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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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herunter. Sechzehn Stunden Dauermasturbieren mit gelegentlichen Unterbrechungen? Auch ihre anderen Patienten hatten zwei Uhr morgens als den Zeitpunkt angegeben, zu dem ihre sexuellen Aktivitäten begonnen hatten. Sie fragte: »Und wie fühlst du dich dabei?«
    »Ich fühle mich ganz gut. Mein Handgelenk tut ein bißchen weh. Glauben Sie, davon kann man eine Sehnenscheidenentzündung kriegen?«
    »Chloe, wenn du glaubst, du kannst einen auf berufsbedingte Arbeitsunfähigkeit machen .«
    »Nein, nein, nein. Ich will einfach nur aufhören.«
    »Ist irgendwas vorgefallen, das diese Sache ausgelöst hat? Irgendwas um zwei Uhr heute nacht? Ein Traum vielleicht?« Ihre anderen Patienten hatten ihr verschiedene sexuelle Träume geschildert. Winston Krauss, der Apotheker mit einer sexuellen Obsession für Meeressäuger, hatte ihr gestanden, daß er von Sex mit einem Blauwal geträumt hatte, im Verlauf dessen er auf dem riesigen Tier in die Tiefe geritten war wie Kapitän Ahab mit 'ner Latte. Als er aufgewacht war, hatte er es seinem aufblasbaren Flipper so heftig besorgt, daß diesem irgendwann die Luft ausgegangen war.
    Chloe rutschte indigniert auf ihrem Stuhl herum. Ihr kastanienbraunes Haar verdeckte ihr Gesicht. »Ich hab geträumt, ich hätte Sex mit einem Tanklastwagen, und dann ist das Ding in die Luft geflogen.«
    »Ein Tanklastwagen?«
    »Ich bin gekommen.«
    »Chloe, sexuelle Träume sind etwas völlig Normales.« Hab ich richtig gehört? Mit einem Tanklastwagen? Völlig normal. »Erzähl ruhig weiter. Gab es Feuer in deinem Traum?« Pyromanen zogen sexuelle Befriedigung und Vergnügen daraus, Feuer zu entfachen und dabei zuzuschauen, wie es brannte. Auf diese Art und Weise wurden sie auch geschnappt - man mußte nur in der Menge der Gaffer nach dem einen Kerl Ausschau halten, der übers ganze Gesicht grinste, einen Steifen hatte und Benzinflecken auf seinen Schuhen.
    »Nein, kein Feuer. Ich bin von der Explosion aufgewacht. Val, irgendwas stimmt nicht mit mir. Was ist das bloß? Ich will ... nur noch das eine. Und das die ganze Zeit.«
    »Und du hast Bedenken, daß du unter Umständen zu triebhaft bist?«
    Chloe setzte ihr zynisches Grufti-Gesicht auf. »Sie meinen, sich während der Arbeit einen abzurubbeln? Das beunruhigt mich allerdings ein wenig, Doktor Riordan. Können Sie nicht die Dosierung von meinen Medikamenten irgendwie umstellen oder so was?«
    Da war's wieder. In der Vergangenheit wäre genau das die Lösung gewesen. Einfach die Prozac-Dosis auf achtzig Milligramm erhöhen - also auf etwa das Vierfache der Normaldosis bei depressiven Patienten - und sich darauf verlassen, daß die Nebenwirkungen in Form reduzierter Libido das Problem aus der Welt schaffen. Mit dieser Methode hatte Val während ihres Praktikums eine Nymphomanin behandelt, und es hatte ganz hervorragend geklappt. Doch was sollte sie jetzt tun? Ihrer Sprechstundenhilfe Grillhandschuhe an die Hände kleben? Ihre Tippkünste würden vermutlich nicht sonderlich darunter leiden, aber es konnte sein, daß die Patienten bei ihrem Anblick nervös wurden.
    Val sagte: »Chloe, Masturbieren ist etwas ganz Natürliches. Jeder macht es. Aber wie bei allem gibt es Zeitpunkte und Orte, die dafür weniger geeignet sind. Vielleicht solltest du dich einfach ein wenig einschränken. Und es dir immer dann gönnen, wenn du dich dafür belohnen willst, daß du deine Bedürfnisse so gut im Griff hast.«
    Chloe machte ein langes Gesicht. »Mich einschränken? Ich mache mir Sorgen, wie ich mit dem Auto heil nach Hause komme. Ich habe keine Automatik-, sondern eine Knüppelschaltung. Ich brauche beide Hände zum Fahren, aber ich glaube nicht, daß ich sie die ganze Zeit frei habe. Können Sie mir nicht ein Pflaster verschreiben oder so was? Wie wenn man mit dem Rauchen aufhören will?«
    »Ein Pflaster?« Val gab sich Mühe, nicht laut loszulachen. Sie stellte sich vor, wie eine lange Schlange zuckender, jammernder Gestalten um den gesamten Block vor der Apotheke herumstand, jeder mit einem Rezept für ein Orgasmuspflaster in der Hand. Dagegen würde sich Heroin ausnehmen wie Gummibärchen. »Nein, so ein Pflaster gibt's nicht, Chloe. Du mußt dich einfach beherrschen. Ich habe das Gefühl, als könnte es sich um eine Nebenwirkung deiner Medikamente handeln. In ein bis zwei Tagen sollte das vorüber sein. Aber was deinen Traum angeht, würde ich gerne noch mehr wissen. Wie wär's, wenn wir uns morgen weiter unterhalten?«
    Chloe erhob sich. Es war nicht zu

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