Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Gefrierpunkt erreichen …«
    Allan hatte sich zum Treffen, das Mike kurzfristig einberief, nicht freimachen können und sich per SMS entschuldigt: Er habe jede Menge Arbeit auf dem Schreibtisch liegen und könne es unmöglich einrichten. Mike klopfte ein paarmal mit dem Finger auf den Grundriss, ließ sich dann auf einen Stuhl sacken und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, während er sich im Zimmer umsah. An den Wänden waren etliche Bilder verschwunden.
    »Mit Allan ist alles in Ordnung. Er möchte, dass Sie ihm eine Kopie vom Grundriss machen, so dass er ihn zu Hause studieren kann.«
    »Wird erledigt, aber jetzt zu meiner Beruhigung …«
    »Ja?«
    »Sie haben etwas auf dem Herzen.«
    »Am Anfang sah das alles so simpel aus«, sagte Mike seufzend.
    »Das gilt für die meisten Pläne, wenn man noch nicht weiter über sie nachgedacht hat«, gab Gissing zu bedenken.
    »Unterm Strich, Robert, und das haben wir schon ein Dutzend Mal durchgekaut« – ein Dutzend mitternächtliche Telefongespräche, bei denen Mike, tief in Gedanken, in seinem Wohnzimmer auf und ab gegangen war –, »Sie wissen, dass es daran nichts zu deuteln gibt – wir brauchen mehr Leute.«
    Gissing verschränkte die Arme und lehnte sich an seinen Schreibtisch. Er sprach leise, mit Rücksicht auf seine Sekretärin, die hinter der verschlossenen Tür saß. Er hatte Mike gewarnt – noch ein paar solche Treffen, und sie würde beginnen, argwöhnisch zu werden. »Sie wissen doch«, sagte er jetzt, »was man über die zu vielen Köche erzählt?«
    Mike zuckte die Achseln. »Die einzige Alternative ist, das Ganze bleibt, was es ist – ein schöner Traum, genau wie Westie gesagt hat, der niemals Wirklichkeit werden wird.«
    »Ich hatte ohnehin den Eindruck, Michael, dass das von vornherein Ihre Einstellung war: nichts als ein Gedankenspiel, um die kleinen grauen Zellen in Bewegung zu halten. Oder ist die Anziehungskraft Lady Monboddos inzwischen zu stark geworden, als dass Sie widerstehen könnten …?«
    »Mir ist es mit der Sache ebenso ernst wie Ihnen, Professor.«
    »Schön zu hören, denn ob mit oder ohne Ihre Hilfe beabsichtige ich, diesen Coup durchzuziehen.«
    Mike überhörte die Erklärung. Er war mit seinen Gedanken woanders. »Noch eine andere Sache«, sagte er. »Den Austausch – den können wir nicht im Lagerhaus durchführen. Wir werden da vielleicht zwanzig Minuten drin sein … Da können wir unmöglich so tun, als würden wir mit leeren Händen wieder rauskommen.«
    »Nicht einmal, nachdem wir selbst den Alarm ausgelöst haben?«
    Mike schüttelte entschieden den Kopf. Gissings Plan war gewesen, die echten Gemälde gegen Westies Kopien auszutauschen. Sobald das erledigt war, auf einen Alarmknopf zu drücken und schleunigst zu verschwinden, so als hätten sie aus Angst die Flucht ergriffen, bevor sie irgendwas mitnehmen konnten.
    »Wenn die Leute vom CID kommen, werden sie sich als Erstes fragen: Was haben die diese zwanzig Minuten lang da drin getrieben? Wieso haben die sich, als der Alarm losging, nicht wenigstens irgendetwas geschnappt und sind damit abgehauen?«
    »Dann sollten wir vielleicht irgendetwas mitnehmen …«
    Wieder schüttelte Mike den Kopf. »Noch besser, wir nehmen alles mit – die Originale und die Kopien. Wir kriegen erst anschließend Muffensausen und lassen den Transporter mit dem einen Schwung Bilder im Laderaum stehen. Alle werden so erleichtert sein, das Zeug wiederzufinden, dass sie an nichts anderes denken können.«
    Gissings Blick wurde unscharf, und Mike wusste, dass der Professor sich die Idee durch den Kopf gehen ließ. Dann lächelte er.
    »Sie haben wirklich nachgedacht, Michael. Und vielleicht sind Sie auf etwas gestoßen.«
    »Aber das wirft ein weiteres Problem auf – wir brauchen einen Transporter, den wir stehen lassen können, das heißt, der nicht bis zu uns zurückverfolgt werden kann. Wie gut sind Sie im Kurzschließen von Autos, Professor?«
    »Na, was glauben Sie?«
    »Bei mir sieht’s auch nicht besser aus, und ich bezweifle, dass Allan oder Westie über die erforderlichen Fertigkeiten verfügen. Also können wir auf unsere Einkaufsliste jetzt noch einen Transporter nebst Waffen und ein paar zusätzlichen Leuten setzen.« Mike stand auf, so dass er, als er weitersprach, mit Gissing auf Augenhöhe war. »Was wir wirklich brauchen, ist jemand, der sich in der Materie auskennt, jemand, von dem Allan schon ganz am Anfang des Projekts gesprochen hat. Der Überfall auf die First

Weitere Kostenlose Bücher