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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verließ den Wintergarten.
    Auch der Nachmittag war feucht und trübe. Graue Wolken hingen am Himmel und hielten Patience im Haus. Nach dem Mittagessen zog sie sich zusammen mit Minnie und Timms in das hintere Wohnzimmer zurück, um im Licht der Kerzen zu sticken. Gerrard hatte sich entschieden, Bühnenbilder für Edmonds Drama zu zeichnen. Zusammen mit Edmond ging er hinauf in das alte Kinderzimmer, um von dort oben einen ungehinderten Blick auf die Ruinen zu haben.
    Vane war verschwunden, Gott allein wusste, wohin.
    Patience war zufrieden, dass Gerrard in Sicherheit war, sie stickte Gras auf einen neuen Stoff für den Salon. Minnie saß in einem Lehnsessel am Kamin und döste vor sich hin, Timms, die auch in einem Lehnsessel saß, ließ die Nadel eifrig durch den Stoff gleiten. Die Uhr auf dem Kaminsims tickte und zeugte davon, dass der Nachmittag nur sehr langsam verging.
    »Ah«, seufzte Minnie nach einer Weile. Sie streckte die Beine, rückte ihre Schals zurecht und blickte zum Himmel, der langsam dunkler wurde. »Ich muss sagen, es ist wirklich eine große Erleichterung, dass Vane sich einverstanden erklärt hat zu bleiben.«
    Patience hielt mitten in der Bewegung inne. Nach einem Augenblick steckte sie die Nadel in den Stoff. »Einverstanden?« Mit gesenktem Kopf machte sie vorsichtig den nächsten Stich.
    »Hm – er war auf dem Weg zu den Wrexfords, deshalb war er in der Nähe, als das Unwetter losbrach.« Minnie schauderte. »Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was für eine Teufelei sie wieder ausgeheckt haben, aber natürlich hat er sich sofort einverstanden erklärt, als ich ihn gebeten habe zu bleiben.« Sie seufzte liebevoll. »Ganz gleich, was man auch über die Cynsters sagen mag, man kann sich immer auf sie verlassen.«
    Patience runzelte die Stirn. »Verlassen?«
    Timms und Minnie lächelten einander an. »Auf eine gewisse Weise sind sie erstaunlich leicht zu durchschauen – man kann sich immer auf sie verlassen, wenn man Hilfe braucht. Manchmal sogar, wenn man sie gar nicht darum bittet.«
    »In der Tat.« Minnie lachte leise. »Sie können entsetzlich beschützend sein. Natürlich hat Vane mir sofort erklärt, dass er nichts anderes vorhat, als ich erst das Gespenst erwähnt hatte und dann den Dieb.«
    »Er wird diesen Unsinn schon aufklären.« Timms Vertrauen in Vane war leicht zu durchschauen.
    Patience starrte auf ihre Arbeit – und sie sah ein hartes Gesicht vor sich, mit grauen, vorwurfsvollen Augen. Der dicke, eisige Kloß, der sich seit gestern Abend in ihrem Magen gebildet hatte, wurde noch größer und schwerer.
    Ihr Kopf dröhnte. Sie schloss die Augen, dann riss sie sie allerdings schnell wieder auf, als ihr ein entsetzlicher Gedanke kam. Es konnte nicht sein, durfte nicht sein – aber die schreckliche Vorahnung wollte nicht wieder verschwinden. »Ah …« Sie zog den letzten Stich ein wenig fester. »Wer sind die Cynsters eigentlich?«
    »Der Familie gehört das Herzogtum von St. Ives.« Minnie setzte sich bequem in ihrem Lehnsessel zurecht. »Der Hauptsitz der Familie ist Somersham Place in Cambridgeshire. Daher kam Vane gerade. Devil ist der sechste Herzog, er ist ein Cousin ersten Grades von Vane. Sie stehen einander sehr nahe, schon seit sie Säuglinge waren. Sie haben einen Altersunterschied von nur vier Monaten. Aber die Familie ist recht groß.«
    »Mrs. Chadwick hat sechs Cousins erwähnt«, meinte Patience.
    »Oh, es gibt noch viel mehr, aber sie hat wahrscheinlich nur die Bar Cynsters gemeint.«
    »Die Bar Cynsters?« Patience sah von ihrer Arbeit auf.
    Timms lächelte. »Das ist der Spitzname, den die Gentlemen der gehobenen Gesellschaft den sechs ältesten Cousins gegeben haben. Sie sind alle männlich.« Ihr Lächeln wurde noch breiter. »In jeder Hinsicht.«
    »In der Tat.« Minnies Augen blitzten. »Die sechs zusammen bieten einen wahrhaft erstaunlichen Anblick. Sie sind dafür bekannt, dass die Frauen ihnen reihenweise zu Füßen sinken.«
    Patience blickte auf ihre Stickarbeit und schluckte eine bissige Bemerkung herunter. Alles elegante Gentlemen, wie es schien. Der Druck in ihrem Magen wurde ein wenig geringer, und sie fühlte sich besser. »Mrs. Chadwick erwähnte, dass … Devil kürzlich geheiratet hat.«
    »Im letzen Jahr«, bestätigte Minnie. »Sein Erbe ist vor drei Wochen getauft worden.«
    Mit gerunzelter Stirn sah Patience Minnie an. »Ist das sein wirklicher Name – Devil?«
    Minnie lachte. »Eigentlich heißt er Sylvester Sebastian, aber er ist

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