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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie das Rauschen der Luft, und als die Stelen vor ihr auftauchten, da sah Carlotta, wie groß sie tatsächlich waren. Riesen – zwar unterschiedlich hoch, aber als erster Fluchtpunkt perfekt.
    Hinzu kam, dass der Flug für Carlotta kein Kinderspiel gewesen war. Sie hoffte nur, stark genug zu sein, mit Isa auf dem Rücken sicher auf einer Plattform zu landen.
    Noch einmal musste sie sich anstrengen, um beide Körper in die Höhe zu wuchten. Es kam ihr vor, als würden sie an der breiten Seite des Steins in die Höhe kriechen. Die Flügel zu bewegen, fiel Carlotta schwer. Sie hörte ihren eigenen keuchenden Atem. In der letzten Zeit schienen sich ihre kräftigen Schultern, an denen die Flügel hingen, mit einem schweren Metall gefüllt zu haben, und so war es sehr anstrengend, endlich das Ziel zu erreichen.
    Sie schaffte es und drückte beide Beine nach unten, um in eine senkrechte Lage zu geraten. Als sie den harten Untergrund spürte, war sie beinahe glücklich.
    Isa rutschte von ihrer Schulter. Sie verlor das Gleichgewicht, setzte sich hin und schaute zu einer leicht taumelnden Gestalt hin, die mit ihren Kräften ziemlich am Ende war und sich erst wieder erholen musste.
    Carlotta war zu sehr außer Atem, um sprechen zu können. Auch sie setzte sich hin, aber sie lächelte, denn einen ersten Schritt hatten sie geschafft.
    »Wir leben noch!«, flüsterte Isa. »Ich habe es nicht mehr für möglich gehalten.«
    »Wir waren eben besser.«
    Isa hustete. »Aber sie werden nicht aufgeben«, sagte sie. »Das weiß ich. Diese Männer in Grau lassen kein Opfer los. Sie sind die wahren Herrscher in diesem Gebiet.«
    »Klar, das sehe ich ein. Und deshalb können wir hier auch nicht länger bleiben. Aber ich muss mich ausruhen. Viel länger hätte ich es nicht ausgehalten.«
    »Das verstehe ich. Nur... Wo sollen wir hin?«
    »Darüber müssen wir reden.« Carlotta stand auf. Sie bewegte ihre Arme und schlug damit Kreise, um die Muskeln zu lockern. »Wo können wir hin?«, fragte sie schließlich.
    Isa stand ebenfalls auf. Sie machte noch immer einen geknickten Eindruck. In ihren Augen war eine gewisse Leere zu sehen. Ihr fehlte jegliche Energie, und sie hob einfach nur die Schultern.
    Das wollte Carlotta nicht akzeptieren. »Du bist es doch gewesen, die sich mit dieser ungewöhnlichen Welt beschäftigt hat. Du und deine Freundinnen. Ihr habt auf Aibon gesetzt. Also müsst ihr doch wissen, was hier passiert.«
    »Wir haben es uns anders vorgestellt«, gab Isa kleinlaut zu. »Wir haben immer von einem Paradies gehört. Dass es jedoch zwei so unterschiedliche Seiten hat, das war uns neu. Tut mir Leid. Da bin ich wohl einem Irrtum erlegen.«
    »Alles auf dieser Welt hat wohl zwei Seiten. Es gibt nicht nur die Guten. Es gibt auch die Schlechten, das sollte jeder von uns wissen. Wo Licht ist, da fällt auch Schatten. Anders kann ich es beim besten Willen nicht sagen.«
    »Das weiß ich inzwischen auch. Wir wollten so viel – und sind auf die Männer in Grau gestoßen.«
    »Ja, die sogar einige aus eurem Club getötet haben, wenn es stimmt, was die Knochen aussagen.«
    »Auch das haben wir nicht gewusst.«
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Aber ich verstehe das nicht. Euch muss aufgefallen sein, dass einige verschwunden waren. Wenn ich die Masse der Knochen richtig einschätze, dann...«
    »Es sind auch die Knochen anderer Personen, da bin ich mir sicher«, erklärte Isa.
    »Das akzeptiere ich. Wie viele Vermisste habt ihr denn? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein.« Isa senkte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Wir haben uns ja nicht jeden Tag getroffen oder miteinander gesprochen. Unsere Treffen fanden dann statt, wenn der volle Mond am Himmel stand. Wir sahen in ihm so etwas wie ein Symbol, einen Kraftspender, wie es in den alten Schriften der Druiden heißt. In den relativ hellen Nächten sind wir dann zusammengekommen. Wir haben versucht, das Tor zum Druiden-Paradies zu finden und zu öffnen, was uns ja letztendlich auch gelungen ist. Nur haben wir eben nicht damit gerechnet, in einem menschenfeindlichen Land zu landen. Das war unser Fehler, der für uns tödlich sein wird.«
    Carlotta hob die Schultern. Sie hatte zwar nicht alles begriffen, aber was sollte es? Die allgemeine Lage war für sie jetzt nicht wichtig. Hier ging es um sie persönlich, um ihr eigenes Schicksal, und nur das zählte.
    »Willst du noch mehr wissen?«
    Das Vogelmädchen schüttelte den Kopf. »Nein, das reicht mir. Hier geht es vorrangig um uns. Sicher sind

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