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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Hand ausgestreckt und wartete darauf, dass Mike einschlug. Mike tat es.
    »Allan?«, fragte er. »Nein, nicht dass ich wüsste. Sind Sie ein Arbeitskollege von ihm?«
    Ransome lachte. Ein paar Studenten wollten vorbei, weswegen sich die zwei Männer ein paar Schritte von der Tür entfernen mussten. »Ich bin Polizeibeamter, Mr. Mackenzie. Mr. Cruikshank hat Ihnen doch sicher etwas über mich gesagt.«
    »Warum sollte er?«
    »Weil ich gegen Ihren Freund Chib Calloway ermittle.«
    »Sie nennen ihn schon zum zweiten Mal so, aber ich würde ihn nicht gerade als ›Freund‹ bezeichnen.«
    »Sondern? Geschäftspartner – würde es das eher treffen?«
    »Wir waren zusammen auf der Schule, Tynecastle High … Wir haben uns vor Kurzem zufällig wiedergesehen.«
    »Und dabei festgestellt, dass Sie sich beide für Kunst interessieren«, ergänzte Ransome sinnierend. »Erklärt das, warum Sie heute hier sind, Mr. Mackenzie?«
    »Ich sammle ein bisschen.« Ein Achselzucken »Die Abschlussausstellung wird bald eröffnet, und ich hatte auf eine Sneak Preview gehofft.«
    Ransome nickte, sah aber alles andere als überzeugt aus. »Sie wollten also nicht lediglich Professor Gissing vor mir warnen?«
    Mike brachte irgendwie ein Lachen zustande. »Warum, in Gottes Namen, sollte ich das wohl tun?« Er würgte das Ende des Satzes mit einem Hüsteln ab. Er war dabei gewesen, das Wort »Inspector« hinzuzufügen, konnte sich aber nicht erinnern, ob Ransome sich überhaupt so vorgestellt hatte. Er hatte sich schon bei Laura verplappert, das durfte ihm nicht noch einmal passieren.
    »Sie bestreiten also nicht, mit Professor Gissing befreundet zu sein?«
    »Ich kenne ihn mit Sicherheit sehr viel besser als Chib Calloway.«
    »Dann wissen Sie also, wo ich ihn finden kann.«
    »Sein Büro liegt im Obergeschoss. Ich weiß aber nicht, ob er momentan da ist.«
    »Na, ich probier’s trotzdem.« Ransome lächelte und machte Anstalten zu gehen.
    »Was ist eigentlich los? Erst Allan Cruikshank und jetzt Professor Gissing … Sie scheinen sich ja mit meinem halben Freundeskreis zu unterhalten!« Mike bemühte sich um einen unbekümmerten Tonfall, aber der Blick, mit dem ihn Ransome bedachte, war purer Stahl.
    »So wenig Freunde können Sie doch wohl kaum haben, Mr. Mackenzie.« Er schien es dabei bewenden lassen zu wollen, blieb dann aber doch wieder stehen. »Ich war gerade bei einem gewissen Jimmy Allison – wär’s zu optimistisch zu hoffen, dass Sie ihn ebenfalls kennen?« Mike schüttelte den Kopf. »Er wurde auf offener Straße überfallen, ausgerechnet in der Nacht vor dem Lagerhausraub in Granton. Von dem werden Sie aber schon gehört haben, Mr. Mackenzie, oder …?«
    »Von dem Kunstraub? Klar«, bestätigte Mike.
    »Tja, und dieser Kurator … Fachmann auf seinem Gebiet … er wohnt nur wenige Minuten zu Fuß von hier, in einem dieser neueren Blocks am Kanal.«
    »Ja?«
    »Das Problem ist nur, dass er nicht zu Hause war. Seine Frau kreischt Himmel und Erde zusammen – hat sogar die Polizei alarmiert, nur ist niemand auf die Idee gekommen, mich zu informieren. Er wird nämlich vermisst. Seit gestern. Sie befürchtet, dass er eine Gehirnerschütterung hat.«
    Herrgott, erst Alice, und jetzt das …
    »Könnte in den Kanal gefallen sein«, meinte Mike schließlich.
    »Glauben Sie, Mr. Mackenzie?« Ransome hatte den Unterkiefer vorgeschoben. »Die Sache mit Mr. Allison ist allerdings die – er kennt Professor Gissing.«
    »Halb Edinburgh kennt Robert Gissing.« Mike schwieg kurz. »Sie glauben doch wohl nicht etwa, der Professor könnte etwas damit zu tun haben …?«
    Ransome schürzte lediglich die Lippen. »Die einzige gute Nachricht, die ich für Sie habe, Mr. Mackenzie, ist die, dass ich nach dem Gespräch mit Ihnen vermutlich ausschließen kann, dass die Stimme auf dem Band Ihre ist. Aber schon bald werde ich wissen, von wem dieser Anruf kam.«
    »Welcher Anruf?«
    »Fragen Sie Ihren Freund Allan.« Ransome deutete eine Verbeugung an und ging. Mike sah ihm nach, bis er im Inneren des Gebäudes verschwunden war, und ergriff dann hyperventilierend die Flucht. Allison wurde vermisst: Was um alles in der Welt steckte dahinter? Vielleicht war eine Gehirnerschütterung wirklich die Erklärung. Das arme Schwein könnte tatsächlich im Kanal gelandet sein. Mehr als ein kleiner Schlag auf den Kopf war nicht verlangt – und auch nicht erforderlich – gewesen, aber Mike hätte eben doch dabei sein und ein Auge auf die Aktion haben

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