Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Ihr Benehmen, ihre Bemerkungen machten deutlich, dass sie ihn mit Reginald Debbington verglich – und dass sie keinen Unterschied zwischen den beiden Männern entdecken konnte.
    Seine erste Reaktion darauf war ein heftiger Schmerz gewesen, den er nicht ganz hatte unterdrücken könnte. Nach ihren Bemühungen, die ihn dazu gebracht hatte, aus Bellamy Hall wegzulaufen, hatte er geglaubt, gegen diesen Schmerz gewappnet zu sein. Auch da hatte er sich geirrt.
    In einer Ecke von White's hatte er nutzlose Stunden damit verbracht, knappe, markige Worte zu finden, die ihr ganz genau sagten, was und in welcher Art er sich von ihrem Vater unterschied, von dem Mann, dem Familie so wenig bedeutet hatte. Seine Worte waren immer heftiger geworden, und am Ende war er zu dem Schluss gekommen, dass er lieber handelte, als zu reden. Und das, so wussten alle Cynsters, sagte alles viel deutlicher als Worte.
    Er war davon überzeugt gewesen, dass die Familie bereits Bescheid wusste, deshalb hatte er all seinen Stolz hinuntergeschluckt und hatte Honoria einen Besuch abgestattet, um sie unschuldig zu fragen, ob sie nicht vielleicht einen ihrer improvisierten Bälle geben wollte. Nur für die Familie und einige Freunde. Ein solcher Ball wäre ein nützliches Werkzeug bei seinen Bemühungen – nämlich Patience davon zu überzeugen, dass für ihn, wie für alle Cynsters, das Wort »Familie« eine ganz besondere Bedeutung hatte.
    Honorias vor Erstaunen weit aufgerissene Augen und ihre Nachdenklichkeit hatten ihn die Zähne zusammenbeißen lassen. Aber ihr Einverständnis, dass ein solcher Ball sehr wahrscheinlich eine gute Idee war, hatte dazu geführt, dass seine Laune sich besserte. Er überließ Devils Herzogin ihren Plänen und zog sich zurück, um eigene Pläne zu machen. Und um zu grübeln.
    Als der gestrige Tag angebrochen war und er wieder einmal seine Pferde zur Aldford Street gelenkt hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass da noch mehr sein musste, mehr als nur eine falsche Annahme, die Patience davon abhielt, ihn zu heiraten. Er war ganz sicher, was für eine Frau er sich erwählt hatte. Tief in seiner Seele wusste er, dass er sie nicht falsch eingeschätzt hatte. Nur ein sehr triftiger Grund würde eine Frau wie sie zwingen, eine Ehe als ein nicht zu akzeptierendes Risiko anzusehen, wo sie doch so viel Zuneigung und Liebe zu geben hatte.
    Es musste noch etwas geben, etwas, das er über die Ehe ihrer Eltern noch nicht herausgefunden hatte.
    Er war die Treppe zum Haus Nummer 22 hinaufgegangen mit dem festen Entschluss zu erfahren, was es war – bis man ihm die Nachricht übermittelt hatte, dass Miss Debbington heute nicht mit ihm ausfahren würde. Wie es schien, hatte sie sich zu einem Besuch bei den Modistinnen der Bruton Street überreden lassen. Seine Laune war noch weiter gesunken.
    Es war ein Glück für Patience, dass Minnie ihn erwartet hatte. Sie war munter und hatte seine Begleitung gefordert für den versprochenen Spaziergang durch den Green Park. Auf dem Weg erzählte sie ihm fröhlich, dass Honoria zufällig gestern Patience in der Bruton Street getroffen und darauf bestanden hatte, sie bei ihrer Lieblingsmodistin Celestine einzuführen. Das Ergebnis davon war, dass Patience heute zur Anprobe für eine Anzahl Kleider bei ihr hatte erscheinen müssen, einschließlich, wie Minnie ihm voller Freude versichert hatte, eines absolut umwerfenden goldenen Abendkleids.
    Mit dem Schicksal zu hadern war ganz unmöglich. Selbst wenn durch einen Zufall Edith Swithins sie auf diesem Spaziergang begleitete und er daher nicht die Möglichkeit hatte, Minnie nach Patience' Vater auszufragen und nach dem Ausmaß seiner Schande.
    Eine Stunde später war er – sicher, dass Minnie sich von dem Spaziergang gut erholt hatte – noch einmal zur Aldford Street zurückgekehrt, um zu erfahren, dass Patience noch immer nicht zu Hause war. Er hatte Minnie eine Nachricht für Patience gegeben und war dann gegangen, um sich irgendwo anders abzulenken.
    Heute wollte er Patience sehen. Wenn es nach ihm ging, würde er sie heute besitzen, aber das war eher unwahrscheinlich. Unter den augenblicklichen Umständen würde sich eine solche Gelegenheit wahrscheinlich nicht bieten – und er verspürte ein Gefühl der Vorahnung, dass es nicht klug wäre, sich auf ein weiteres Manöver der Verführung einzulassen, bis ihre Beziehung auf einem festen Boden stand.
    Und bis er das Ruder fest in der Hand hielt.
    Als Vane anklopfte, öffnete Sligo die Tür. Mit

Weitere Kostenlose Bücher