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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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aufbauenden Druck, einen inneren Antrieb, der ihn in gleicher Weise zum Handeln zwang wie schon von Anfang an.
    Nicht zum ersten Mal kam Sean der Gedanke, dass er irgendwie zu einer Schachfigur in seinem eigenen Leben geworden war. Kaum mehr als die äußere Hülle des Mannes, der er eigentlich sein müsste, steuerte er blindlings auf ein Ziel hin, das er nicht einmal verstand.
    Die Wände um ihn herum nahmen eine eigenartige Transparenz an, und für einen Moment sah er die Landschaft, die Danni ihm gerade erst beschrieben hatte, spürte die Schärfe der Meeresbrise und den salzigen Sprühnebel der Gischt. Dann schlossen sich seine Finger um das grüne Kästchen, das er aus Irland mitgebracht hatte, und die Wände waren wieder nur das, was sie zu sein hatten. Solide, beengende Mauern, die ihn in ihrem Griff hielten und zu Entscheidungen zwangen, die nicht die seinen waren.

9. Kapitel
    D anni spürte den Druck in der Luft um sie herum, die so schwer und dicht und zum Schneiden dick geworden war, als wäre sie voller Sedimente. Danni musste an ausbrechende Vulkane denken, die solch dichte Asche ausspuckten, dass sie den Himmel überdeckte. Der Druck der sich verändern wollenden Luft war noch bizarrer und bedrückender durch die umherflatternden Bruchstücke des größeren Bildes, das Danni noch nicht deuten konnte. Doch obwohl sie sich der Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen bewusst war, kämpfte sie gegen die drohende Wendung an und konzentrierte sich einzig und allein auf den Mann an ihrer Seite.
    Und der zog gerade ein kleines grünes Kästchen aus der Tasche. Es war dasselbe, das er heute Morgen, als er sie durch das Schaufenster beobachtet hatte, in den Händen gehalten hatte. Es war mit einem erhabenen Muster aus goldenen Schlaufen und Spiralen verziert, die sich zu Symbolen verbanden, die Danni noch nie gesehen hatte ... und die nichtsdestotrotz etwas Vertrautes hatten. Es dauerte einen Moment, aber dann wusste sie es wieder - auf dem Buch von Fennore hatte sie ähnliche Verzierungen gesehen. Eisige Kälte sickerte von ihrem Schädel bis in ihre Füße, als ihr das zu Bewusstsein kam.
    Mit einem düsteren Blick auf ihr Gesicht, aber ohne ein Wort zu sagen, drückte Sean ihr das kleine Kästchen in die Hand. Wieder einmal sah sie sich mit seinen widersprüchlichen Botschaften konfrontiert. Er gab ihr das Ding zwar, aber nicht freiwillig, wie es schien.
    Ihre Finger zitterten ein wenig, als sie das Kästchen annahm und den Deckel aufklappte. Darin, auf einem Bett aus weißer Watte, lag eine schmale Halskette aus miteinander verflochtenen Gold- und Silbersträngen. Ein Anhänger von der Größe einer alten Münze hing daran. Die goldenen und silbernen Flechten stellten eine kunstvolle Verbindung konzentrischer Spiralen dar, die weder einen Anfang noch ein Ende hatten. Wieder beschlich Danni das Gefühl, dieses Muster zu kennen. Und dann sah sie im Geiste wieder das Schloss an dem Buch von Fennore, das mit ähnlich endlosen Spiralen verziert war. Dieser Anhänger trug genau das gleiche Muster.
    Ein Arrangement von Juwelen glitzerte zwischen den Gold- und Silbersträngen, und ein von funkelnden Diamanten, schimmernden Opalen und blutroten Rubinen umgebener Smaragd stellte den Mittelpunkt des Schmuckstücks dar. Nichts Böses ging von der Kette aus, wie es bei dem Buch der Fall gewesen war, sondern nur eine ganz eigenartig durchdringende Energie.
    Die Küchenwände hörten unterdes nicht auf, sich auszudehnen und dann wieder von allen Seiten auf sie einzustürmen, was ihr das Atmen ungemein erschwerte. Es schien fast so, als zitterten die Wände vor Erwartung, während Danni die Halskette betrachtete. Sie warteten, oh ja, aber Danni hatte keine Ahnung, warum oder worauf. Sie widerstand dem Drang, sie anzusehen, und zwang sich, nicht die Schatten zu beachten, die sich auf der anderen Seite der immer dünner und durchsichtiger werdenden Wände bewegten.
    Vorsichtig berührte sie mit der Fingerspitze den wie verknotetet aussehenden Mittelpunkt des Anhängers, und ein scharfer Stich durchzuckte ihren Arm, der sie auf seltsam widersprüchliche Weise sowohl beängstigte als auch beruhigte. »Was ist das?«, flüsterte sie.
    »Ein Talisman«, antwortete Sean in diesem tiefen, rauen Bariton, der die Worte immer bedeutsamer erscheinen ließ, als sie es waren. »Der dir Glück bringen und dich beschützen soll.«
    »Mich beschützen? Wovor?«
    Sean sah sie jedoch nur schweigend an, und sie konnte spüren, dass er eine Vielzahl

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