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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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schienen seine Tage als Junggeselle wohl gezählt.
    Allerdings hatte er sich in der Vergangenheit schon gegen ganz andere entschlossenere Gegner zur Wehr gesetzt. Noch wollte er sich nicht geschlagen geben.
    Er schenkte beiden ein ausdrucksloses Lächeln.
    Lady Arden verwickelte Jane in ein weiteres Gespräch. Es gab Constantine die Gelegenheit, Jane ausführlich zu betrachten. Ihr Haar sah anders aus, irgendwie weicher und femininer. Ihre kastanienbraunen Locken waren so locker und beinahe nachlässig festgesteckt, als wäre sie gerade erst aus dem Bett gekommen. Um ihren Hals trug sie eine Kette aus glänzenden Jettperlen, die sich scharf von ihrer weißen Haut abhoben. Und man sah, wie sich ihr Busenansatz beim Atmen hob und senkte.

An diesem Abend hatte sie ihn überrascht. Ihm war der selige Ausdruck nicht entgangen, der über ihr Gesicht gehuscht war, als sie Marthes Gerichte probierte. Er brannte darauf, dieses Entzücken selbst auf ihr Gesicht zu zaubern, auf die intimste Weise, die es gab.
    Ihr seliger Blick verfolgte ihn den ganzen Abend. Er verzehrte sich nach ihm.
    Dieses Verlangen war so intensiv, dass es ihn schockierte. Dass ein so kühles Wesen eine so brennende Begierde in ihm auslösen konnte, hätte er nie gedacht! Oberflächlich betrachtet, war Jane erfüllt von einer kalten aristokratischen Arroganz. Er hatte sich ein Spiel daraus gemacht, sie zu reizen und winzige Löcher in ihre kalte Fassade zu klopfen. Aber an diesem Abend hatte er leidenschaftliche Tiefen gesehen, die selbst er an ihr nicht vermutet hätte.
    Er musste aufpassen, dass er sich nicht darin verlor.
    Heute Abend.
    Jane verschlang krampfhaft ihre Finger ineinander und ging erregt in ihrem Schlafzimmer auf und ab.
    Ja, an diesem Abend musste es geschehen. Am besten sogar jetzt in diesem Augenblick. Wenn sie es jetzt nicht tat, würde ihr Mut sie für immer verlassen.
    Sie musste Constantine Black küssen oder besser noch, sich von ihm küssen lassen.
    Bei der Vorstellung trommelte ihr Herz wie wild gegen ihre Rippen.
    Warum entsetzte sie die Aussicht darauf so sehr? Ein dürftiger Kuss war nicht viel, wenn sie dafür Luke behalten konnte. Und doch keimte in ihr der unbehagliche Verdacht, dass einem Kuss von Constantine Black nichts Dürftiges anhaften würde.
    Nachdem all ihre Versuche gescheitert waren, Constantine dazu zu bringen, sie zu heiraten, war Jane ratlos. Wie brachte eine Dame einen Gentleman dazu, ihr einen Heiratsantrag zu machen? Sie glaubte nicht, dass ihre Begabung im Sticken oder in der Haushaltsführung ihn umstimmen würde. Schließlich hatte ihn nicht einmal der drohende Bankrott erweichen können.
    Auch Cecilys Idee, ihn zu verführen, war sinnlos. Constantine Black heiratete eine Geliebte nicht einmal, um sie und sich selbst vor öffentlicher Schande zu bewahren.
    Was also konnte sie noch tun, um Constantine dazu zu bringen, sie heiraten zu wollen ?
    Darauf gab es für sie nur eine Antwort. Sie musste ihn küssen. Es schockierte sie, dass sie es überhaupt in Betracht zog, ganz zu schweigen davon, dass sie die dafür nötigen Schritte unternahm. Doch Luke war ihr jedes Opfer wert, selbst das Risiko, ihren Ruf zu ruinieren.
    Beim Dinner war Jane aufgefallen, wie gierig Constantine auf ihren Mund gestarrt hatte. Er wollte sie unbedingt küssen.
    Diese Erkenntnis weckte ein ganz fremdes und überraschendes Gefühl von Macht in ihr. Wenn keine Argumente zählten, konnte sie ihn vielleicht dazu verführen, sie zu heiraten. Konnte sie ihn so fesseln und verzaubern, dass er es nur deshalb tat, um in ihr Bett zu gelangen?
    Es war eine kühne Idee, für die sie zudem hoffnungslos ungeeignet war. Außerdem war es hinterhältig, ja sogar verachtenswert, Constantine so zu hintergehen. Aber welche andere Möglichkeit blieb ihr noch?
    Jane legte die Hand auf den Türknauf. Sie zögerte. Sie holte tief und zittrig Luft. Bevor ihr Zweifel kamen und sie in ihrer Entschlossenheit erschütterten, riss sie die Tür auf und machte sich auf die Suche nach Constantine.
    Sie entdeckte ihn ausgerechnet in der Schreibkammer, wo er mit seiner kühnen Handschrift anscheinend einen Brief verfasste. Neben ihm lag bereits ein ganzer Stapel Korrespondenz.
    Er hatte sich demnach nach dem Dinner mit Geschäften befasst. Eigentlich hatte sie erwartet, ihn mit einer gut gefüllten Karaffe Brandy und einer Zigarre in der Bibliothek anzutreffen.
    Jane blieb zögernd auf der Schwelle stehen. Sie wollte ihn nicht bei seiner Arbeit stören. Doch

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