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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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empfehlen.«
    Lea verlor langsam die Geduld. »Professor, Sie verzetteln sich.« Sie war mehr als angespannt. Elijah übernahm wieder: »Gut, also ordnen wir diese Buchstaben so an und übersetzen es in die mystische Zahlenform der Kabbala, ergibt sich ein eigenartiges Bild. Auf der rechten Seite zeigen sich folgende Daten: 3336AK, 2931AK, 5100AL. Ich habe mir den Kopf gerade zerbrochen. Aber dann ist es mir mit Sterns Hilfe in den Kopf geschossen. Das sind Koordinaten.«
    Elijah rief Google Earth auf, und auf dem Bildschirm neben dem Fenster des Professors erschien der herangezoomte Globus.
    »Das Erste sind die Koordinaten von Damaskus, genauer des Präsidentenpalastes dort. Die Buchstaben sind laut Stern die Anfangsbuchstaben für das assyrische Norden und Osten. Dann folgt Kairo, hier ist es das Hotel Mena House direkt neben den Pyramiden. L ist der Westen.«
    Als er die dritte Zahlenkombination eingab, flog der Cursor auf London. »Da ist das Britische Museum.« Lea verstand es auf Anhieb. »Damaskus, als Hauptort der Arabischen Union mit ihrem Präsidenten als provisorischen Vorsitzenden. Das Mena House als Ort der gescheiterten Vernichtung der Union. In London gab es die Pressekonferenz … Oh, mein Gott, das ist eine genaue Abfolge der letzten Tage …« Elijah sah sie triumphierend an. Er hatte noch ein As. »Und jetzt haben wir die nächste Zahl gerade gefunden.
    Sie hat mich zuerst stutzig gemacht. Sie ist länger als die anderen, aber eigentlich nur genauer: 31464087351408AK. Das ist der genaue Mittelpunkt des Tempelbergs zu Jerusalem. Und die nächste Zahlenreihe haben wir noch nicht. Ich sage euch, das ist ein Kalender des Schreckens.«
    Jan verstand als Erster. »Wir fanden die Schrift vor zehn Tagen, die Aufzeichnungen sind noch älter … Dann ist das entweder eine Prophezeiung oder der genaue Ablaufplan einer gigantischen Verschwörung.«
    Alle schwiegen. Denn das Gesagte wog schwer.
    Lea brach zuerst das Schweigen. »Wer hat den Rest der Aufzeichnungen dieser Almut? Wo ist der Zylinder, der ja wohl identisch mit den Aufzeichnungen zu sein scheint? Denn so könnten wir die nächsten Schritte unseres Gegners vorhersehen. Das wäre …«
    Jan erbleichte. Er wagte es kaum auszusprechen. »Also … Das Buch und den Zylinder hat Regina. Sie hat … beide … mitgenommen.«

Syrische Wüste bei den Salzseen, 23. 06., 1.25 Uhr
    In a little while
    I’ll be gone
    The moment’s already passed
    Yeah it’s gone
    And I’m not here
    This isn’t happening
    I’m not here I’m not here
    Aus: Radiohead »How to Disappear Completely«
     
    In drei Meter Tiefe wartete der Tod auf Regina. Sie ahnte es. Ihr Bewusstsein war erst zurückgekehrt, als sie schon auf dem runden Zedernholzstamm saß. Der Raum war kaum größer als eine Garage, aber er besaß eine ungewöhnliche Tiefe. Dünne silberne Strahlen des Mondes krochen durch kleine Ritzen im Dach. Ansonsten war es dunkel.
    Ihre Hände waren auf dem Rücken mit einem Kabelbindergefesselt, der sich schon tief in ihre Haut gedrückt hatte. Ihr linkes Auge war noch zugeschwollen; schon zu Beginn des Verhörs hatte sie jemand heftig geschlagen. Etwas drückte ihren Hals zusammen. Sie versuchte, an sich herunter zu sehen. Ihr Hals wurde von einem Metallring umfasst, der an einem Stab hinter ihr befestigt sein musste. Man wollte sie nicht stürzen lassen, noch nicht.
    »Du darfst dich nicht bewegen«, kam es von der anderen Seite des Stammes.
    »Almut, bist du das?«
    »Ja, beweg dich nicht. Du darfst nicht fallen.«
    »Wo bist du?«
    »Ich sitze dir gegenüber. Sie haben uns in die Asche geworfen.« Regina versuchte, die Umrisse Almuts zu erkennen, aber es fiel zu wenig Licht in das Verlies. Langsam erwachte ihr Kreislauf, und die Schmerzen, die bislang von der Ohnmacht betäubt waren, kehrten zurück. Ein fast kaum auszuhaltender Drang, einfach loszuweinen und sich fallen zu lassen, überkam sie. Sie holte tief Luft.
    »Wo sind wir, Almut? Was haben sie vor?«
    »Wir sind im Haus der Asche. Fischer hat es angelegt. Du darfst auf keinen Fall vom Balken fallen. Unter uns ist der Boden etwa einen Meter hoch mit Asche bedeckt. Es ist eine alte Zisterne, in der Wasser gesammelt wurde. Fällst du hinunter, atmest du die aufgewirbelte Asche beim Luftholen ein. Deine Bronchien füllen sich damit, und du erstickst qualvoll. Es ist eine vorantike Hinrichtungsart. Laut Überlieferung soll König Dareios …«
    »Almut, hör auf!« Regina konnte ihre Wut kaum bändigen. Sie war

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