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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unter unsinnigen Empfindlichkeiten litt. Sie war sich sehr wahrscheinlich Vane Cynsters und seiner Neigungen mehr bewusst, registrierte alles an ihm aufmerksamer als bei anderen Männern. Doch es schien keinen wirklichen Grund zu geben einzuschreiten. Noch nicht.
    Mit einem Lachen wandte sich Gerrard von Edmond ab. Er lenkte seinen Rotbraunen neben Vanes Grauen. »Ich wollte Sie schon immer einmal fragen« – Gerrards Augen leuchteten vor Begeisterung, als er Vane ansah – »wie ist das mit ihren Grauen?«
    Eine Bewegung an ihrer anderen Seite lenkte Patience' Aufmerksamkeit ab, deshalb hörte sie Vanes Antwort nicht. Seine Stimme war so tief, dass sie die Worte nicht verstehen konnte, als er den Kopf zur anderen Seite wandte.
    Die Bewegung, die sie abgelenkt hatte, kam von Edmond, der Penwicks Unterhaltung mit Henry genutzt hatte, um sein Pferd zwischen das von Penwick und Patience zu lenken. »Also!« Edmond ignorierte Penwicks wütenden Blick. »Ich wollte Sie schon die ganze Zeit fragen, wie Sie meine neuesten Verse finden. Sie sind für die Szene, in der der Abt des Klosters sich an die wandernden Brüder wendet.«
    Er machte sich daran, die letzten Früchte seiner Bemühungen zu zitieren.
    Patience biss die Zähne zusammen. Edmond würde von ihr eine intelligente Antwort über seine Arbeit erwarten, und diese Arbeit nahm er wesentlich ernster als die mehr weltlichen Angelegenheiten des Lebens. Auf der anderen Seite wollte sie unbedingt wissen, was Vane zu Gerrard sagte. Während ein Teil ihrer Gedanken sich auf Edmonds Verse richtete, strengte sie ihre Ohren an, um zu hören, was Gerrard sagte.
    »Also ist die Brust wichtig?«, fragte er.
    Brummen.
    »Oh.« Gerrard hielt inne. »Eigentlich habe ich geglaubt, das Gewicht sei dafür ein gutes Anzeichen.«
    Eine lange Reihe von Brummtönen antwortete darauf.
    »Ich verstehe. Wenn sie also eine gute Ausdauer haben …«
    Patience sah nach rechts – Gerrard war Vane jetzt noch näher. Sie konnte nicht einmal die Hälfte der Unterhaltung hören.
    »Also!« Edmond holte tief Luft. »Wie finden Sie es?«
    Patience' Kopf fuhr herum, und sie sah ihn an. »Es hat mein Interesse nicht besonders geweckt. Vielleicht sollte es noch einmal überarbeitet werden?«
    »Oh.« Für Edmond war das ein ziemlicher Dämpfer, doch er war nicht verzagt. Er runzelte die Stirn. »Eigentlich glaube ich, dass Sie Recht haben.«
    Patience ignorierte ihn, sie lenkte ihre Stute näher an Vanes Grauen. Vane warf ihr einen kurzen Blick zu, er schien belustigt, und auch den Mund hatte er zu einem sanften Lächeln verzogen, was Patience ignorierte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das, was er sagte.
    »Angenommen, das Gewicht ist in Ordnung, dann sind der nächste wichtige Punkt die Knie.«
    Knie? Patience blinzelte.
    »Hochtrabende Pferde?«, fragte Gerrard.
    Patience erstarrte.
    »Nicht unbedingt«, antwortete Vane. »Das ist ganz sicher eine gute Eigenschaft, aber hinter ihren Schritten muss auch Kraft liegen.«
    Sie sprachen noch immer über Kutschpferde, und beinahe hätte Patience erleichtert aufgeseufzt. Sie lauschte weiter, doch sie hörte nichts, was sie beunruhigt hätte. Sie sprachen nur über Pferde. Nicht einmal über Wetten oder über die Rennbahn.
    Sie war erstaunt, als sie sich bequemer in ihrem Sattel zurechtsetzte. Ihr Misstrauen Vane gegenüber war immerhin begründet, oder etwa nicht? Oder reagierte sie nur zu empfindlich?
    »Ich werde Sie jetzt hier verlassen.« Penwicks Bemerkung riss Patience aus ihren Gedanken.
    »In der Tat, Sir.« Sie reichte ihm die Hand. »Es war so freundlich, uns einen Besuch abzustatten. Ich werde meiner Tante gegenüber erwähnen, dass wir Sie getroffen haben.«
    Penwick blinzelte. »Oh, ja – ich meine, ich hoffe, Sie werden Lady Bellamy meine Grüße übermitteln.«
    Patience lächelte, und in einer kleinen Bewegung senkte sie den Kopf. Die Gentlemen nickten Penwick zu, Vanes Geste schien etwas feindlich zu sein – wie er das schaffte, konnte Patience nicht sagen.
    Penwick trabte davon.
    »Also gut.« Gerrard grinste, als er sich von Penwicks beißender Missbilligung befreit fühlte. »Wie wäre es denn mit einem Rennen zurück zum Stall?«
    »Einverstanden.« Edmond packte die Zügel fester. Der Weg zu den Ställen lag auf der anderen Seite eines offenen Feldes. Es war ein gerader Weg ohne Zäune oder Senken, die Schwierigkeiten bereiten konnten.
    Henry lachte leise, dann lächelte er Patience zu.»Ich nehme an, Sie werden auch

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