Schönheit bewundern. Sie sah großartig aus in ihrem tief ausgeschnittenen Kleid, das viel ihrer festen, hohen Brüste halb entblößte und dessen Rock wegen eines komplizierten Arrangements aus blauen und lila Schleifen in raffinierten Falten fiel. Wie eine Königin sah sie aus -was einen auffallenden Kontrast zu ihrem ungeschliffenen Benehmen bildete. Wieder lehnte sie sich zurück. Sie blickte ihn aufgeregt an, wollte etwas sagen und war angesichts seiner Zurückhaltung schlagartig ernüchtert. „Magnus, was ist mit dir? Du wirkst heute so bekümmert."
    „Nichts."
    Sie sah ihn besorgt an. „Du fühlst dich doch nicht krank, oder?"
    „Nein", antwortete er höflich. Der Teufel mochte sie holen, sie sah sehr überzeugend aus, wenn sie Besorgnis heuchelte. Als ob ihr seine Gesundheit am Herzen läge! Wahrscheinlich hat sie Angst, sie könnte die heutige Galanacht versäumen und damit eine Gelegenheit, mit ihrem prächtigen Kleid zu protzen, dachte er verdrießlich.
    Da er die anderen Schmuckstücke nach Eddington House hatte bringen lassen, glitzerten reichlich Edelsteine um Carolines Ohren und Handgelenke. Eine Kette aus Diamanten und Saphiren mit einem großen Anhänger, der fast auf ihren Brüsten lag, schmückte ihren Hals. Er erinnerte sich noch daran, wie er den kalten Stein auf ihre zarte, warme Haut gelegt

Weitere Kostenlose Bücher