Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ließ sich zu vagem Gemurmel herab.
    Gerrard wandte sich an Vane. »Wie wäre es mit einer Runde Billard?«
    Eine von Vanes Augenbrauen hob sich. Er sah zwar Gerrard an, doch Patience, die ihn unter gesenkten Lidern hervor beobachtete, wusste, dass seine Aufmerksamkeit ihr galt. Dann sah er sie direkt an. »Eine großartige Idee«, erklärte er sanft, doch dann wurden seine Stimme und auch sein Gesicht hart. »Aber vielleicht hat Ihre Schwester ja andere Pläne für Sie.«
    Seine Worte waren leise, aber deutlich ausgesprochen und hatten unmissverständlich eine tiefere Bedeutung. Patience knirschte mit den Zähnen. Sie vermied es, ihn anzusehen, doch er ließ sie nicht aus den Augen. Und damit gab er sich noch nicht zufrieden, er machte keinerlei Anstalten, die kühle Atmosphäre zwischen ihnen zu verbergen. Man hörte es aus seinen Worten, sah es in seinem Gesicht; es schrie förmlich um Aufmerksamkeit, weil sein übliches charmantes Lächeln fehlte. Er saß ganz still, sein Blick war unverwandt auf sie gerichtet. Seine grauen Augen sahen sie kalt und herausfordernd an.
    Gerrard war der Einzige in der Gruppe, der die mächtige, unterschwellige Strömung nicht zu fühlen schien, und brach das unangenehme Schweigen. »Oh, Patience möchte mich sicher nicht in der Nähe haben, ich würde sie nur stören.« Er grinste sie an, dann wandte er sich wieder zu Vane.
    Vanes Blick ruhte noch immer auf ihrem Gesicht. »Ich denke, das sollte Ihre Schwester lieber selbst sagen.«
    Patience stellte die Teetasse ab und zuckte mit der Schulter. »Ich sehe keinen Grund, warum du nicht Billard spielen solltest.« Sie hatte diese Bemerkung zu Gerrard gemacht und ignorierte Vane vollkommen. Dann schob sie den Stuhl zurück. »Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet, ich muss nach Minnie sehen.«
    Sie standen alle auf, als Patience sich erhob und zur Tür ging. Ihr war bewusst, dass alle Blicke auf ihr ruhten, sie fühlte sie zwischen den Schulterblättern.
    Billard zu spielen war doch nicht falsch.
    Patience versuchte, sich das immer wieder einzureden, doch sie glaubte es nicht. Es war nicht das Billardspiel, das ihr Sorgen machte. Es war das Geplauder, die lässige Kameradschaft, die dabei entstand – genau die Art von Kommunikation, die Gerrard mit einem eleganten Gentleman nicht haben sollte.
    Es genügte ihr zu wissen, dass er und Vane damit beschäftigt waren, Bälle zu versenken und weiß der Himmel was für eine Unterhaltung dabei zu führen, um sie nervös werden zu lassen.
    Und deshalb schlüpfte sie, eine halbe Stunde nachdem sie Gerrard und Vane auf dem Weg ins Billardzimmer beobachtet hatte, in den Wintergarten, der gleich neben dem Billardzimmer lag. Von einem Teil des unregelmäßig gebauten Gartenzimmers konnte man einen Teil des Billardzimmers überblicken. Hinter einer Reihe von Palmen verborgen sah Patience angestrengt zwischen den Blättern hindurch.
    Sie konnte den halben Billardtisch erkennen. Gerrard stand daneben und stützte sich auf sein Queue. Er redete, dann hielt er inne und lachte. Patience knirschte mit den Zähnen.
    Und dann kam Vane in ihr Blickfeld. Mit dem Rücken zu ihr ging er um den Tisch herum und betrachtete die Lage der Kugeln. Er hatte seine Jacke ausgezogen, in seiner eng anliegenden Weste und dem weichen weißen Hemd sah er, wenn möglich, noch größer aus als sonst, kräftiger.
    An einem Ende des Tisches blieb er stehen. Er beugte sich vor und zielte. Die Muskeln unter der engen Weste bewegten sich, Patience starrte ihn an, dann blinzelte sie.
    Ihr Mund war trocken. Sie leckte sich über die Lippen und sah noch einmal genauer hin. Vane stieß zu, dann sah er der Kugel nach und richtete sich wieder auf. Patience runzelte die Stirn und leckte sich noch einmal über die Lippen.
    Mit einem zufriedenen Lächeln ging Vane um den Tisch herum und blieb dann neben Gerrard stehen. Er machte eine Bemerkung, und Gerrard lachte.
    Patience bewegte sich unruhig. Sie lauschte nicht einmal, und dennoch fühlte sie sich schuldig – schuldig, weil sie kein Vertrauen zu Gerrard hatte. Sie sollte wirklich gehen. Ihr Blick ging noch einmal zu Vane, sie betrachtete seine schlanke, unbestreitbar elegante Gestalt, und sie blieb wie angewachsen hinter den Palmen stehen.
    Dann bemerkte sie noch jemand anderen am Billardtisch: Edmond. Er sprach mit jemandem, den sie nicht sehen konnte.
    Patience wartete. Und schließlich trat auch noch Henry in ihr Blickfeld. Patience seufzte. Dann wandte sie sich um und

Weitere Kostenlose Bücher