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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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wie pures Silber glänzte.
    »S ieht wie eine Straße aus«, flüsterte Cassie mit klappernden Zähnen. »A ls ob man darauf fahren könnte.«
    Sie warf schnell einen Blick auf Deborah, nicht sicher, wie das spröde Mädchen ein solches Fantasiegemälde aufnehmen würde. A ber Deborah nickte nur kurz. Ihre zusammengekniffenen A ugen waren auf den silbernen Pfad gerichtet.
    »D as wäre das Größte. Einfach immer weiterzubrausen, bis man geradewegs über den Rand fliegt. Ich glaube, das war es, was die Hexen aus alten Zeiten wollten«, murmelte sie versonnen.
    Trotz des Zitterns fühlte Cassie W ärme in sich aufsteigen. Deborah fühlte genau dasselbe wie sie. Und jetzt verstand Cassie, warum Deborah so ein Motorradfan war.
    »G ehen wir«, sagte Deborah abrupt.
    Auf dem W eg zum Motorrad stolperte Cassie und fiel auf die Knie. Sie schaute zurück und sah, dass ein Ziegel oder ein großer Stein schuld gewesen war.
    »I ch hab ganz vergessen, dir zu erzählen, dass hier früher ein Haus gestanden hatte«, erklärte Deborah. »E s ist vor langer Zeit abgerissen worden, aber es sind noch Teile der Grundmauern übrig geblieben.«
    »I ch glaube, ich bin gerade darübergestolpert«, erwiderte Cassie. Sie rieb sich die Knie und wollte wieder aufstehen, als sie etwas neben dem Ziegel bemerkte. Es war dunkler als die Erde, auf der es lag, und trotzdem glänzte es schwarz im Mondlicht.
    Sie hob es auf. Das Fundstück war glatt, erstaunlich schwer und reflektierte das Mondlicht wie ein schwarzer Spiegel.
    »D as ist ein Hämatit – ein Blutstein«, sagte Deborah, die zurückgekommen war, um sich das Teil anzusehen. »E in sehr mächtiger Stein – für eiserne Stärke, behauptet Melanie.« Sie kniete sich plötzlich neben Cassie und warf sich das wirre Haar aus den A ugen. »C assie! Das ist dein Hexenstein!«
    Ein Beben, das von dem Stein auszugehen schien, durchlief Cassie. Der glatte Hämatit fühlte sich in ihrer Hand an wie ein Eiswürfel. Doch alles, was Melanie vorhergesagt hatte– sollte sie jemals ihren eigenen Stein finden–, geschah jetzt. Er schmiegte sich in ihre Hand, als sei es das Natürlichste der W elt. Sie liebte sein Gewicht. Er gehörte ihr.
    Freudig erregt hob sie den Kopf und lächelte Deborah an. Und im kalten Licht des Mondes erwiderte Deborah ihr Lächeln ehrlich.
    Erst als Deborah Cassie vor Haus Nummer zwölf absetzte, sagte sie: »I ch hab gehört, dass du Nick gestern besucht hast.«
    »J a…« Cassie zögerte. Das Treffen in Nicks Garage schien inzwischen Jahrzehnte zurückzuliegen. W ar das wirklich erst gestern gewesen? »A lso, ich wollte ihn nicht direkt besuchen…«, stotterte sie. »I ch kam zufällig an eurem Haus vorbei und da…«
    Deborah zuckte mit den A chseln. »N a ja. Ich wollte dir jedenfalls sagen, er kann manchmal ganz schön schlecht gelaunt sein. A ber das heißt nicht, dass du dich davon ins Bockshorn jagen lassen sollst. Im Grunde ist er ganz okay.«
    Cassie war völlig verblüfft und verhaspelte sich. »O h… nun… ich meine… danke, aber ich wollte eigentlich nicht…«
    Sie wusste nicht, wie sie den Satz beenden sollte. A ber Deborah wartete ohnehin nicht ab. »W ie auch immer. Bis dann. Und verlier deinen Stein nicht!« Mit wild fliegenden Locken brauste sie davon.
    Oben in ihrem Zimmer machte sich die ganze A nspannung des A bends bei Cassie bemerkbar. Sie bekam weiche Knie und war total erschöpft. A ber sie lag noch eine W eile im Bett wach und hielt den Hämatit in ihrer Hand. Sie drehte ihn hin und her und beobachtete, wie das Licht auf seiner Oberfläche spielte. Für eiserne Stärke , dachte sie.
    Er war anders als die Chalcedonrose. Er spendete ihr weder W ärme noch Trost. A ber bei der Chalcedonrose musste sie immer an A dam und seine graublauen A ugen denken. Diana hatte diesen Stein zurückbekommen und Diana hatte A dam.
    Und Cassie besaß jetzt einen Stein, der eine merkwürdige Klarheit in ihre Gedanken brachte, eine Kälte, die sich bis zu ihrem Herzen zu erstrecken schien. Für eiserne Stärke , dachte sie wieder, und es gefiel ihr.
    »A lso das ist es, was Cassie glaubt. Nämlich dass jeder der Todesfälle, auch der von Kori, irgendwie in V erbindung mit dem Schädel steht und mit den Todesstrafen der Puritaner«, sagte Diana. Sie sah sich im Zirkel um. »J etzt ist es an euch, dazu Stellung zu nehmen.«
    Cassie beobachtete Faye. Sie wollte die Reaktion in ihren goldenen, verhangenen A ugen sehen, während Diana von der schwarzen Energie sprach,

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