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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zwei weitere SMS geschickt, bevor Mike beschlossen hatte, die Transaktion hinter sich zu bringen. Allan war im Penthouse geblieben, um auf Gissings Rückkehr zu warten.
    »Eine sehr charakteristische Arbeit aus Uttersons später Phase«, erklärte er dem Gangster.
    »Lieber hätt ich allerdings was von Jack Vau gehabt.«Trotzdem nahm sich Chib Zeit für das Gemälde und fuhr, während er es betrachtete, mit dem Finger um den Rand der Leinwand. »Nicht sehr groß, nicht? Gerahmt sehen die Dinger irgendwie größer aus.«
    »Stimmt«, sagte Mike. »Wobei mir einfällt …«
    »Ich weiß, ich weiß – ich kann damit nicht einfach in irgendeinen Laden gehen und sagen, ich bräuchte was hübsches Neues für drum herum. Und ich darf es nirgendwo aufhängen, wo es jemand sehen könnte.« Er stieß einen gekünstelten Seufzer aus. »Lohnt die ganze Mühe eigentlich gar nicht.« Dann lächelte er und zwinkerte Mike zu. »Meine Jungchen waren okay, nicht? Haben brav gespurt?«
    »Sie waren toll.«
    »Und die Schießeisen?«
    »Haben ihren Zweck prima erfüllt. Sind anschließend alle wieder abgegeben worden.«
    »Ich weiß.« Chib schwieg einen Moment und verschränkte die Arme. »Ich hatte irgendwie den Verdacht, dass du deins vielleicht behalten würdest – schien dir richtig ans Herz gewachsen zu sein. Ich besitz das Ding noch, falls du’s haben willst.«
    »Verlockend«, gestand Mike. »Aber wohl doch besser, wenn die alle verschwinden.«
    »Einverstanden. Dann ist also niemand was passiert?«
    »War ein Kinderspiel.« Mike fuhr sich mit der Hand durch die Haare und lachte unwillkürlich. »Wenn ich’s noch mal machen könnte, würde ich doppelt so viel mitnehmen.«
    »Kommst langsam auf den Geschmack, was, Mikey?«
    »Wir hätten das ohne dich nie durchziehen können.«
    Chib hob den Utterson auf und tat so, als würde er ihn eingehend betrachten. »Ich meine nach wie vor, ihr hättet die Bilder einfach vor Ort austauschen können – das Spielchen mit dem Transporter war doch völlig unnötig.«
    »Wie hätte das ausgesehen, wenn wir in dieses Lagerhaus rein- und dann wieder rausgegangen wären, ohne dass irgendetwas fehlte? So werden die glauben, sie haben zurückbekommen, was gestohlen wurde, und statt Verdacht zu schöpfen, gewaltig aufatmen …«
    »Du denkst von Tag zu Tag mehr wie ein Verbrecher«, wiederholte Chib. »Also, wie geht’s jetzt weiter?«
    »Die haben den Professor zum Fundort gerufen. Im Augenblick dürfte er dabei sein, ›sich zu vergewissern^ dass die aufgefundenen Gemälde auch wirklich die Originale sind.«
    »Und die werden ihm das einfach so glauben?«
    »Sie haben keinen Grund, ihm zu misstrauen. Abgesehen davon, ist er der einzige Experte, den sie zurzeit haben.«
    »Wenn ich gewusst hätte, wie leicht man diese Trottel reinlegen kann, hätte ich längst was in der Richtung durchgezogen.«
    »Du hattest aber niemanden wie Westie an der Hand – der Plan stand und fiel mit ihm, und es war die Idee des Professors, ihn mit an Bord zu nehmen.«
    »Was meinst du, wird Gissing die Nerven behalten?« Chib legte das Gemälde wieder auf den grünbespannten Tisch.
    »Na klar.«
    Chib schien darüber nachzudenken. »Du hast es gut gemacht, Mike. Tut mir direkt leid, dass wir uns nicht schon vor Jahren zusammengetan haben.«
    »Vergiss nicht, der eigentliche Plan stammte von Gissing.«
    Chib ging nicht darauf ein. »Was ist mit deinem anderen Kumpel?«
    »Allan?« Chib nickte. »Mit Allan ist alles okay.«
    »Sicher? Die Sache ist nämlich die – wir sitzen jetzt alle im selben Boot, oder? Und der Einzige, dem ich von der ganzen Besatzung traue, bin ich.« Er zeigte mit dem Finger erst auf sich, dann auf Mike. »Ich muss mir sicher sein können, dass keiner von euch anfängt zu plaudern, sollten die Bullen mit Fragen ankommen.«
    »Wird nicht passieren«, erklärte Mike.
    »Diesen Westie kenn ich nicht mal – aber nach meiner Erfahrung sind Studenten immer ein Risiko.«
    »Die Sache ist bloß die, dass er von dir überhaupt nichts weiß.«
    »Was glaubt er dann, wo die Schießeisen und meine Jungs hergekommen sind? Vom Himmel gefallen?«
    »Er scheint kein neugieriger Typ zu sein.« Von Alice, entschied Mike, brauchte Chib nichts zu wissen. »Du siehst nicht …«
    »Was?«
    »Der Utterson – ich hatte einfach gedacht, du würdest ein bisschen aufgeregter sein.«
    An der Tür war etwas zu hören. Über Chibs Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. » Jetzt bin ich aufgeregt«, sagte er. Dann

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