Der Lord ihres Herzens
Pflichten auch ernst nehmen würden. Die Lösung, die ich vorschlug, kam ihm zupass.“
„Sie haben mich, nein, uns die ganze Zeit manipuliert!“
„Ich habe Sie wie Marionetten tanzen lassen, ja“, murmelte der Duke mit zynischem Lächeln. „Ich habe Sie dazu gebracht, Lady Roxdale nachzulaufen und Sie dann sich selbst überlassen. Ich wusste ja, dass Lady Arden bald anreisen würde, um nachzuhelfen.“ Er hob die Augenbrauen. „Das war schlau von mir, nicht wahr? Aber ich habe mich verkalkuliert, Roxdale, denn ich habe nicht damit gerechnet, dass Jane sich in Sie verlieben würde.“
Constantine schnürte es die Brust zusammen. Harsch sagte er: „Das hat sie ja auch nicht.“
„Das ist nicht das, was sie sagt. Und auch nicht das, was ich beobachtet habe.“ Montford erhob sich. „Ich sage Ihnen jetzt, dass ich diesen Aufruhr für Jane nicht gutheißen kann. Sie hat sich schon als Kind immer so gesorgt. Sie braucht Frieden und Stabilität, aber mit Ihrem überbordenden Stolz und Ihrer wilden Leidenschaft können Sie ihr das nicht bieten. Ich werde Jane überreden, Sie von der Verlobung zu entbinden, dann reden wir nicht mehr von Ihrem Versuch, sie sitzen zu lassen.“
Der Duke breitete die Hände aus. „Sie bekommen also Ihre kostbare Freiheit. Dann brauchen Sie Jane nicht mehr.“
Constantine wusste, dass es nicht stimmte. Er spürte einen tiefen Stich in seinem Herzen und sein Magen drehte sich um. Er stützte den Kopf in die Hände. Seine Gefühle waren in einem derartigen Aufruhr, dass er meinte, verrückt zu werden.
Von weit her kam die Stimme des Dukes. „Ich werde die nötigen Vorkehrungen treffen. Sie können alles mir überlassen. Sie sind ein äußerst reicher Mann. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit.“ „Freude.“ Seine Stimme brach. Bei der bloßen Vorstellung hätte er am liebsten gelacht wie ein Irrer, aber er schien nicht in der Lage, noch einen Laut von sich zu geben.
„Bis dahin“, sagte Montford, „habe ich noch zwei Bitten an Sie. Sie haben eine Einladung zum Ball in Montford House morgen Abend. Kommen Sie ihr bitte nach, aber suchen Sie sich für den Abend eine Freundin.“
Oh Gott, nein! Für diese Bitte konnte es nur einen Grund geben. Constantine blickte zum Duke auf. „Sie ist hier? In London? Sie will auf den Ball?“
Montford nickte. „Sie werden nicht mit ihr sprechen. Sie werden sie nicht ansehen. Sie werden ihr und allen anderen klarmachen, dass Sie nicht die Absicht haben, diese unselige Verlobung fortzuführen. Und dann werden Sie gehen und sie nie Wiedersehen.“
Der Duke hielt inne. „Meiner Erfahrung nach heilen derartige Wunden sehr viel schneller, wenn man einen sauberen Schnitt zieht. Geben Sie ihr einen Grund, Sie zu hassen, dann wird sie schon bald über Sie hinwegkommen.“
Er hätte vollkommen mit Montford übereinstimmen müssen, doch alles in ihm lehnte sich dagegen auf. Er wollte verdammt sein, wenn er diesen Ball besuchte und sich dort quälte. Er würde keine wildfremde Frau benutzen, um Jane eifersüchtig zu machen ... und ihr die Trennung zu erleichtern.
Er wollte doch, dass sie litt! Allzu bald würde sie ihn vergessen haben und einen Musterknaben heiraten, irgendeinen Protégé von Montford. Jemanden, der besser geeignet war als er.
Er wehrte sich dagegen, doch die Worte entschlüpften ihm dennoch. „Am Ende werden Sie sie wohl mit Trent verheiraten.“ „Nein“, sagte Montford. „Trent mag ich noch weniger als Sie.“ Constantine lachte zynisch auf. „Und die zweite Bitte?“ „Überlassen Sie mir die Vormundschaft für den Jungen.“
„Nein.“ Das kam nicht infrage. Luke brauchte ihn und hing von ihm ab. Der Himmel wusste, was der Duke mit dem Jungen vorhatte.
Der Duke hob die Augenbrauen. „Ach, nun kommen Sie, Roxdale. Sie können sich doch unmöglich mit einem sechsjährigen Kind belasten wollen.“
„Ich habe Nein gesagt. Ich habe Lady Roxdale versprochen, dass er sie oft besuchen kommt, aber Luke gehört nach Lazenby Hall. Er gehört zu mir.“
„Wenn Sie daran denken, ihn als eine Art Verhandlungsmasse zu benutzen ...“
„Beurteilen Sie mich nicht nach Ihren Standards, Euer Gnaden“, sagte Constantine harsch. „Wir können jetzt gleich Besuchstermine vereinbaren, wenn Sie möchten. Ich muss mich dazu nicht mit Jane persönlich absprechen.“
Noch einmal wurde das Messer in seiner Wunde herumgedreht. Er hatte gedacht, Amandas Verrat hätte ihn für immer gezeichnet. Doch die schwache Zuneigung, die er
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