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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wollte. »Der Herzog kann aber nicht sehr bestimmend sein.«
    Timms schnaufte, erstickte fast an ihrem Lachen, und dann lachte sie laut heraus. Minnie war genauso fröhlich. Patience sah, wie die beiden sich vor Lachen bogen – sie betrachtete beide mit einem leidgeprüften Ausdruck und wartete gespielt geduldig.
    Schließlich hörte Minnie auf zu lachen und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. »Oje – das ist die komischste – und auch falscheste – Behauptung, die ich je gehört habe.«
    »Devil«, erklärte Timms und bekam vor Lachen einen Schluckauf, »ist der arroganteste Diktator, den man je gesehen hat.«
    »Wenn du glaubst, dass Vane schlimm ist, dann solltest du nicht vergessen, das Devil ein geborener Herzog ist.« Minnie schüttelte den Kopf. »Oje – allein der Gedanke, dass Devil nicht sehr bestimmend ist …« Das Lachen drohte sie wieder zu überwältigen.
    »Nun ja«, meinte Patience mit noch immer gerunzelter Stirn, »er klingt nicht gerade stark, wenn er zulässt, dass seine Herzogin seinen Cousins Vorschriften macht über etwas, das doch eigentlich ein männliches Vorrecht sein sollte.«
    »Ah, aber Devil ist kein Dummkopf – er konnte Honoria in dieser Angelegenheit wohl kaum widersprechen. Und natürlich stand der Grund dafür, dass die Cynster-Männer ihren Frauen immer den Willen lassen, im Vordergrund.«
    »Der Grund?«, fragte Patience.
    »Familie«, antwortete Timms. »Sie hatten sich alle zur Taufe versammelt.«
    »Die Cynsters konzentrieren sich sehr auf die Familie.« Minnie nickte. »Sogar die Bar Cynsters – sie können so gut mit Kindern umgehen. Sie sind vollkommen vertrauenswürdig, und man kann sich immer auf sie verlassen. Das kommt wahrscheinlich davon, dass sie so viele sind – und sie waren schon immer sehr fruchtbar. Die Älteren von ihnen sind daran gewöhnt, jüngere Brüder und Schwestern zu haben, auf die sie aufpassen müssen.«
    Kalt und schwer lag der Kloß der Verzweiflung in Patience' Magen.
    »Eigentlich«, sprach Minnie weiter, und ihr Doppelkinn zitterte ein wenig, als sie ihre Schals zurechtzupfte, »bin ich sehr froh, dass Vane eine Weile hier bleiben wird. Er kann Gerrard ein paar Hinweise geben, wie er sich verhalten soll – genau das Richtige, um ihn auf London vorzubereiten.«
    Minnie sah auf, und Patience senkte den Blick. Der kalte Kloß wurde noch größer, er sank tiefer und setzte sich in ihrem Bauch fest.
    Die Worte, die sie zu Vane gesagt hatte, kamen ihr wieder in den Sinn, die nur mühsam verschleierten Beleidigungen, die sie ihm am gestrigen Abend im Salon an den Kopf geworfen hatte.
    Ihr Magen zog sich hart zusammen. Sie fühlte sich krank.

6
    Am nächsten Morgen kam Patience die Treppe hinunter. Auf ihrem Gesicht lag ein sprödes Lächeln. Sie schwebte in das Frühstückszimmer und nickte mit entschlossener Fröhlichkeit den Gentlemen zu, die am Tisch saßen. Ihr Lächeln erstarrte, wenn auch nur einen kurzen Augenblick lang, als sie feststellte, dass, Wunder über Wunder, Angela Chadwick auf dem Stuhl links neben Vane saß und sich angeregt mit ihm unterhielt.
    Wie üblich saß er auch heute am Kopf des Tisches. Patience lächelte auch ihn an, doch vermied sie es, ihm in die Augen zu sehen. Trotz Angelas Geplapper hatte Vane seine Aufmerksamkeit nur auf Patience gerichtet, von dem Augenblick an, als sie das Zimmer betreten hatte. Sie nahm sich von dem Kedgeree, dem Gericht aus Reis, Eiern und Fisch, und von den Bücklingen, dann lächelte sie Masters an, der ihr den Stuhl neben dem von Gerrard zurechtrückte.
    Sofort wandte sich Angela an sie. »Ich habe Mr. Cynster gerade gesagt, dass es ein so wundervoller Zeitvertreib sein würde, wenn wir alle nach Northampton fahren könnten. Denken Sie doch nur an all die Geschäfte!« Mit strahlenden Augen sah sie Patience an. »Finden Sie nicht auch, dass das eine wundervolle Idee ist?«
    Einen kurzen Augenblick lang war Patience versucht, ihr zuzustimmen – selbst ein Tag beim Einkaufen mit Angela war dem vorzuziehen, was sie vor sich hatte. Doch dann kam ihr der Gedanke, Vane mit Angela zum Einkaufen zu schicken. Die Vorstellung, wie er in dem Geschäft einer Hutmacherin stand und versuchte, Angelas Geistlosigkeit zu ertragen, war kostbar. Sie warf einen Blick zu ihm … und dieses Bild löste sich sofort auf. Vane interessierte sich nicht für Angelas Kleider. Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. Der Ausdruck seiner Augen war nicht zu erkennen, doch hatte er die Stirn gerunzelt. Leicht

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