Der Lord ihres Herzens
ich mich getäuscht.“ Mit einem letzten verzweifelten Blick auf Montford verließ sie den Raum.
Montford blieb. „Lady Arden hat recht. Wir geben es erst einmal noch nicht bekannt. Vielleicht kommen Sie ja noch zur Vernunft.“ „Ich bin zur Vernunft gekommen, glauben Sie mir.“
Der Duke seufzte. „Deswegen ziehe ich es vor, mit jungen Leuten zu tun zu haben, deren Gefühle nicht beteiligt sind. Es macht alles so viel einfacher.“ Er sah sich um. „Wollen wir uns setzen?“
„Nein. Ich glaube, Sie wollten gerade gehen.“
„Aber ich habe Ihnen etwas über Ihre Finanzen zu sagen, das Sie bestimmt hören wollen.“
25. Kapitel
Constantine sah dem Duke unverwandt in die Augen. Nichts von dem, was er sagen würde, könnte ihn je umstimmen. Doch wenn es um Finanzen ging, sollte er sich wohl anhören, was Montford zu sagen hatte.
Er wies auf einen Stuhl und sie beide nahmen Platz.
Der Duke machte es sich bequem, schlug ein Bein über das andere und wirkte vollkommen entspannt. „Ich habe Frederick etwa einen Monat vor seinem Tod gesehen. Er wusste, dass es mit ihm zu Ende ging. Er rechnete schon seit einiger Zeit mit seinem Tod.“
Das weckte Constantines Interesse. Er sagte jedoch nichts und wartete, dass Montford fortfuhr.
„Frederick war sehr erregt, weil er wusste, dass das Anwesen an Sie übergehen würde.“
„Wenn ihm das solche Sorgen bereitete, warum hat er dann nicht für einen Erben gesorgt?“, knurrte Constantine. „Ich habe nie damit gerechnet, einmal alles zu bekommen.“
„Wie auch immer, die Ehe blieb kinderlos.“ Wenn der Duke den Grund dafür ahnte, ließ er es sich nicht anmerken.
„Es war meine Idee, das Erbe aufzuteilen“, sagte Montford.
Die Nachricht traf Constantine wie ein Schlag. „ Was?“ Er bekam kaum Luft. „Sie stecken dahinter?“
Montford breitete die Hände aus. „Jane ist eine intelligente und charakterstarke Frau. Frederick stimmte mit mir darin überein, dass nur Jane Sie daran hindern konnte, das Erbe innerhalb kürzester Zeit zu verspielen. Unser Plan war natürlich, dass Sie beide heiraten.“
„Mein Gott“, wisperte Constantine erschrocken, „das ist ja unglaublich!“
Der Herzog fuhr fort, als hätte Constantine nichts gesagt. „Falls aus der Heirat jedoch nichts werden sollte, hat Frederick mich eingesetzt, damit ich einen Blick darauf habe, wie Sie in Ihrer neuen Rolle aufgehen. Wenn ich Sie für würdig erachtete, hatte ich Anweisung, Mittel freizugeben, die treuhänderisch für Sie verwaltet werden. Wenn Sie sich aber innerhalb von sechs Monaten nicht bewähren würden, würden Sie das gesamte Vermögen an Lady Roxdale verlieren.“
Constantine war immer noch mit dem ersten Teil dieses unglaublichen Geständnisses beschäftigt. „Aber Sie haben mir verboten, an Heirat auch nur zu denken!“
Montford neigte den Kopf. „Sie sind ein so halsstarriger junger Heißsporn, Roxdale, dass es dumm gewesen wäre, wenn ich es nicht getan hätte. Und damals habe ich auch gemeint, was ich gesagt habe. So wild und ungestüm, wie ich Sie damals eingeschätzt habe, konnte ich nicht leichten Herzens gestatten, dass Sie Jane heiraten. Jetzt jedoch ...“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe Sie bei der Überschwemmung erlebt und ich habe mit Ihrem Verwalter und Ihren Pächtern gesprochen. Trotz ihres jüngsten Verhaltens Lady Roxdale gegenüber, dachte ich, und ehrlich gesagt denke ich es immer noch, dass Frederick Ihre Integrität und Ihre Fähigkeiten als Gutsherr falsch beurteilt hat. Daher bin ich bereit, den Treuhändern zu empfehlen, dass sie die Mittel für Sie freigeben. Lady Roxdale bekommt ihr Wittum, damit ist sie gut bedient.“
Constantine war sich bewusst, dass er Genugtuung empfinden müsste. Das Landgut war gerettet. Er würde das Darlehen zurückzahlen und die Weberei retten können.
Er war frei.
Aber er fühlte sich alles andere als erlöst.
Er betrachtete den Duke. „Das tun Sie doch nicht aus reiner Selbstlosigkeit.“
Montford hob die Augenbrauen. „Natürlich nicht. Warum sollte ich auch? Fredericks Familie hatte nichts dagegen, Janes Erbe anzunehmen, als sie es benötigte. Das Mindeste, was sie tun konnten war, ihren Teil der Abmachung zu erfüllen und bei Fredericks Tod Ersatz zu bieten. Frederick machte sich nicht die geringsten Illusionen, dass meine Motive rein sein könnten. Aber er war in der Zwickmühle. Er wusste, dass Sie Anspruch auf den Besitz haben, aber er wollte sich rückversichern, dass Sie Ihre
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