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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ihre Mom und drückte sie heftig. » Danke, dass du mir das erzählt hast«, sagte sie, » über ihn .«
    Dann dachte Cassie nach und versuchte, all das zu verdauen, was sie gerade erfahren hatte. Und sie versuchte, sich ihre Mutter vorzustellen, glücklich und verliebt. Sie malte sich aus, wie es wäre, wenn ihre Eltern noch zusammen gewesen wären. In dieser Fantasie war John Blake ein gewöhnlicher Mensch, Ehemann und Vater – ohne eine Spur von der Macht des Bösen. Doch dieses Wunschdenken nutzte nichts. Ob er jemals gut gewesen war oder nicht, Cassie musste sich ins Gedächtnis rufen, was ihr Vater tatsächlich getan hatte.
    » Ich wünschte, ich wüsste mehr Hilfreiches über die Jäger«, sagte ihre Mutter.
    Ihre Augen wurden für einen Moment glasig, und Cassie glaubte schon, dass das Gespräch vorüber sei. Aber dann setzte sie von Neuem an: » Wir könnten wegziehen, wenn du willst. Wir brauchen nicht in dieser Stadt zu bleiben.«
    » Aber ich kann nicht weg«, antwortete Cassie verblüfft. » Das weißt du doch.«
    » Ich habe früher einmal das Gleiche gedacht«, entgegnete ihre Mutter. » Aber das ist nicht wahr. Du kannst immer weg.«
    Cassie nahm vorsichtig die Hand ihrer Mom in ihre. » Du bist diejenige, die mich hierhergebracht hat, erinnerst du dich?«
    » Und ich kann auch diejenige sein, die dich wieder wegbringt.« Ihre Mutter sah ihr jetzt scharf in die Augen.
    » Aber ich werde nicht weglaufen«, erwiderte Cassie, und ihre Stimme zitterte vor Ergriffenheit.
    » Wegen Adam.« Es war eine Feststellung, keine Frage. Als handele es sich um eine Schwäche, die sie nur allzu gut kannte.
    » Ich werde nicht weglaufen, weil ich einen Eid geschworen habe«, widersprach Cassie.
    Da begann ihre Mutter erneut zu weinen, diesmal nicht nur eine einzelne Träne, sondern so heftig, als sei ein Damm in ihr gebrochen.
    » Ich wollte das nicht«, murmelte sie. » Das ist genau das, wovor ich dich mein Leben lang beschützen wollte.«
    » Ich weiß.« Cassie bemühte sich, furchtlos zu klingen. » Aber die beste Art, mich jetzt zu beschützen, ist, weiter mit mir zu reden, mir alles zu erzählen, was ich über die Vergangenheit wissen muss, selbst wenn es dir schwerfällt. Denn ich habe niemanden sonst, von dem ich diese Dinge erfahren könnte.«
    Ihre Mutter breitete die Arme aus und Cassie schmiegte sich an sie.
    » Ich verspreche es dir, Cassie«, sagte sie. » Alles, was ich will, ist deine Sicherheit.«
    Eine Weile hielten sie einander einfach umfangen und weinten gemeinsam. Es war, als seien sie in Trauer, und vielleicht waren sie das in gewisser Weise tatsächlich. Sie betrauerten den Tod des Schweigens zwischen ihnen, den Tod ihrer Geheimnisse und Lügen. Den Tod der Normalität. Ihre Mom streichelte sanft über ihren Rücken und sagte, dass alles wieder gut würde, dass sie zusammenhalten würden. Und zum ersten Mal fühlte Cassie sich wie eine richtige Tochter.
    Später ging Cassie zu Adam, um ihm von dem Angriff der Jäger zu erzählen. Sie waren nur selten bei ihm zu Hause und Cassie war dankbar für den Tapetenwechsel. Sie war sehr gern in seinem Zimmer. Wenn sie auf seinem Bett lag, stellte sie sich vor, wie er dort nachts schlief, eingekuschelt in seine Decke, das Gesicht ganz friedlich, während er träumte. Sie schaute sich im Zimmer um und betrachtete seine Sachen: Alltagsgegenstände, die keine Bedeutung für sie gehabt hätten, hätten sie nicht ihm gehört – seine Schulbücher, die sich auf dem Schreibtisch stapelten, seine Turnschuhe, kreuz und quer im Schrank verstreut, eine Jeans, die auf dem Boden lag. Sie malte sich aus, wie er von der Schule nach Hause kam, die Bücher hinwarf, seine Schuhe von den Füßen kickte und aus seiner Jeans in etwas Bequemeres schlüpfte. Sie liebte diese Szene, die sich vor ihrem inneren Auge auftat, sie liebte jeden einzelnen Gegenstand in diesem Raum – denn im weiteren Sinn war das alles ein Teil von ihm.
    Da kam Adam mit Knabberzeug und Getränken in der Hand zurück. Er schloss die Tür hinter sich.
    » Tut mir leid, dass es hier drin ein wenig unordentlich ist«, entschuldigte er sich. » Ich hab versucht aufzuräumen, aber …«
    » Es ist perfekt, so wie es ist«, unterbrach Cassie ihn.
    Er setzte sich zu ihr aufs Bett, und plötzlich hatte sie das Verlangen, ihm ganz nah zu sein, sein Gesicht und seinen Hals zu küssen – und das schreckliche Gewitter am Strand vollkommen zu vergessen.
    Adams Atem ging schwerer, und Cassie konnte spüren, dass

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