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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die richtige Stelle fiel, dann schob er den Beutel langsam wieder neben den Sessel. Ganz vorsichtig stand er auf und schlich zur Tür. Mit der Hand auf dem Türgriff blickte er noch einmal zurück. Patience sah nicht auf. Erst als er in der Eingangshalle war und die Tür des Salons sich hinter ihm geschlossen hatte, konnte er wieder frei atmen.
    Eine halbe Stunde später kam Patience zu ihm in das Billardzimmer.
    Sie blies sich ein paar Strähnen aus der Stirn und sah ihn an. »Ich weiß jetzt mehr über die Herstellung von Spitzen, als ich je wissen muss, selbst wenn ich hundert Jahre alt würde.«
    Vane grinste sie an. Und beugte sich über den Tisch.
    Patience verzog das Gesicht. »Ich nehme an, du hast nichts gefunden?«
    »Gar nichts.« Vane holte zum nächsten Stoß aus. »Niemand hat Ediths Handarbeitsbeutel als Versteck genutzt, wahrscheinlich deshalb nicht, weil man das, was man hineinsteckt, niemals wiederfinden wird.«
    Patience unterdrückte ein Kichern. Sie sah zu, wie Vane sich bewegte und seine Aufmerksamkeit auf die Kugel richtete. Genau wie in Bellamy Hall, als sie ihn vom Wintergarten aus beobachtet hatte, hatte er auch jetzt die Jacke ausgezogen. Unter der engen Weste bewegten sich seine Muskeln. Er traf die Kugel und stieß sie in das Loch gegenüber.
    Vane richtete sich auf. Er sah Patience an und stellte fest, dass sie ihn beobachtete. Er nahm das Queue vom Tisch und schlenderte zu ihr hinüber. Direkt vor ihr blieb er stehen.
    Sie blinzelte, dann holte sie Luft und sah in sein Gesicht.
    Vane hielt ihren Blick gefangen. Nach einem Augenblick murmelte er: »Ich sehe gewisse Komplikationen.«
    »Oh?« Patience hatte den Blick bereits gesenkt und starrte fasziniert auf seine Lippen.
    Vane stützte sich schwer auf das Queue. »Henry und Edmond.« Seine Mundwinkel zogen sich ein wenig hoch. »Die beiden werden ruhelos.«
    »Ah.« Patience' Zungenspitze wagte sich aus ihrem Mund. Sie leckte sich über die Lippen.
    Vane holte tief Luft und beugte sich noch näher zu ihr. »Den Tag über kann ich die beiden unter Kontrolle halten, aber an den Abenden …« Er legte den Kopf ein wenig schief. »Das könnte ein Problem werden.«
    Seine Worte erstarben, als Patience sich auf die Zehenspitzen stellte.
    Ihr Lippen berührten einander, hauchzart zuerst, doch dann pressten sie sich aufeinander. Beide hörten auf zu atmen. Vanes Hand schloss sich fest um das Queue, ein Schauer rann durch Patience' Körper. Dann gab sie sich ganz dem Kuss hin.
    »Er muss im Billard-Zimmer sein.«
    Vanes Kopf fuhr herum, er fluchte und drehte sich, schirmte mit seinem Körper Patience ab. Sie trat noch weiter in die Schatten hinter den Tisch, wo niemand sehen würde, dass sie errötet war, und niemand die Leidenschaft in ihrem Blick erkennen konnte. Die Tür öffnete sich, und Vane versenkte gerade lässig eine Kugel im Loch.
    »Da sind Sie ja.« Henry schlenderte in das Zimmer.
    Gerrard und Edmond folgten ihm.
    »Für einen Tag haben wir genug Sehenswürdigkeiten gesehen.« Henry rieb sich die Hände. »Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für ein schnelles Spiel.«
    »Nicht für mich, fürchte ich.« Mit kühlem Blick reichte Vane das Queue Gerrard und widerstand dem Wunsch, ihnen allen den Hals umzudrehen. Er griff nach seiner Jacke. »Ich habe nur hier gewartet, um Ihnen zu sagen, dass ich so gegen drei Uhr kommen werde. Man erwartet mich woanders zum Mittagessen.«
    »Oh. Schon gut.« Henry sah Edmond mit hochgezogener Augenbraue an. »Wie steht es mit einem Spiel?«
    Edmond, der Patience freundlich angelächelt hatte, zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?«
    Gerrard nickte seiner Schwester zu, dann gesellte er sich zu den beiden. Mit laut klopfendem Herzen und noch immer atemlos, ging Patience vor Vane her, als dieser das Zimmer verließ.
    Sie hörte, wie sich die Tür hinter ihnen schloss, doch sie ging weiter. Sie wagte es nicht, stehen zu bleiben. Erst in der Eingangshalle wandte sie sich um und sah Vane an, so ruhig sie nur konnte.
    Er blickte auf sie hinunter. Sein Mund verzog sich ein wenig spöttisch. »Ich habe das ernst gemeint, was ich über Henry und Edmond gesagt habe. Ich habe zugestimmt, Gerrard, Edgar und den General heute Abend zu White's mitzunehmen. Henry und Edmond wollen nicht mit, und selbst wenn sie mitgehen würden, könnten wir sie nicht ständig überwachen. Besteht eine Möglichkeit, dass du die beiden beschäftigen könntest?«
    Der Blick, mit dem Patience ihn ansah, sprach Bände. »Ich werde

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