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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Patience' Augen öffneten sich langsam, dann blinzelte sie und starrte ihn an. Einen Augenblick lang verwirrte ihn der Ausdruck auf ihrem Gesicht, in ihren Augen, doch dann erkannte er ihn. Neugier – sie war nicht schockiert, benommen oder voller mädchenhafter Scheu. Sie war neugierig.
    Vane konnte nicht anders, er grinste sie verwegen an. Und er konnte auch der Versuchung nicht widerstehen, noch ein letztes Mal ihre Lippen sanft mit seinen zu berühren.
    »Was tun Sie da?«, flüsterte Patience, als er den Kopf senkte. Sogar als er ihr so nahe war, konnte sie sein Lächeln noch erkennen.
    »Das heißt, sich mit einem Kuss versöhnen.« Sein Lächeln wurde noch breiter. »Das machen Liebende, wenn sie sich gestritten haben.«
    Ein Schraubstock schien sich um Patience' Herz zu schließen, Panik – etwas anders konnte es nicht sein – ergriff sie. »Wir sind keine Liebenden.«
    »Noch nicht.«
    Seine Lippen berührten ihre, und ein Schauer rann durch ihren Körper. »Das werden wir niemals sein.« Ihr war vielleicht schwindlig, aber dessen war sie ganz sicher.
    Er hielt inne, doch sein selbstsicheres Lächeln verschwand nicht. »Sie sollten nicht Ihre Zukunft darauf setzen.« Wieder berührten seine Lippen die ihren.
    In Patience' Kopf drehte sich alles. Zu ihrer Erleichterung richtete er sich auf und zog sich von ihr zurück. Er sah über ihren Kopf hinweg. »Da kommen sie.«
    Sie blinzelte. »Wer?«
    Er blickte auf sie hinunter. »Ihr Harem.«
    »Mein was ?«
    Unschuldig zogen sich seine Augenbrauen hoch. »Ist das denn nicht der richtige Ausdruck für eine Gruppe von Sklaven des anderen Geschlechts?«
    Patience holte tief Luft – dann reckte sie sich zu ihrer vollen Größe, warf ihm einen warnenden Blick zu und wandte sich dann um. Und entdeckte Penwick, Henry und Edmond, die alle drei auf sie zukamen. Patience stöhnte leise auf.
    »Meine liebe Miss Debbington.« Penwick hatte die Führung übernommen. »Ich bin extra hierher geritten, um Sie zu fragen, ob Sie einen Ausritt mit mir machen wollen.«
    Patience reichte ihm die Hand. »Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit, Sir, aber ich fürchte, ich hatte heute Morgen bereits genug frische Luft.« Penwick warf einen misstrauischen Blick zu dem großen Mann neben ihr. Patience wandte sich halb um und entdeckte, dass Vane Penwicks Nicken mit einer hochnäsigen Bewegung erwiderte. »Eigentlich wollte ich gerade ins Haus gehen«, sagte sie.
    »Großartig!« Henry kam näher. »Ich habe mich schon gefragt, wo Sie wohl sein mögen. Ich dachte mir, dass Sie einen Spaziergang gemacht haben. Es wird mir eine Freude sein, Sie zurück zum Haus zu begleiten.«
    »Ich komme auch mit.« Edmond lächelte Patience verständnisvoll an. »Ich wollte nachsehen, wie es Gerrard geht, aber er hat mir eine congé erteilt. Dann kann ich also ebenso gut zurück ins Haus gehen.«
    Es hätte wohl beinahe einen Streit gegeben, wer an ihrer rechten Seite gehen würde, wer ihr den Arm reichen würde, wenn diese Position nichts bereits besetzt gewesen wäre. »Wie es scheint, sind wir eine ganze Menge«, meinte Vane gedehnt. Er warf Penwick einen Blick zu. »Kommen Sie auch mit, Penwick? Wir können an den Ställen vorbeigehen.«
    Patience holte tief Luft, dann legte sie die Hand auf Vanes Arm – und kniff ihn.
    Er sah auf sie hinunter und zog unschuldig die Augenbrauen hoch. »Ich wollte nur helfen.« Mit ihr zusammen wandte er sich um. Die anderen reihten sich hinter ihnen ein, während er – zusammen mit ihr – die Gesellschaft anführte.
    Der Weg, den er einschlug, war ausdrücklich dazu bestimmt, ihre Geduld auf eine harte Probe zu stellen. Oder noch besser, die Geduld der anderen. Vane schwieg weise und ließ die anderen die Unterhaltung übernehmen. Patience' nasse Füße waren eiskalt, weil sie viel zu lange auf den kalten Steinen gestanden hatte. Sie stellte fest, dass ihre Nachsicht einer harten Prüfung ausgesetzt wurde.
    Als sie endlich die Ställe erreicht hatten, gab sie Penwick zum Abschied die Hand und zwang sich, ihn anzulächeln und sich höflich von ihm zu verabschieden.
    Penwick drückte ihre Hand. »Wenn der Regen ausbleibt, werden Sie sicher morgen ausreiten wollen. Ich werde morgen früh herüberkommen.«
    Als hätte er zu bestimmen, wann sie ausritt! Patience biss sich auf die Zunge, um ihm nicht eine bissige Antwort zu geben. Sie entzog ihm die Hand, dann hob sie hochmütig die Augenbrauen und wandte sich ab. Sie weigerte sich, Penwick zuzunicken – denn das

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