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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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da?“, fragte Lady Arden.
    „Ich fahre auf dem Karren mit.“
    „Aber Roxdale hat Order gegeben, dass du hierbleiben sollst. Kann Mrs Higgins nicht gehen?“
    „Ich muss dorthin“, sagte Jane. „Hier gibt es für mich nichts mehr zu tun.“ Sie warf Lady Arden einen langen Blick zu. „Du würdest an meiner Stelle doch dasselbe tun.“
    Lady Arden zögerte. „Ja, vermutlich schon.“ Jane lächelte sie dankbar an. „Wirst du dich hier um alles kümmern, während ich weg bin?“
    „Mache ich. Und sag Constantine ...“ Lady Arden misslang das Lächeln. „Nein, egal, ich sehe ihn ja sicher bald.“
    Die Zerstörung war viel schlimmer, als Jane befürchtet hatte. Die Fabrik selbst stand drei Fuß unter Wasser, doch wenigstens war das Gebäude zum Zeitpunkt der Überschwemmung leer gewesen. Das Schlimmste hatten die Cottages rings um die Weberei abbekommen. Genau wie Constantine vorausgesagt hatte.
    Überall waren Leute. Sie rannten aufgeregt herum, wateten durch das Wasser, um ihre Habseligkeiten aus den Fluten zu retten. Jane befahl dem Stallburschen, den Karren anzuhalten, und rief einem Mann zu: „Haben Sie Lord Roxdale gesehen?“
    „Vorhin war er noch da hinten, Mylady“, sagte der Mann und deutete auf das andere Ufer. „Aber die Brücke ist futsch, weggeschwemmt. Mit dem Karren kommen Sie da nie rüber.“
    Jane sah sofort, dass es hoffnungslos war. Ein Reiter kam vielleicht über den Fluss, doch der Karren würde es nie überstehen.
    „Dann schlagen wir unser Lager hier auf. Würden Sie mich zu einer Scheune führen oder irgendeinem anderen Gebäude, in dem es trocken ist?“
    Sie entdeckten ein Außengebäude, das aussah wie eine Lagerhalle. Zum Glück lag es etwas erhöht und war den Fluten entgangen. Jane verteilte Aufgaben an die Frauen, die in der Lage waren, ihr zu helfen, und bald kamen die Verletzten und Leidenden herbeigeströmt.
    Sie sah Constantine viele Stunden nicht, obwohl sie hörte, wie die Leute voll Ehrfurcht von ihm sprachen. In dieser Nacht war er zu ihrem Helden geworden.
    Jane fragte sich, wo er sich jetzt aufhielt und ob er in Sicherheit war. Sie hatte nichts anderes gehört und blieb ruhig, trotz ihrer Angst. Sie sehnte sich danach, sich auf die Suche nach ihm zu machen, aber sie wurde gebraucht. Hier konnte sie sich nützlich machen.
    Entschlossen arbeitete sie weiter.
    Mr Larkin kam mit einer weiteren Lage Decken. Jane schickte ihm ein paar Frauen, damit sie ihm beim Ausladen halfen.
    „Können Sie etwas Neues von Mr Trent berichten, Mr Larkin?“
    „Nein, Madam, aber Lord deVere und Seine Gnaden sind oben bei der Fabrik und Lord Roxdale sagt, Sie sollen heimfahren. Für Sie ist das nicht der richtige Ort.“
    Jane stemmte die Hände in die Hüften. „Dann können Sie Lord Roxdale ausrichten, dass ich nicht gehe, ehe er kommt, um mich zu holen.“ Sie hatte nicht die Absicht, ihren Posten zu verlassen und nachzusehen, ob er verletzt war.
    Larkin schluckte und verbeugte sich. Dann machte er sich wieder auf den Weg.
    Janes List funktionierte nicht. Constantine kam erst eine Stunde später ins Lager und dann nicht wegen ihr.
    Plötzliche Stille breitete sich aus, als er das Lager betrat. Jane blickte auf und sah Constantine mit einer Frau im Arm in der Tür stehen.
    Wasser rann ihm in Strömen aus den Haaren und tropfte auf sein Gesicht. Sein Gesicht war grau und blass vor Erschöpfung und, wie es schien, vor Verzweiflung. Er hatte Rock und Mantel verloren, sein weißes Leinenhemd klebte an seinem Körper. Stellenweise war es zerrissen.
    „Constantine!“ Jane eilte zu ihm. „Rasch! Einer muss ein Deckenlager machen, hier auf dem Boden. Wir müssen zusehen, dass sie es warm hat.“
    „Es ist zu spät. Sie ist tot.“ Constantines Stimme brach. Sanft legte er die Tote auf dem behelfsmäßigen Lager ab. „Es tut mir so leid.“
    Eine Frau brach in klagendes Weinen aus. Jane wurde beiseitegeschoben, als Familie und Freunde der Toten herbeidrängten.
    „Was ist passiert?“, fragte sie Constantine.
    Constantine rieb sich das Gesicht. „Sie muss wohl ausgerutscht und das Ufer hinuntergeschlittert sein. Vermutlich hat sie sich den Kopf angeschlagen, bevor sie ins Wasser fiel.“
    Trostlos beobachtete Constantine die trauernden Menschen.
    Jane ergriff seine Hand. Sie war nackt und eiskalt. Sanft zog sie Constantine fort.
    Sie wollte ihm eine Decke besorgen. „Nein“, sagte er, „ich muss zurück.“
    „Du musst dich ausruhen“, beharrte Jane. „Diese Arbeit können

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