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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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in Reaktion auf all das feurige Kohlen darin auf. Mit fest zusammengekniffenen Augen versuchte sie, die von allen Seiten auf sie einstürmende Enge zurückzudrängen und sich selbst als eine zur Faust geballte Hand zu sehen, die sich öffnete, spreizte und streckte, bis sie in der Beengtheit Platz geschaffen hatte und Danni wieder atmen konnte. Sie hatte keine Ahnung, wie oder womit ihr das gelungen war, aber der Druck hatte deutlich nachgelassen.
    Sie öffnete die Augen. Ihre Mutter stand zu ihrer Linken, blass und steif, ihr Blick geprägt von einer Emotion, die Danni nicht ganz deuten konnte. Es lag Furcht, aber auch Erwartung in ihren Augen, und beide Empfindungen galten ihr.
    Wie auf ein Stichwort hin wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem schwarzen Buch zu, das wie eine fette Spinne auf dem Tisch saß. Danni funkelte es böse an, weil sie es zum Verschwinden bringen wollte und sich nichts mehr wünschte, als es in dem prasselnden Feuer landen und zu Asche zerfallen zu sehen. Auf irgendeiner ihr noch unverständlichen Ebene wusste sie, dass das Buch für das heftige Gefühl der Übelkeit in ihr verantwortlich war.
    Ganz unversehens brachen die drei ineinander verschlungenen Kreise auseinander, der Buchdeckel flog hoch, und die dicken weißen Blätter fächerten sich in einer blitzschnellen Bewegung auf. Danni und auch ihre Mutter schnappten scharf nach Luft und fuhren von dem Buch zurück.
    Ein dumpfer, fauliger Geruch erfüllte den Raum und begann auch Danni zu durchströmen. Sie versuchte, sich davon abzuwenden oder zumindest einen Schritt zurückzutreten, doch jetzt konnte sie sich nicht mehr rühren. Ihre Augen hafteten an den flatternden Seiten, ihr Verstand war wie hypnotisiert von deren verschwommener Bewegung. Was war dieses Buch?
    Die Seiten kamen so jäh zum Stillstand, dass das Buch in der Mitte geöffnet und ausgebreitet liegen blieb wie etwas Unnatürliches, Vulgäres. Danni schüttelte noch den Kopf darüber, als der erste rote Tropfen aus dem Einband rann und auf die polierte Tischplatte hinuntersickerte. Wie Honig, dickflüssig und klebrig, kroch er langsam auf den Tischrand zu und fiel über die Seite, wo er zunächst dem kunstvollen Labyrinth des Gitterwerks folgte, bevor er auf den Boden tropfte.
    Wieder wurde die Luft zu schwer zum Atmen. Nachdem Danni ihren entsetzten Blick von der tröpfelnden Flüssigkeit losgerissen hatte, setzte sie sich mit einem heftigen mentalen Stoß gegen das erdrückende Gewicht zur Wehr, das sie erneut bedrängte, und gewann diesmal allerdings nur wenig Raum.
    Die aus dem offenen Einband heraussickernde rote Lache wuchs und wuchs. Das kann nur Blut sein, dachte Danni schaudernd. Die ganze Tischplatte war schon damit bedeckt, und die Flüssigkeit lief nun in immer schneller fließenden Rinnsalen über den Rand und vergrößerte die widerliche rote Lache auf dem Boden. In wenigen Momenten würde sie an ihren Füßen sein, um sie wie die klebrigen Auswüchse eines unentrinnbaren Albtraums zu umschlingen. Danni hätte schreien können. Müsste schreien.
    Der Druck stieg weiter an. Um sie herum und in ihr. Er drückte gegen ihre Ohren, legte sich auf ihr Herz, auf ihre leeren Lungen und auf ihre Gedanken. Sie hatte den Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Vision unterscheiden konnte. Diese Dinge hier geschahen, und sie konnte sie nicht aufhalten. Diesmal gab es keinen Ausweg.
    Ihr wurde schwarz vor Augen. Wenn sie zu atmen aufhörte, würde sie bewusstlos werden, und zwar hier und jetzt. Und falls ihr das passierte, würde nichts mehr die eklige rote Flüssigkeit daran hindern können, ihre Füße und ihre Beine zu bedecken, in ihren Mund zu rinnen und ihren Kopf zu füllen.
    Danni tat einen tiefen, scharfen Atemzug.
    Wie ein Schuss durchfuhr der Ton den Raum. Die Seiten des Buches gerieten wieder in Bewegung, flatterten wütend vorwärts und zurück und verursachten einen bösen Wind, der Dannis Haar zerzauste und ihre Wangen peitschte.
    Sie tat das Einzige, was sie konnte. Endlich ließ sie den unter ihrer Furcht begrabenen Schrei los und schleuderte ihn durch den Raum. Danni spürte das Reißen, Zerren und Stoßen, mit dem er die unsichtbare Wand um das grauenhafte Buch einriss und es freilegte.
    Das Buch schlug mit einem hörbaren Klatschen zu, und die spiralförmigen Verzierungen des Schlosses schienen sich zu beeilen, sich mit finsterer, obszöner Schadenfreude zu vereinen, ehe es mit einem metallischen Knirschen einrastete.
    Bevor

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